US-Fahrzeugspezialist Loc Performance von Rheinmetall übernommen

Der Düsseldorfer Technologiekonzern will so seine Marktposition in Nordamerika ausbauen und seine Position im Wettbewerb um volumenstarke Großaufträge in den USA verbessern. Die entsprechende Vereinbarung zum Erwerb aller Anteile am 1971 gegründeten Unternehmen Loc Performance wurde gestern unterzeichnet.

Zwei Schützenpanzer Bradley- vor der Firmenzentrale von Loc Performance in Plymouth.
Zwei Schützenpanzer Bradley- vor der Firmenzentrale von Loc Performance in Plymouth.
Foto: Loc Performance

Der rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigende Fahrzeugspezialist Loc Performance mit Sitz in Plymouth, Michigan, produziert Antriebsstränge, Aufhängungen, Raupensystemen, Panzerungen für diverse Fahrzeugplattformen. Das Unternehmen ist insbesondere Erstzulieferer für die meisten militärischen Bodenfahrzeug-Kettensysteme in den USA.

Auch in den Bereichen Landwirtschaft, Bauwesen, Bergbau, Lokomotiven, Transport sowie Öl und Gas ist Loc Performance als Zulieferer für diverse Fahrzeughersteller tätig. An vier Standorten auf einer Produktionsfläche von 1,7 Millionen Quadratmetern kann Loc Perfomance auch kritische Fertigungen nach Maßstäben der US-Armee durchführen.

„In den USA sind wir in zwei militärischen Großprojekten aussichtsreich positioniert, sowohl im Schützenpanzerprogramm XM30 wie auch im Projekt CTT“, erklärte Matthew Warnick, Geschäftsführer von American Rheinmetall Vehicles. „Mit der Übernahme von Loc Performance verschaffen wir uns die Manufacturing Readiness, die uns die Realisierung der angestrebten Großaufträge ermöglicht. Wir sind damit in der Lage, 100% lokale Wertschöpfung in den USA zu realisieren.“

Übernahme von Loc Performance stärkt Rheinmetalls US-Basis

Durch die Übernahme von Loc Performance vergrößert Rheinmetall seine industrielle Basis in den USA und schafft weitere Zugänge für seine Technologien in Nordamerika – insbesondere durch Aufträge der US-Streitkräfte. Allein die Fahrzeugprogramme der US Army verfügen über ein potenzial von über 60 Milliarden Dollar.

Ein Beispiel stellt das Programm XM30 dar, in dem Rheinmetall einer von zwei verbliebenen Teilnehmern der Prototypenphase ist. XM30 soll den Schützenpanzer M2 Bradley ersetzen. Das Volumen des Programms beträgt rund 45 Milliarden Dollar für rund 4.000 Schützenpanzer.

Mit einem kleineren finanziellen Ansatz, aber in größerer Stückzahl ist Rheinmetall zudem im Rennen um das Common Tactical Truck (CTT)-Programm. Hier steht ein Auftrag von rund 16 Milliarden Dollar für rund 40.000 Lkw im Raum. Durch die Übernahme von Loc Performance verspricht sich Rheinmetall Vorteile bei diesen und weiteren Ausschreibungen.

950 Milliarden Dollar Investition für Rheinmetalls Wachtumskurs

„Wir tätigen diese Investition, weil wir eine klare Strategie für Wachstum haben und die Vereinigten Staaten für uns ein bedeutender Kernmarkt in den kommenden Jahren sein werden“, erklärte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG. „Die Übernahme von Loc Performance beweist, dass wir in den USA konsequent auf Erfolg setzen und unseren Anteil am großen Marktvolumen ausweiten wollen. Alles spricht für diese Akquisition: Loc Performance verfolgt dort bereits heute ein nachhaltiges Geschäftsmodell mit einem robusten organischen Wachstum, verfügt über hochqualifizierte Arbeitskräfte und bietet uns reichlich Kapazitätsreserven für die angestrebten Aufträge in den USA.“

Basis für den Kauf Loc Performance ist der geschätzte Unternehmenswert von 950 Millionen Dollar. Mit den breit angelegten Aktivitäten wird Loc Performance künftig zum wachsenden US-Militärfahrzeuggeschäft des Rheinmetall-Konzerns beitragen. Geführt wird dieses von American Rheinmetall Vehicles mit Sitz in Sterling Heights, MI.

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