LOG.NET: Russische Schiffe in NATO-Gewässern

„Wir merken das jeden Tag in der Ostsee“, sagte Kapitän zur See Detlef Scheuer, Referatsleiter Einsatzunterstützung im Marinekommando, zur Spannungslage mit Russland bei der diesjährigen LOG.NET. „Weil russische Einheiten durchaus in unseren Gewässern fahren und auch in die Nordsee vorrücken. Es ist keineswegs so, als würden sich deren Tätigkeiten nur auf die westliche Ostsee beschränken. Sie bewegen sich in Gebieten, wo wir unsere Kritische Infrastruktur haben.“

Die Ostsee werde weiterhin durch die russische Marine befahren, erläuterte Kapitän zur See Detlef Scheuer, Referatsleiter Einsatzunterstützung im Marinekommando, bei der diesjährigen LOG.NET.
Die Ostsee werde weiterhin durch die russische Marine befahren, erläuterte Kapitän zur See Detlef Scheuer, Referatsleiter Einsatzunterstützung im Marinekommando, bei der diesjährigen LOG.NET.
Foto: cpm Defence Network/Sascha Schuermann

Große Teile der deutschen – und auch europäischen – Kritischen Infrastruktur liegt schließlich auf dem Meeresgrund und nicht erst seit den erfolgreichen Anschlägen auf die Nordstream-Pipelines weiß man um deren Verwundbarkeit. Datenkabel, Windparks, Energieleitungen, all dies verläuft oftmals unter der Nord- und Ostsee bzw. dem Atlantik. Der Meeresgrund ist allerdings keine leicht zu überwachende Umgebung, zudem verbietet die Freiheit der Seewege eine Einschränkung des Schiffsverkehrs.

Man dürfe allerdings nicht vergessen, dass die Trennung zwischen ziviler und militärischer Schiffahrt in Russland nicht so strikt sei, erläuterte Kapitän zur See Scheuer. Die Deutsche Marine habe beispielsweise russische Handelsschiffe mit irgendwelchen Schleppleinen beobachtet, „aber was die dort genau machen, das ist immer schwierig abzuschätzen.“

Zwar sei die Ostsee durch den Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO fast durchgehend von verbündeten Streitkräften umgeben, so Kapitän zur See Scheuer, „aber das bedeutet nicht, dass die russische Marine von der Ostsee ausgeschlossen ist. Sie operiert weiterhin auch in unseren Gewässern.“

Dorothee Frank

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