NATO: Neuer Oberbefehlshaber des Allied Command Transformation

Ende vergangener Woche hat der Nordatlantikrat eine wichtige Personalentscheidung getroffen: Der französische Admiral Pierre Vandier wird im September die Nachfolge von General Philippe Lavigne als Supreme Allied Commander Transformation (SACT) antreten. Das ihm dann unterstehende Allied Command Transformation beschäftigt sich mit strukturellen und strategischen Anpassungen innerhalb der NATO. Auch bei einer anderen Personalentscheidung der NATO scheinen jetzt alle Weichen gestellt.

Neuer Oberbefehlshaber des Allied Command Transformation wird der französische Admiral Pierre Vandier.
Neuer Oberbefehlshaber des Allied Command Transformation wird der französische Admiral Pierre Vandier.
Fotos: NATO, Verteidigungsministerium Frankreich

Admiral Pierre Vandier ist derzeit stellvertretender Generalstabschef der französischen Armee. Bei einer Zeremonie im September 2024 wird er das Kommando im Allied Command Transformation (ACT) in Norfolk, Virginia von General Philippe Lavigne übernehmen. Seit 2009 ist der Posten traditionell mit einem General oder Admiral der französischen Streitkräfte besetzt.

Das Allied Command Transformation ist neben dem operativen NATO-Oberkommando (Allied Command Operation, ACO) eines von zwei strategischen Hauptquartieren der NATO. Der erst seit 2003 bestehende Kommandobereich des Supreme Allied Commander Transformation (SACT) beschäftigt sich mit der Wandlung und Anpassung der NATO-Strukturen an neue Umstände. Unterstellt ist dem SACT unter anderem die NATO-Schule in Oberammergau.

Gerade der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hebt die Bedeutung des SACT deutlich hervor. Es müssen schon heute Antworten auf mögliche Konflikte und Kriege von morgen gefunden werden – erst Recht, da die Bedrohung der NATO-Staaten durch Russland im Falle einer ukrainischen Niederlage deutlich zunehmen dürfte.

Admiral mit Erfahrung für das Allied Command Transformation

Admiral Pierre Vandier hat bereits viele bedeutende Positionen innerhalb der französischen Marine ausgefüllt. Als Absolvent der Marineakademie, erhielt der heutige Admiral 1993 seine Marinefliegerlizenz und leitete anschließend Missionen im ehemaligen Jugoslawien, im Kosovo und in Afghanistan für die französischen Marinefliegergruppe.

Später folgten Verwendungen als Kommandeur der Fregatte Surcouf, als Einsatzleiter für Afrika (französische Luftoperationen in Libyen), Leiter Krisenstab der Operation Serval in Mali und Kommandeur des Flugzeugträgers Charles de Gaulle.

Nachfolge NATO-Generalsekretär geklärt

Beim wichtigsten Posten der NATO – der des Generalsekretärs – scheinen sich die Mitgliedsländer jetzt auf einen Kandidaten geeinigt zu haben. Die zweite Amtszeit des amtierenden Generalsekretärs Jens Stoltenberg aus Norwegen wäre eigentlich 2022 geendet, aufgrund des Einmarschs Russlands in die Ukraine jedoch fortgeführt worden.

Als Nachfolger Stoltenbergs wird seit Längerem der seit Mitte 2023 kommissarisch amtierende niederländische Ministerpräsident Mark Rutte gehandelt. Allerdings hatte auch der amtierende rumänische Präsident Klaus Werner Johannis seinen Hut in den Ring geworfen.

Nachdem in der vergangen Woche Ungarn und die Slowakei ihren Widerstand gegen Rutte aufgegeben hatten, zog auch Rumänien nach. Johannis zog seine Kandidatur zurück. Damit wird – nach dem Personalwechsel im Allied Command Transformation – Rutte aller Voraussicht nach beim NATO-Gipfel in Washington vom 9. bis 11. Juli 2024 zum neuen NATO-Generalsekretär gewählt und das Amt Anfang Oktober 2024 antreten.

Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!

Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige

Verwendete Schlagwörter

HauptquartierJens StoltenbergKommandoübergabeMark RutteNATONATO-GeneralsekretärPersonalieSACTVirginia
Index