33. Internationales Hubschrauberforum

Am 26. und 27. Juni 2024 fand in Bückeburg zum 33. Mal das Internationale Hubschrauberforum statt. Es wurde in bewährter Art und Weise vom Hubschrauberzentrum e. V. organisiert. Rund 340 Experten aus neun Nationen ließen sich informieren, diskutierten, tauschten Erfahrungen aus und vernetzten sich. Gemeinsam geht vieles besser. Unser Gastautor berichtet.

Internationales Hubschrauberforum: Fachgespräch am Ausstellungsstand von Hensoldt
Fachgespräch am Ausstellungsstand von Hensoldt
Foto: Hubschrauberzentrum e. V.

„Vertikalflug – Anpassung an eine herausfordernde Welt“ – Zutreffender könnte ein Tagungsmotto in der heutigen „Lage des Umbruchs“ in Mitteleuropa kaum sein.

Das Hubschrauberforum fand diesmal mit Fokus auf die Herausforderungen der Herstellung der Landes- und Bündnisverteidigung im Rahmen der Zeitenwende für die äußere Sicherheit und die Veränderungen von Sicherheitsaufgaben der inneren Sicherheit statt. Thematisiert wurde auch der fortschreitende Klimawandel, der Hubschraubereinsätze zur Katastrophenhilfe erfordert und zugleich die Umstellung auf klimaneutrales, umweltfreundliches Fliegen verlangt.

Die Tagung – Internationales Hubschrauberforum

Die Tagung fand in Räumlichkeiten und auf dem Freigelände des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums in Bückeburg-Achum statt. Drei Bestandteile des Forums fügten sich zu einem abgerundeten Ganzen:

Vorträge

26 hochkarätigen Referenten aus Deutschland und anderen NATO-Staaten präsentierten ihr Wissen aus der Welt der Drehflügler, sei es im Dienst der äußeren und inneren Sicherheit oder dem kommerziellen Einsatz in den Themenbereichen „Einsatz von Hubschraubern“, „Internationale Partnerschaften: Zielbilder Rotary Wing Aviation“ und „Forschung und Entwicklung“.

Panels beim Hubschrauberforum

Die Tagung wurde von sechs Panels aufgewertet (22 Panellisten), die folgenden Themen auf dem diesjährigen Hubschrauberforum behandelten:

  • Flugsicherheit: Aktuelle Entwicklungen – Organisation, Verwaltung, Technik,
  • „Jugend-Panel“: Berufsbilder in der Luftfahrt,
  • Fliegerische Proficiency und Airmanship erlangen und erhalten,
  • Ausrüstung / Bewaffnung,
  • Schutz- und Rettungsausstattungen und
  • Digitale Flugführung, Avionik, Sensorik.

Der Tagungsleiter Generalmajor a. D. Dipl.-Ing. Reinhard Wolski, Vorstandsvorsitzender des Hubschrauberzentrums, wies darauf, dass Panels erstmals durchgeführt wurden. Es sei ein Experiment  beim Hubschrauberforum – ein gelungenes, wie man jetzt weiß.

Vortrag Mark Ballew, Boeing Defense, Space & Security
Vortrag Mark Ballew, Boeing Defense, Space & Security.
Foto: Hubschrauberzentrum e. V.

Ausstellung

Die tagungsbegleitende Ausstellung konnte sich sehen lassen. 24 Unternehmen präsentierten ihr neuestes Portfolio und standen für Erläuterungen bereit. In der Ausstellung waren neben den „neuen“ Hubschraubermustern zu sehen:

  • Lösungen bei der Entwicklung, Integration, Modifikation und Zulassung komplexer Luftfahrzeugsysteme und deren Instandhaltung,
  • Virtuelles Training für Techniker,
  • Software für die Planung und Nachweisführung des Flugbetriebs sowie Qualitätsmanagement,
  • Lastaufnahme- und Bergemitteln,
  • Flugsteuerungs- und Betätigungssystemen für Helikopter,
  • Hubschrauberbewaffnung und sonstige Ausrüstung (Nachtsichtbrillen, Crashsichere Truppensitze, Zusatztanks) und
  • Avionik und Elektronik für die KI-Befähigung militärischer Drehflügler.

