Nach der Integration des Laserwaffendemonstrators (LWD) auf der Fregatte 124 „SACHSEN“ im Juni 2022 wurde die Erprobung des LWD auf See erfolgreich abgeschlossen. Verantwortlich für die Entwicklung und den Bau des LWD sowie die Unterstützung der vom BAAINBw geplanten und organisierten Erprobungskampagnen ist die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Hochenergielaser Marinedemonstrator, bestehend aus MBDA Deutschland GmbH und Rheinmetall Waffe Munition GmbH.
Während der fast einjährigen Erprobung mit insgesamt sechs Kampagnen zeigte der Laserwaffendemonstrator (LWD) in immer komplexer werdenden Szenarien unter realitätsnahen Einsatzbedingungen gegen verschiedene Ziele seine Leistungsfähigkeit. Dabei wurden alle Aspekte vom Tracking – auch hoch agiler Ziele – ,über das Zusammenspiel von Sensorik, Führungs-/Waffeneinsatzsystem und Effektor, möglichen Rules of Engagement bis hin zur erfolgreichen Bekämpfung von Zielen mittels Hochenergielaserstrahlung getestet.
Der LWD hat in mehr als 100 Testschüssen an Bord der Fregatte „SACHSEN“ überzeugt. Es wurde nachgewiesen, dass eine Laserwaffe in der Lage ist, unterschiedlichste Ziele im maritimen Umfeld erfolgreich zu bekämpfen. Zum Abschluss der Erprobung wurden die Fähigkeiten des LWD im Rahmen zweier VIP-Tage einem Publikum hochrangiger Vertreter aus dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), der Deutschen Marine, dem Deutschen Heer und dem Planungsamt der Bundeswehr erfolgreich demonstriert, unter anderem mit dem Abschuss einer Drohne. Auch Vertreter der englischen, niederländischen und norwegischen Marine nahmen an der Demonstration teil. Der Erfolg der Erprobungskampagne ist das Ergebnis der exzellenten Zusammenarbeit zwischen dem BAAINBw inkl. dessen nachgeordneten Dienststellen, der Deutschen Marine und insbesondere dem Bordkommando der Fregatte „SACHSEN“ sowie der ARGE.
Mit dem Abschluss der fast einjährigen Erprobung haben der Auftraggeber BAAINBw und die Industrie wichtige Erkenntnisse über die Einsatzmöglichkeiten, die Leistungsfähigkeit und das Entwicklungspotential von Hochenergielaser-Effektoren gewonnen. Der Demonstrator wird nun ausgiebig untersucht und dann zur Wehrtechnischen Dienststelle 91 nach Meppen für weitere Versuche transferiert. Ergebnisse der Erprobung sowie der Untersuchung sollen genutzt werden, um das Risiko für die mögliche nächste Phase, die Entwicklung eines operationellen Laserwaffensystems, zu minimieren. Die beiden an der ARGE beteiligten Firmen haben bereits intern mit den Vorbereitungen auf die Entwicklungsphase innerhalb der jeweiligen Verantwortungsbereiche begonnen.
Ein operationelles Laserwaffensystem eignet sich komplementär zu Rohrwaffen und Lenkflugkörpern insbesondere zur Abwehr von Drohnen, Drohnenschwärmen oder angreifenden Schnellbooten sowie ggf. Lenkflugkörpern im Nah- und Nächstbereich. Es kann aber in der Zukunft auch leistungsfähiger ausgestattet und zur Zerstörung von Überschall-Lenkflugkörpern und Raketen sowie Mörser- und Artilleriegranaten eingesetzt werden.