Bald U-Boote aus Köln? Deutz will tkMS übernehmen

Der Kölner Motorenhersteller Deutz hat Interesse an der Übernahme der Marinewerft thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) bekundet. Laut einem Bericht des Handelsblatts hat das Kölner Unternehmen ein unverbindliches Angebot für tkMS abgegeben, um sein Geschäftsfeld zu erweitern. Nach dem Abbruch der Verhandlungen mit Carlyle könnte Deutz eine willkommene (und nationale) Alternative sein.

thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) könnte bald zum Kölner Motorenbauer Deutz gehören.
thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) könnte bald zum Kölner Motorenbauer Deutz gehören.
Foto: tkMS

Der Stahlgigant aus dem Ruhrgebiet – Thyssenkrupp – prüft schon seit geraumer Zeit verschiedene Optionen für die Zukunft seiner Schiffbausparte tkMS, die insbesondere durch den Bau von U-Booten international bekannt ist. Nachdem ein geplanter Verkauf an den US-Investor Carlyle aufgrund politischer Bedenken gescheitert ist, bleibt der zukünftige Eigentümer der Thyssenkrupp-Wertftochjter weiter offen.
Doch mit dem Motorenhersteller Deutz gibt es jetzt einen neuen Kandidaten. Neben dem Motorenbauer haben sich nach Angaben übereinstimmender Medienberichte auch andere Unternehmen Angebote für tkMS abgegeben, darunter die Lürssen-Gruppe.

Deutz bisher kein Rüstungsunternehmen

Die wohl älteste Motorenfabrik der Welt mit Sitz in Köln baut Diesel-, Gas, Wasserstoff und Elektro-Motoren. Das Unternehmen befindet sich komplett in Streubesitz. Nach Bekanntwerden der Übernahmeabsichten heute Morgen stieg der Aktienkurs um rund drei Prozent.

Obwohl Deutz bisher nicht zu den deutschen Rüstungsunternehmen zählt, kommt das Angebot nicht von ungefähr: Sebastian Schulte – seit 2021 CEO bei Deutz – war zuvor für die Finanzen bei tkMS zuständig. Er wird also wissen, für was sein Unternehmen Ende 2024 ein Angebot abgegeben hat.

Zukunft von tkMS soll in Deutschland liegen

Die Entscheidung über die Zukunft von tkMS ist von strategischer Bedeutung für die deutsche Marineindustrie. Die Bundesregierung erwägt sogar selbst einen Einstieg als Minderheitsaktionär. So soll eine Schlüsseltechnologie des U-Boot-Baus im Land gehalten werden, um die nationale Sicherheit und technologische Souveränität zu gewährleisten. Ob Deutz bei der gewünschten Übernahme von tkMS auf diese politische Unterstützung setzt, ist bisher nicht bekannt.

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