Hubschrauberforum: Keynote

Mit seiner Keynote führte der Präsident des Hubschrauberzentrums, Dr. Klaus Przemeck, in die Fachtagung ein. Er reflektierte die Auswirkungen auf die Hubschrauberindustrie durch die großen Veränderungen der heutigen Zeit. Als Beispiele nannte er, dass der Krieg in Europa und im Nahen Osten große und schnelle Veränderungen bei der Hubschrauberflotte der Bundeswehr erzwingt und dass der Umbau der Krankenhausversorgung in Deutschland andere und hochflexible Strukturen in der Luftrettung erfordert, um die lebenserhaltenden Hilfsfristen einzuhalten.

„Wir müssen uns im bemannten Hubschrauberbetrieb neu formieren, und das tun wir auch in allen Bereichen“, sagte Dr. Przemeck bei seiner Rede. Er ging im Weiteren auf die Erforderlichkeit klima- und umweltfreundlichen Fliegens und der Ausrüstung aller Hubschrauber mit Hard- und Software für die Avionik, die gegen Cyberangriffe resistent ist, ein. Dr. Przemeck schloss seinen Vortrag mit: „Ich denke, sowohl im zivilen, im BOS- und im Streitkräftebereich werden die Anforderungen an moderne, systemvernetzte Hubschrauber, die allen Bedrohungen resilient gewachsen sind, noch erheblich steigen.“

Kampfhubschrauber TIGER im Anflug an die Station„ Gefechtsschießen Operation verbundener Kräfte” im Rahmen der Informationslehrübung Landoperationen 2016 auf dem Truppenübungsplatz Munster/Bergen. Foto: Bundeswehr / Marco Dorow
KampfhubschrauberTIGERimAnflugandieStation„Gefechtsschießen Operation verbundener Kräfte” im Rahmen der Informationslehrübung Landoperationen 2016 auf dem Truppenübungsplatz Munster/Bergen.
Foto: Bundeswehr/Marco Dorow

Anpassung des Vertikalflugs bei der Bundeswehr

Bei der Bundeswehr verändert sich die Welt bei allen hubschrauberfliegenden Teilstreitkräften ganz erheblich. Beim Internationalen Hubschrauberforum zeigten sich verschiedene Komponenten, an denen das sichtbar wird.

Hubschrauber des Heeres

Für die Heeresfliegertruppe wurde entschieden, den Kampfhubschrauber “Tiger” nicht mehr einer Modernisierung und Laufzeitverlängerung zu unterziehen. Die Flotte der Kampfhubschrauber „Tiger“ soll auf der Zeitschiene von 51 auf 24 reduziert werden und das Betriebsende ist zum Jahresende 2032 vorgesehen.

Die Heeresfliegertruppe wird auf die neuen Aufgabenschwerpunkte der Landes- und Bündnisverteidigung, des internationalen Krisenmanagements sowie der nationalen Amts- und Katastrophenhilfe ausgerichtet. Die Rolle eines Kampfhubschraubers müsse dafür „neu gedacht“ werden. Erfahrungen aus dem Krieg in der Ukraine belegen die Notwendigkeit, über Kampfhubschrauber zu verfügen, ist eine Quintessenz, die von Oberst i. G. Krahl, Amt für Heeresentwicklung, vorgetragen wurde.

Die Firma Leonardo Helicopters stellte beim Hubschrauberforum den von ihr entwickelten Kampfhubschrauber AW249 vor und pries diesen naturgemäß als „Technologie, die die nächste Generation eröffnet“ an. Zunächst werden als Brückenlösung für das Heer rund 60 Leichte Kampfhubschrauber (LKH) Airbus H145M beschafft.

Ausstellung_LKH Airbus H145M
Ausstellung_LKH Airbus H145M.
Foto: Hubschrauberzentrum e. V.

