Im November zitierte die Website WarZone einen Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums der sagte, dass eine Fregatte der Deutschen Marine, die von einem längeren Einsatz im indopazifischen Raum zurückkehrte, eine längere Route über das Kap der Guten Hoffnung wählte, anstatt die möglicherweise gefährliche Fahrt durch das Rote Meer anzutreten. Dies sei auf die Bedrohungen im Roten Meer zurückzuführen, insbesondere auf die aktuellen Anti-Schifffahrtaktionen der Huthi im Jemen.
Laut dem Verband Deutscher Reeder (VDR) vom Montag drohten die Huthi damit, Schiffe deutscher Reedereien anzugreifen. Deutsche Schiffe, die israelische Häfen anlaufen, sowie solche, die durch das Rote Meer, die Straße von Bab al-Mandab, den Golf von Aden, das Arabische Meer und den Indischen Ozean fahren, waren laut des VDR explizite Ziele der Drohungen durch die Huthi.
Alle Schiffe mit angeblichen Verbindungen zu Israel würden unabhängig von ihrem Standort als potenzielle Bedrohung angesehen, heißt es in der Erklärung des VDR.
Wenig Einschränkung der Huthi-Angriffe
Israelische Quellen berichteten gegenüber cpm Defence Network, dass die westlichen Länder gegen die Terrortaten der Huthi, die auf direkten Befehl aus Teheran handeln, aktuell keine wirklichen Gegenmaßnahmen planten.
Laut einer Studie von Oberst d.R. Dr. Raphael G. Bouchnik-Chen, die dieser für das israelische Begin-Sadat-Zentrum für strategische Studien geschrieben hat, normalisiere die westliche Welt das aggressive Verhalten der Huthi-Kampftruppen im Jemen, das zudem gegen die internationale Ordnung verstoße. Anstatt die notwendigen Schritte zu unternehmen, um dieses Verhalten zu stoppen, passe sich der Westen den von den Huthi diktierten Beschränkungen an – die Regierungen beugen sich somit einer vom Iran unterstützten Terrororganisation, die Gewalt anwendet, um eine strategische Schifffahrtsroute zu beherrschen, über die fast die Hälfte des weltweiten Seehandels abgewickelt wird.
„Im vergangenen Jahr haben die Huthi Hunderte von Angriffen auf Handelsschiffe verschiedener Länder sowie auf Kriegsschiffe westlicher Länder durchgeführt, die in die Region entsandt worden waren, um deren vom Iran unterstützte terroristische Aggression einzudämmen“, so Oberst d.R. Dr. Bouchnik-Chen. „Gleichzeitig haben die Huthi intensive Anstrengungen unternommen, um mit ballistischen Raketen, Marschflugkörpern und Langstrecken-UAV direkt israelisches Territorium anzugreifen.“
Der Experte sagt, dass die Huthi-Attacken unmittelbar dazu führten, dass die Schifffahrtsrouten vom Fernen Osten zum Mittelmeer geändert und Handelsschiffe um Afrika herumgeleitet werden mussten. Darüber hinaus sei die Blockade der Bab al-Mandab-Straße, dem Tor zwischen der Straße von Hormus und dem Suezkanal, durch die Huthi ein strategisches Ereignis, das sich auf die gesamte Welt der Schifffahrt und des Handels auswirkt.
Laut Quellen aus dem israelischen Verteidigungsbereich sei die israelische Marine permanent „über und unter Wasser“ im Roten Meer im Einsatz.