Bundespolizei beschafft Fusions-Nachtsichtbrillen von IEA Mil-Optics GmbH

Die IEA MIL-OPTICS GmbH, ein auf Nachtsichttechnik für den Streitkräfte- und Behördenbereich spezialisiertes Unternehmen aus Baden-Württemberg, hat bekanntgegeben, dass man die Ausschreibung der Bundespolizei für die Lieferung von Nachtsichtgeräten gewonnen hat. In einem wettbewerbsintensiven Auswahlverfahren konnte sich das Unternehmen erfolgreich gegen seine Mitbewerber durchsetzen. 

Vergleich der Aufklärungsleistung ohne und mit (rechts) Fusion. (Foto: IEA)
Vergleich der Aufklärungsleistung ohne und mit (rechts) Fusion.
Foto: IEA

Im Rahmen des gewonnenen Auftrags wird IEA Mil-Optics GmbH die Bundespolizei mit hochmodernen Fusions-Nachtsichtbrillen ausstatten. Diese Geräte bieten eine herausragende Nachtsichtleistung und werden einen erheblichen Beitrag zur operativen Effektivität und Sicherheit der Bundespolizei leisten.

Der Lieferumfang umfasst eine mittlere zweistellige Stückzahl an Nachtsichtgeräten, mit einer Option auf eine zukünftige Erhöhung der Menge. Dies ermöglicht der Bundespolizei eine flexible Anpassung an ihre Bedürfnisse und stellt sicher, dass sie stets über die modernste Ausrüstung verfügt.

„Wir sind stolz darauf, dass die Bundespolizei unser Unternehmen für diesen bedeutenden Auftrag ausgewählt hat“, sagte Alexander Engelhardt, Geschäftsführer von IEA Mil-Optics GmbH. „Unsere Verpflichtung zur Qualität und Zuverlässigkeit hat sich erneut bewährt, und wir freuen uns darauf, die Bundespolizei mit erstklassigen Nachtsichtgeräten auszustatten.“

Unklar, welche Fusion-Nachtsichtbrillen genau geliefert wird

IEA Mil-Optics machte in seiner Meldung weder konkrete Angaben zur Art der Nachtsichtbrille noch zur Nutzereinheit. Das Unternehmen vertreibt vor allem Lösungen des US-amerikanischen Herstellers L3Harris (z. B. die Fusionbrille ENVG-B) oder eigene Produkte wie die F-ENVG Fused Enhanced N. V. Goggle 4G oder FBG (Fused Binocular Goggle). Die FBG kam Ende 2022 auf den Markt.

Die IEA FBG ermöglicht dank Kompass und GPS die Nutzung von AR (Augmented Reality). Dadurch ist eine erweiterte Realitätswahrnehmung möglich. Des Weiteren können Daten in dem Gerät eingespielt und angezeigt werden wie z. B.  Textnachrichten, Positionen, Uhrzeit oder Videos. Eine Bild-in-Bild-Funktion ermöglich die Wiedergabe eines aufgenommen Bildes von einem externen Gerät, z.B. von einem Wärmebildzielgerät, um das Bild kabellos in die Nachtsichtbrille zu übertragen.

Der Detektor mit einer Auflösung von 640×512 bietet eine sehr hohe Detailtreue und dadurch eine gesteigerte Reichweite. Durch zahlreiche Modi wie Black/Hot, Target Enhancement und Outline kann der Nutzer das Gerät optimal auf die verschiedensten Situationen anpassen. Mit dem externen Batteriefach wird eine Laufzeit von mindestens 8 Stunden bis max. 60 Stunden erreicht.

Das Gewicht des Nachtsichtgerätes (ohne Stromversorgung) liegt bei nur 530 g. Eine sehr große Austrittpupille und eine Röhre mit wahlweise grüner oder schwarz-weißer Bilddarstellung erlaubt ein lange und angenehme Nutzung. Je nach Kundenwunsch kann die FBG entweder mit Photonis 4G Röhren oder mit US Generation 3 HIGH-FOM Röhren ausgestattet werden. Bei der Nutzung der Photonis 4G Röhren ist das Gerät ITAR-frei.

Aufgrund der Stückzahl kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei den Nutzern um Spezialkräfte handelt, also vermutlich die GSG9 der Bundespolizei.

Fusion bei der Nachtsicht

Eine Lösung für die Nachteile der Restlichtverstärker- und Wärmebildtechnik ist die Kombination der einzelnen Technologien zu einem Bild. Der „Fusion“ Ansatz setzt darauf, das optische bzw. Restlichtverstärker Bild über das Wärmebild zu legen. Der Hintergedanke dieses Ansatzes ist es mindestens zwei Bildquellen zu einem „nützlicheren“ Bild zu verschmelzen. Besondere taktische Herausforderungen auf dem Gefechtsfeld können so einfacher bewältigt werden.

Beispielsweise ist es selbst auf Distanzen von 50 m äußert schwierig, Personen, die sich nicht bewegen, mittels Restlichtverstärkern im Wald zu detektieren. Insbesondere dann, wenn diese angelehnt an Bäume oder Büsche stehen.

Die Überlagerung des Restlichtbildes mit dem Wärmebild bewirkt, dass die deutlichen Temperaturunterschiede zwischen Bebauung und Bewuchs im Vergleich zu der Körpertemperatur ebenfalls als Detektionsquelle genutzt werden können. Die Person wird somit auch auf weitere Distanzen deutlich erkennbar.

Die Überlagerung (Fusion) kann auf zwei Arten erfolgen. Die erste und seit längerem genutzte Methode ist es, einen WBG-Aufsatz vor das Nachtsichtgerät zu schalten (Clip-On). Somit können bestehende Nachtsichtgeräte bei Bedarf kampfwertgesteigert werden. Eine zweite und wesentlich leistungsfähigere Möglichkeit, ist eine interne Überlagerung der Bilder.

Die Fusiongeräte stellen streng genommen eine eigene Kategorie von Nachtsichttechnik dar. Diese Geräte haben ab Werk sowohl Restlichtverstärkerröhren als auch einen WBG Sensor verbaut. Die Überlagerung der beiden Bilder erfolgt intern, das Resultat ist ein deutlich leistungsstärkeres Fusion-Bild. Um Strom zu sparen, kann das Thermalbild bei Bedarf abgeschaltet werden. Solche binokularen Fusionbrillen stellen den aktuell modernsten Stand der Technik dar.

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