Noch in diesem Jahr beginnt die H145-Musterausbildung von Fluglehrern bei Airbus Helicopters, um ab Mitte 2025 die Umschulung der Einsatzpiloten beim Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum (IHTC) in Bückeburg vorzunehmen. Für Thales Simulation & Training GmbH besteht die Herausforderung darin, die Simulatoren H145 bis Juni 2026 beim IHTC einsatzbereit zu haben.

Als Pionier von Simulationslösungen für Hubschrauber mit 50-jähriger Erfahrung ist Thales nicht nur stolz, diesen Auftrag zu haben, sondern auch zuversichtlich bezüglich der Realisierung. Die Ausstattung des Kampfhubschrauberregiments 36 „Kurhessen“ mit dem LKH soll ab Mitte 2026 erfolgen.

Der mittlere Transporthubschrauber NH90 hat sich bei der Heeresfliegertruppe bewährt und wird entsprechend dem Fähigkeitsprofil der Bundeswehr 2023 fortentwickelt. Das Heer liegt mit seiner Life Update/Upgrade Planung gut im Gleichklang mit NATO-Partnern, wie aus dem Vortrag des niederländischen Kommandos Verteidigungshubschrauber zu entnehmen war.

„Technologische Entwicklungen erlauben uns und Lehren aus den aktuellen Konflikten zwingen uns, den Einsatz von Hubschraubern in allen Dimensionen ganz neu zu denken. Beim Blick in die Zukunft auf dem Hubschrauberforum zeichnet sich nicht erst am Horizont, sondern bereits unmittelbar vor uns ein Systemverbund aus bemannten und unbemannten Systemen auch im bodennahen Luftraum ab. Zukünftige Hubschrauberbedarfe des Heeres werden sich an multi-role Plattformen orientieren, die Transport und Wirkungsforderungen miteinander verbinden“, resümierte Generalleutnant Alfons Mais, Inspekteur des Heeres.

Hubschrauber der Marineflieger

Bei den Marinefliegern hat der Generationenwechsel der Hubschrauber begonnen. Die Ablösung der SEA KING durch den NH90 SEA LION wird im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen. Der Marinebordhubschrauber SEA LYNX wird bis zum Jahresende 2026 durch NH90 SEA TIGER ersetzt.

Der neue Bordhubschrauber der Marine NH90 MRFH Sea Tiger im Fokus.
Der neue Bordhubschrauber der Marine NH90 MRFH Sea Tiger im Fokus.
Foto: cpm/Navid Linnemann

Hubschrauberforum: Hubschrauber der Luftwaffe

Bei der Luftwaffe zeichnet sich eine tiefgreifende Änderung der Hubschrauberausstattung ab. Das Bundesministerium der Verteidigung hat nach gründlicher Untersuchung im Juni 2022 die Beschaffung von 60 schweren Transporthubschraubern vom Typ CH-47F Block II „Chinook“ beschlossen und für die Lieferung einen Vertrag mit der U.S. Army abgeschlossen.

Die „Chinooks“ werden in der Zeit von 2027 bis 2032 geliefert und sollen die CH-53 Flotte (seit 1972 im Bestand der Bundeswehr) ersetzen. Die Luftwaffe sieht sich nun vor der Herausforderung, ein technisch neues System zu integrieren und sowohl Flugbesatzungen als auch Techniker auf das neue Hubschraubermuster umzuschulen. Die ersten Piloten erwerben derzeit die Chinook-Lizenz und Fluglehrerberechtigung in den USA. Dieser Vorlauf ist notwendig, um zeitgerecht bis zur ersten Auslieferung von „Chinooks“ auch Besatzungen umgeschult zu haben. Die „Chinook“ wird zum Lufttransport von Truppen und Spezialkräften, zu CombatSAR und zu medizinischen Evakuierungen eingesetzt.

Mit einer Reisegeschwindigkeit von 157 Knoten, einer Reichweite von knapp 700 Kilometern und einem Transportvermögen von rund 12 Tonnen stellt die „Chinook“ einen Fortschritt für die Luftwaffe dar und hat den Vorteil, dass sie bei vielen NATO-Partnern betrieben wird. Beide Punkte wurden im Vortrag von Boeing Defense, Space & Security in den Vordergrund gestellt. Rolls-Royce Deutschland berichtete beim Hubschrauberforum, wie man sich im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit im deutschen Industrie Team „Chinook“ auf die Instandhaltung der Triebwerke vorbereitet.

