Aufstellung „Nationales Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter“

Heute wurde in Manching das neue „Nationale Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter“ aufgestellt, in dem die Luftwaffe und das BAAINBw in Zukunft gemeinsam an der Weiterentwicklung der Eurofighter-Flotte der Bundeswehr arbeiten. Es wird also die Erfahrung der Pilotinnen und Piloten direkt in die Beschaffung von Neuerungen oder Entwicklungen eingebracht, ohne erst langwierige Arbeitsgruppen oder Projektteams zu beauftragen. Auch Probleme oder Defizite sollen in der Kombination aus Luftwaffe und Beschaffungsamt frühzeitig adressiert werden.

5,5 Milliarden Euro bewilligte der Deutsche Bundestag 2020 für die Beschaffung von 38 Eurofightern Tranche 4. Deren Zulauf und Integration in die Luftwaffe soll durch das „Nationale Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter“ in Manching verbessert werden.
5,5 Milliarden Euro bewilligte der Deutsche Bundestag 2020 für die Beschaffung von 38 Eurofightern Tranche 4. Deren Zulauf und Integration in die Luftwaffe soll durch das „Nationale Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter“ in Manching verbessert werden.
Foto: Bundeswehr/Patrik Bransmöller

Aufgestellt wurde das Nationale Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter durch Generalleutnant Günter Katz, Kommandierender General Luftwaffentruppenkommando, und Elmar Günther, Leiter der Abteilung Luft im BAAINBw. „Das Test- und Erprobungsteam Eurofighter der Luftwaffe und das ebenfalls neu geschaffene Referat L6.4 des BAAINBw arbeiten hier als Einheit zusammen“, berichtet die Bundeswehr. „Beide Teams werden durch erfahrene Piloten geführt und bündeln operationelle und entwicklungstechnische Expertise. Zusätzlich soll die Zusammenarbeit mit den anderen Dienststellen am Standort Manching und der Industrie die notwendigen Prozesse zur Modernisierung der deutschen Eurofighter-Flotte weiter vorantreiben.“

Mit Blick auf die weltpolitische Lage und der dringend notwendigen Herstellung der Kriegstüchtigkeit sei es für Deutschland unerlässlich, über moderne und materiell gut aufgestellte Streitkräfte zu verfügen, betonte Generalleutnant Katz bei der Aufstellung. „Dies bedeutet für die Luftwaffe, quantitativ und vor allem qualitativ so ausgestattet zu sein, dass wir möglichen Gegnern auf Augenhöhe begegnen, im besten Fall ihnen einen Schritt voraus sind.“ Ohne Zusammenarbeit sei dies nicht möglich, die moderne Technik erfordere eine engere Verzahnung aller Akteure, um schnell und effizient reagieren zu können.

Diese Zusammenarbeit zwischen Luftwaffe und BAAINBw sei zudem bereits gelebte Tradition, zumindest in Bezug auf den Eurofighter, sagte Günther. So arbeiteten bereits Personal der Luftwaffe und des Eurofighter-Herstellers Airbus in verschiedenen Kooperationen bei der technischen Betreuung, Wartung und Instandsetzung zusammen.

Das Nationale Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter

In diesem neuen Zentrum bündeln nun also BAAINBw und Luftwaffe ihre Expertise. Hierfür werden beide Partner dem Nationalen Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter Flugzeuge zur Verfügung stellen, die dann für die technische und operationelle Erprobung extra verkabelt und an Systeme angeschlossen werden. Hierdurch soll die operationelle Testung bereits während der Erprobung möglich sein, berichtet die Bundeswehr und führt weiter aus: „Die Aufstellung des Nationalen Test- und Entwicklungszentrums Eurofighter ist ein notwendiger und konsequenter Schritt zur Verzahnung der beteiligten Dienststellen und der Industrie bei der technischen Weiterentwicklung des Kampfjets. Denn mit der bevorstehenden Einführung der Tranche-4-Eurofighter müssen die neuen Fähigkeiten schnell ausgetestet und für die Luftwaffe nutzbar werden.“

Die Tranche 4 wurde unter dem Namen „Quadriga“ Ende 2020 bei der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH in Auftrag gegeben, nachdem der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die entsprechenden Mittel in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro für die 38 neuen Eurofighter freigegeben hatte. Die Kampfflugzeuge sollen zwischen 2025 und 2030 der Bundeswehr zulaufen.

„Flugzeuge der sogenannten Tranche 4 werden unter anderem ein neues, leistungsfähigeres Radar mit elektronischer Strahlschwenkung erhalten. Damit sollen Ziele in der Luft und am Boden besser erfasst werden können“, berichtet die Bundeswehr. „Um das Potenzial des Eurofighters voll auszuschöpfen, läuft in der Zwischenzeit die Entwicklung weiter. So werden vier der insgesamt 38 georderten Flugzeuge mit Testinstrumentierung ausgestattet. Damit können neue Fähigkeiten evaluiert und zu einer Serienreife gebracht werden.“

Die Grundlage für den heutigen Schritt in Manching wurde daher bereits bei der letzten ILA 2024 in Berlin gelegt, als der Inspekteur Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, und die Präsidentin BAAINBw, Annette Lehnigk-Emden, die Zusammenarbeitsvereinbarung zur Aufstellung des Nationalen Test- und Entwicklungszentrum Eurofighter unterzeichneten.

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