Am vergangenen Freitag flogen israelische Kampfflugzeuge, begleitet von Luftbetankungsflugzeugen, 2.000 km nach Jemen, um jene Stellungen zu zerstören, von denen aus die Huthi-Milizen ballistische Raketen auf Ziele in Israel abschießen. Dies folgt einer Reihe von Angriffen der israelischen Streitkräfte auf Stellungen der Huthi im Jemen. Die Hauptziele waren Häfen, Treibstoffdepots und Kraftwerke.
Trotz der wiederkehrenden Angriffe seitens der israelischen Streitkräfte feuern die Huthi-Milizen weiterhin Raketen gegen Ziele in Israel. Israelische Verteidigungsquellen, die unter der Bedingung der Anonymität mit CPM Defence Network sprachen, äußerten die Möglichkeit bei einem Einsatz über eine so große Entfernung ballistische Raketen anstelle von Flugzeugen einzusetzen. So hat die israelische ballistische Rakete Jericho 3 laut der Website „Missile Threat“ eine Reichweite von 4.800 bis 6.500 km.
Ohne eine offizielle Begründung, warum Israel seine verschiedenen Versionen der Langstreckenraketen Jericho noch nicht für diesen Einsatz nutzte, folgen hier einige mögliche Antworten.
Ballistische Raketen werden in der Regel für hochwertige, zeitkritische oder strategische Ziele reserviert und ihr Einsatz wird oft durch Reichweite, Genauigkeit und internationale Erwägungen eingeschränkt.
Der Einsatz schwerer Luft-Boden-Waffen ermöglicht eine präzisere Zielerfassung und minimiert das Risiko von Kollateralschäden.
Der Abschuss ballistischer Raketen auf den Jemen könnte schwerwiegende militärische und diplomatische Folgen haben. Die Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien sind zwei von vielen internationalen Akteuren, die den Luftraum über dem Jemen überwachen. Beide Länder haben eigene Maßnahmen gegen die Huthi ergriffen.
Um der Bedrohung durch die Huthi entgegenzuwirken arbeitet Israel mit Partnern, insbesondere den USA, zusammen, um die Aktionen zu koordinieren. Israel bemüht sich zudem aktiv um eine Erweiterung der Koalition. Diese Initiativen könnten durch israelische ballistische Raketenangriffe behindert werden, da diese auch das Risiko einer Eskalation mit dem Iran oder anderen regionalen Akteuren bergen.
Zudem ist die militärische Infrastruktur der Huthi oft verstreut, mobil oder gut geschützt und ballistische Raketen gegen solche Ziele weniger wirksam. Im Allgemeinen ist es effektiver, solche Einrichtungen und deren Fähigkeiten durch Koalitionsmaßnahmen, Spezialeinsätze und Luftangriffe zu schwächen.
Dies sind einige mögliche Überlegungen, die Israel bisher davon abgehalten haben, seine ballistischen Raketen gegen die Huthi-Milizen einzusetzen. Die Quellen sagten allerdings gegenüber CPM Defence Network, dass sich die derzeitige Haltung Israels im Falle einer umfassenden militärischen Konfrontation mit dem Iran ändern könnte.
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