Militärischer Such- und Rettungsdienst (MilSAR)

Der MilSAR -Dienst der Bundeswehr ist eine Einrichtung der Streitkräfte zur Einsatzunterstützung der eigenen und verbündeten Streitkräfte im Frieden, in Krisen und im Krieg. Es ist eine Dauereinsatzaufgabe, die der Truppe Einsatzunterstützung in besonderen Notfällen, vornehmlich bei der Lebensrettung und bei der Abwendung drohenden Verlustes von wertvollem Material leistet.

In Krisen und im Krieg werden der NATO die nationalen SAR-Kräfte für gemeinsame Aufgaben zur Verfügung gestellt. Der MilSAR-Dienst besteht aus 2 SAR-Kommandos der Marine (Helgoland und Warnemünde) und 3 SAR-Kommandos des Heeres (Nörvenich, Holzdorf und Niederstetten). Eingesetzt werden über See NH90 Sea Lion (ersetzen die Seaking bis zum Ende des Jahres 2024) und über Land der Airbus H145 LUH SAR (löste im Jahr 2021 die altbekannte Bell UH-1D ab).

Der Tagungsleiter dankt Leitenden Polizeidirektor Hallmann
Der Tagungsleiter dankt Leitenden Polizeidirektor Hallmann.
Foto: Hubschrauberzentrum e. V.

Manned Unmanned Teaming

Eine Abkürzung zog sich durch fast alle militärischen Präsentationen: MUM-T. Es steht für „Manned Unmanned Teaming“ und ist ein Begriff, der die Interoperabilität von bemannten und unbemannten mobilen Ressourcen (Luft, Land, See, Weltraum) beschreibt, um ein gemeinsames Missionsziel zu verfolgen. Sowohl die bemannten als auch die unbemannten Ressourcen müssen im gleichen räumlichen, zeitlichen und missionsbezogenen Kontext eingesetzt werden. In MUM-T wird ein unbemanntes Luftfahrzeug sowie dessen Missionsnutzlast von Bord eines bemannten Luftfahrzeuges „gesteuert“.

Die technischen Lösungen für MUM-T umfassen:

  • dedizierte Mensch-Maschine-Interaktions- und Schnittstellenkonzepte,
  • kollaborative Missionsplanung und Fahrzeugsteuerungsalgorithmen,
  • intelligente Assistenz- und Unterstützungsfunktionen für den menschlichen Anwender,
  • dedizierte Links für die Echtzeit-Datenverteilung und
  • einen hohen Automatisierungsgrad der Missionsmanagement- und Ausführungsfunktionen. 

Hubschraubereinsatz bei der Polizei

Zu den aktuellen Herausforderungen bei der Einsatzbewältigung von polizeilichen Lagen referierte auf dem Hubschrauberforum der Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe, Leitender Polizeidirektor Torsten Hallmann. Die Bundespolizei ist der größte Polizeiflugdienst weltweit und derzeit mit 94 Hubschraubern ausgestattet (66 Polizei, 10 Ausbildung und 18 Luftrettung). Am Beispiel der UEFA EURO 2024 wurde dargelegt, dass über 4 Wochen rund um die Uhr 47 der 66 Polizeihubschrauber eingesetzt sind. Aufgrund der täglich wechselnden Spielorte ist auch die Bereitstellung der Hubschrauber mit Polizeikräften und Spezialkräften/GSG9 ein „Wanderzirkus“.

Die Materialverfügbarkeit sei in diesem Dauereinsatz kein Problem, jedoch komme man beim Personal an die Grenzen, weil zusätzlich zu diesem Einsatz auch der Flugbetrieb an 13 Luftrettungszentren sicherzustellen ist. Die Bundespolizei erhielt beginnend ab dem Jahr 1988 moderne Transporthubschrauber AS 332L1 „Super Puma“ und nun wurde es Zeit, diese Transporthubschrauber zu ersetzen. Am 6. Juni 2024 wurde ein Liefervertrag über 44 Airbus H225 geschlossen.

