Bundeswehr erhält neues Training für den Schützenpanzer Puma

Ein hochmodernes Simulationssystem für den Schützenpanzer Puma hat innerhalb der Bundeswehr einen wichtigen Meilenstein genommen: Das Amt für Heeresentwicklung erklärte die Bereitschaft zur Übernahme für das neue Ausbildungssystem „Ausbildungsgerät Schieß- und Gefechtsausbildung Schützenpanzer Puma“ (AGSP).Vorausgegangen war ein Auftrag an Rheinmetall, ein vollständig neues Trainingssystem für die Ausbildung mechanisierter Infanteriekräfte zu entwickeln.

Die Besatzungen des Schützenpanzers Puma können nun mit dem AGSP skaliert ausgebildet werden.
Die Besatzungen des Schützenpanzers Puma können nun mit dem AGSP skaliert ausgebildet werden.
Foto: Bundeswehr/Bannert

Das AGSP bildet als realistischer Simulator das Gefechtsfeld eines Panzergrenadierzuges ab. Es besteht aus einer Leitungs-, Auswerte- und Kontrollstation (LAKS) sowie vier originalgetreu nachgebildeten Fahrzeugkabinen. Durch die präzise Nachbildung wesentlicher Elemente wie Fahrzeuglogik, Ballistik, Haptik und Richtverhalten wird dabei eine besonders realitätsnahe Ausbildung ermöglicht – „Train as you fight“ steht im Zentrum der Konzeption.

Skalierbares Ausbildungskonzept bis zur Kompanie

Die Ausbildung mit dem AGSP beginnt im Einzelmodus mit Fokus auf die Turmbesatzung (Richtschütze und Kommandant). Im weiteren Verlauf kann ein kompletter Zug in komplexen taktischen Szenarien trainiert werden. Sobald die Vernetzung mit anderen Simulatoren nachgewiesen wurde, lassen sich auch Übungen auf Kompanie-Ebene realisieren. Zudem kann der Schützentrupp auf- und abgesessen abgebildet werden.

Das System ist vollständig verlegbar und in zwölf 20-Fuß-Containern untergebracht. Die modulare Architektur erlaubt zudem höchste Flexibilität: Alle zentralen Komponenten – etwa Serverracks und Fahrerkabinen – sind auf Schienensystemen montiert und können bei Bedarf schnell ersetzt oder aktualisiert werden. Auch Wartungs- und Reparaturmaßnahmen wurden stark vereinfacht, da zentrale Systeme nun von außen zugänglich sind. Dadurch entfallen aufwändige Rücktransporte in das Werk; Ausfallzeiten und Logistikaufwand für die Truppe werden deutlich reduziert.

Das neue AGSP für den Schützenpanzer Puma.
Das neue AGSP für den Schützenpanzer Puma.
Foto: Rheinmetall

Die Trainingssoftware wurde von Rheinmetall entwickelt und direkt auf das neue System zugeschnitten. Die Software bietet u.a. die vollständige und detailgetreue Nachbildung der Puma Funktionalitäten inklusive aller Sicht- und Wirkmittel. Einbezogen sind weiterhin das System „Infanterist der Zukunft“ (IdZ-ES), das Battle Management System sowie umfassende Auswertungs- und Überwachungsfunktionen. Die Grenzen zwischen realem Puma und Simulator reduzieren sich hierdurch auf ein Minimum.

Für die Szenario-Darstellung setzt Rheinmetall auf die weltweit bewährte Simulations-Software VBS4 von Bohemia Interactive Simulations. Sie bietet dem Nutzer gute Flexibilität bei der Gestaltung der Datenbasis und der Erstellung der Gefechtsszenarien.

Ausbildung für den Schützenpanzer Puma

Ein wesentliches Merkmal des Projekts ist die enge Zusammenarbeit zwischen Truppe, Beschaffungsamt und Industrie. Anforderungen und Optimierungsvorschläge der Nutzer konnten hierdurch frühzeitig integriert und umgesetzt werden.

Bernd Packulat, Vertrieb Landsimulation bei Rheinmetall, betont: „Es gibt viele technische Neuerungen im AGSP, aber das eigentliche Alleinstellungsmerkmal ist die intensive Zusammenarbeit mit den Experten der Bundeswehr. Daraus ist ein System entstanden, das exakt auf die operativen Anforderungen des Nutzers zugeschnitten ist – nicht am Bedarf vorbei, sondern mit und für die Truppe entwickelt.“

Mit der Erklärung der Bereitschaft zu Übernahme des AGSP SPz Puma wurde nun also ein weiterer Meilenstein im Bereich der digitalen Ausbildung erreicht.

 

Quelle: Rheinmetall

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