Skyranger rollt Richtung Front – Deutschland will 600 weitere Systeme

Wie Rheinmetall heute bekannt gab, liefert das Unternehmen das hochmoderne Flugabwehrsystem Skyranger 35 an die Ukraine – montiert auf dem Leopard 1. Das kanonenbasierte Luftverteidigungssystem soll russische Drohnen abfangen und den Erfolg des Gepards ergänzen. Es ist die erste offizielle Lieferung des Systems an die Ukraine – gleichzeitig wurde bekannt: Die Bundeswehr soll noch in diesem Jahr über 600 weitere Skyranger bestellen.

Skyranger 35 rollt Richtung Front – Deutschland will 600 weitere Systeme
Der Flugabwehrturm Skyranger 35 auf einem älteren Leopard 1 Fahrgestell.
Foto: Rheinmetall

Rheinmetall liefert der Ukraine Skyranger 35 für die Luftverteidigung. Wie der erfolgreiche Einsatz des Gepards zeigt, sollte das Land zusätzliche mobile Flugabwehrkanonen gegen andauernde Drohnenangriffe gut gebrauchen können. Als Plattform der ukrainischen Skyranger dient der Leopard 1.

„Wir sind dankbar für das Vertrauen, das die Ukraine uns entgegenbringt“, so Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG. „Ebenso danken wir dem EU-Staat für die Unterstützung, die unsere fortgesetzten Bemühungen zur Unterstützung der Ukraine unterstreicht.“

Der Auftragswert beläuft sich auf einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag. Die Systeme werden durch einen EU-Staat im Rahmen der EU-Initiative „Windfall Profit Mechanism“ finanziert. Die Produktion und Integration der Systeme wird von Rheinmetall Italia SpA an deren Hauptsitz in Rom durchgeführt. Die genaue Stückzahl wurde nicht bekanntgegeben.

Skyranger 35 für die ukrainische Flugabwehr

Der Skyranger 35 auf Leopard 1-Basis vereint die Mobilität und den Schutz eines bewährten Kettenfahrzeugs mit der Wirksamkeit eines modernen kanonenbasierten Flugabwehrsystems. Die 35 steht für das Rohrkaliber – wie auch Österreich erhält die Ukraine Kaliber 35 mm, während Deutschland mit Skyranger 30 eine etwas kleinere Version erhält.

Der Skyranger 35 verfügt über eine KDG 35/1000-Revolverkanone im Kaliber 35 mm x 228 mit einer Schussfolge von 1000 Schuss pro Minute. Das System hat eine effektive Reichweite von bis zu 4.000 Metern und nach Angaben des Herstellers eine hohe Kommunalität mit der Oerlikon Revolver Gun Mk 3. Österreich erhält den Flugabwehrturm auf Basis des Pandur Evo von GDELS.

Der Skyranger 35 verschießt eine „zerlegefähige Mittelkalibermunition mit programmiertem Luftsprengpunkt“. Perspektivisch ist auch die Einrüstung moderner Lenkflugkörper möglich. Ein solche Ergänzung plant beispielsweise die Bundeswehr für Ihre Skyranger-Türme. Dort soll die Small Anti-Drone Missile (SADM) von MBDA zum Einsatz kommen.

600 weitere Skyranger für die Bundeswehr

Stichwort Bundeswehr – die deutschen Streitkräfte haben seit Januar das Nachweismuster ihres Skyranger 30 auf dem Boxer-Fahrmodul erhalten. Jetzt wurde bekannt: Es sollen 600 der neuen Flugabwehrkanonen bei Rheinmetall bestellt werden.

Bisher existierte lediglich eine Bestellung von 19 Einheiten, deren Lieferung sich zudem verzögert hatte, weil Rheinmetall vorrangig Aufträge für die Ukraine bedient.

Nach Informationen des „Handelsblatts“ sollen noch in diesem Jahr über 600 weitere Skyranger-Systeme für die Bundeswehr bestellt werden, mit einem Projektvolumen von über neun Milliarden Euro. Wenn es nicht erneut zu Verzögerungen kommt, soll die Auslieferung bis 2030 erfolgen.

Der Skyranger nutzt ein kanonenbasiertes System mit Air-Burst-Munition zur Bekämpfung von tief fliegenden Zielen wie Drohnen und wird von der Bundesregierung als geeignetes Nachfolgesystem des Gepards angesehen.

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