Vortrag Andreas Hennig, Heli-Flight
Vortrag Andreas Hennig, Heli-Flight.
Foto: Hubschrauberzentrum e. V.

Gewerblicher Hubschraubereinsatz und Luftrettung

Andreas Hennig von der Firma Heli-Flight /Johanniter Luftrettung GmbH aus Reichelsheim berichtete auf dem Hubschrauberforum über die aktuellen Herausforderungen des gewerblichen Hubschrauberbetriebes und der Luftrettung. Das Unternehmen betreibt 18 Hubschrauber unterschiedlicher Gewichtsklassen und 9 Flugzeuge. Die größte Herausforderung ist die Gewinnung von Pilotennachwuchs. Die Einstellung voll ausgebildeter und schon erfahrener Piloten kann nicht mehr so wie früher erfolgen.

Daher müssen sich Hubschrauberunternehmen selbst helfen. Heli-Flight hat eine eigene Luftfahrerschule und bildet Piloten aus. Nach der Ausbildung führen sie Arbeitsflüge durch (bis zu 900 Flugstunden/Jahr) und wechseln erst mit reichlich Flugerfahrung in den Luftrettungsdienst. Dieses Verfahren hat sich bewährt und es gelingt eine „lange Bindung ans Unternehmen durch sichere Zukunftsperspektiven im Werdegang“, so Andreas Hennig. Auch Heli-Flight ergänzt und modernisiert seine Hubschrauberflotte mit Airbus H145. 

Nachwuchsgewinnung

Die Nachwuchswerbung ist auf zwei Ziele fokussiert: sicherer Flugbetrieb und attraktive Arbeitsbedingungen. „Komm zu uns, wir bilden euch zum Piloten aus und bei uns könnt ihr wirklich fliegen!“: Schmunzeln und gute Laune kamen im Zuhörerraum mehrfach auf, wenn die verschiedenen Hubschrauberorganisationen die „Werbetrommel“ rührten. Qualifizierter Nachwuchs im Cockpit wird gebraucht. In den letzten Jahren hat sich in puncto Pilotenausbildung viel getan.

Die Luftfahrerschulen von heute bieten hohe Gewähr, dass Flugschüler die Ausbildung bestehen, die anschließend in den Missionen nicht überfordert sind und sich im Hubschraubercockpit zu Hause fühlen. Diesen Anspruch müssen sie schon aus Eigeninteresse streng durchziehen, weil die Flugschüler eine Übernahmegarantie in den jeweiligen Dienstbereich bekommen, für den die Luftfahrerschule ausbildet (Militär, Polizei, gewerblicher Flugbetrieb).

Ein Highlight auf dem diesjährigen Hubschrauberforum war das Jugend-Panel „Berufsbilder in der Luftfahrt“. Es war eine großartige Idee, zu dem Panel 16 interessierte Jugendliche einzuladen. So war es nicht nur ein Austausch unter Experten, sondern zugleich praktische Anwendung.

Forschung und Entwicklung

Im Zentrum von Forschung und Entwicklung stehen für den Hubschraubereinsatz derzeit:

  • Pilotenassistenz- und Missionsmanagementsysteme sowie Hinderniswarnsysteme,
  • Hohe Datenverfügbarkeit und -vernetzung mit KI-Unterstützung,
  • Digitaler Verbund und Cybersicherheit,
  • Automatisierung des Flugbetriebes und
  • Moderne Antriebe zur Geräusch- und Emissionsreduzierung. 

„Unseren Kunden, die Dienen, Schützen, Leben retten und Passagiere sicher befördern, bieten wir hoch effiziente Produkte und Servicelösungen an“, so umschreibt Airbus Helicopters auf dem Hubschrauberforum den eigenen Anspruch und Auftrag für die Zukunft. Anpassungsfähigkeit, Resilienz, Letalität und Überlebensfähigkeit sind die Herausforderungen der Zukunft, die erreicht werden sollen durch:

  • Fortschrittliche Flugsteuerung und intelligente Automatisierung für intuitives Flug- und Missionsmanagement bei Reduzierung der Pilotenbelastung,
  • datenbasierte vereinfachte Wartung, Planung und Flottenverwaltung für eine höhere Flottenverfügbarkeit,
  • Reduzierung der CO2-Belastung durch neue Materialien, Hybridisierung und verbesserte Aerodynamik und
  • schnelle und kostengünstige Erhöhung der Missionskapazität in Richtung Konnektivität und MUM-T.
Vortrag Francis Larribau, Safran helicopter Engines Germany.
Vortrag Francis Larribau, Safran helicopter Engines Germany.
Foto: Hubschrauberzentrum e. V.

Industrielle Zusammenarbeit in Europa

Die heutige Komplexität und das Auftragsvolumen in der militärischen und zivilen Hubschrauberindustrie erfordert Zusammenarbeit. Unter der Überschrift „Deutsch-Französische Kooperation für langfristige europäische Souveränität“, stellte Francis Larribau, CEO von Safran Helicopter Engines Germany GmbH, die Joint Venture EURA (EUropean Military Rotorcraft Engine Alliance) und EUMET (EUropean Military Engine Team) vor. Es handelt sich um den Zusammenschluss von Safran Helicopter Engines und MTU Aero Engines, der mit anderen Partnern in der EU zusammenarbeitet. EUMET entwickelt und produziert die Triebwerke der Zukunft für Hubschrauber und Kampfflugzeuge.

Fazit und Termine

Bückeburg war an diesen zwei Tagen erneut der „Hotspot“ der Hubschrauber-Fachwelt. Es war wieder ein interessantes, reichhaltiges und anregendes Hubschrauberforum in der Hubschrauberstadt Bückeburg. Vorstand und Geschäftsführung des Hubschrauberzentrums, Generalmajor a. D. Dipl.-Ing. Reinhard Wolski sowie Kerstin und Dieter Bals, hatten wiederum mit einigen Helfern ein hervorragendes Programm zusammengestellt.

Gehören zum Veranstalterteam beim Hubschrauberforum: Dieter und Kerstin Bals
Gehören zum Veranstalterteam: Dieter und Kerstin Bals
Foto: Hubschrauberzentrum e. V.

Während der Tagung wurden mehrfach die Flugsicherheitsprobleme mit Drohnen angesprochen. Diese Thematik wird das Hubschrauberzentrum e. V. während des VI. RotorDrone Forums am 23. und 24. Januar 2025 beleuchten. Der Termin für das 34. Hubschrauberforum steht auch schon fest: 1. und 2. Juli 2026. Man trifft sich in Bückeburg!

D-31675 Bückeburg, Sablé-Platz 6: eine Adresse für 3 wichtige Institutionen:

Hubschrauberzentrum e. V.: Eine internationale Vereinigung von hubschrauberbegeisterten Piloten, Technikern, Konstrukteuren und Wissenschaftlern sowie der Hubschrauberindustrie zeigen wir die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten der Drehflügler auf und machen ihren Einsatz populärer.

Hubschraubermuseum: Auf mehr als 2.500 m² Ausstellungsfläche sind 52 Drehflügler in Originalgröße und unzählige Modelle von Hubschraubern, Flugschraubern und Tragschraubern zu sehen. Das Museum zeigt nicht nur die faszinierende Welt der Technik und Entwicklung, sondern auch die Menschen dahinter.

Deutscher Hubschrauber Verband: Gegründet vor 65 Jahren fördert er alle Maßnahmen, welche geeignet sind, die umfassende Verwendung von Hubschraubern im Personentransport, Arbeitseinsatz und der Luftrettung entsprechend seiner besonderen technischen Eigenschaft zu erleichtern.

 

Achim Friedl
Mitglied im Vorstand des Deutschen Hubschrauber Verbands und Mitglied beim Hubschrauberzentrum e.V.

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