China verstärkt seine Bemühungen, mit den USA als Lieferant von Verteidigungssystemen für Länder im Nahen Osten zu konkurrieren. Washington versucht, diese Bestrebungen zu vereiteln. Bislang ist es China gelungen, den Status eines wichtigen – wenn auch noch zweitrangigen – Lieferanten für chinesische Waffen in den Nahen Osten zu erlangen. Dabei konzentriert sich das Land auf bestimmte Nischen und Beziehungen, in denen die Beschränkungen der traditionellen Supermächte neue Chancen eröffnen.
Die Strategie der Vereinigten Staaten, Israels qualitativen militärischen Vorsprung (QME) zu garantieren, hat China dabei geholfen. Israel hat dank dieses seit 2008 geltenden, gesetzlich vorgeschriebenen Programms einen strategischen und technologischen Vorsprung gegenüber seinen Konkurrenten.
Diese Strategie hat jedoch die Beziehungen zu wichtigen regionalen Verbündeten wie Saudi-Arabien, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten beeinträchtigt. Deren Wunsch nach modernsten militärischen Fähigkeiten wird häufig durch die QME-Vorschriften eingeschränkt. Infolgedessen haben diese Länder auf andere Anbieter wie China zurückgegriffen, um ihren Verteidigungsbedarf zu decken.
Israelische Quellen berichten, dass Chinas Strategie die Beziehungen der Region zu Waffenlieferanten verändert. Nahöstliche Länder, die nach Unabhängigkeit und Diversifizierung streben, stellen fest, dass China weniger Beschränkungen für seine Waffenlieferungen auferlegt.
Allerdings weisen die israelischen Quellen darauf hin, dass die Überwindung der langjährigen Vorherrschaft der USA bei hochmodernen Verteidigungssystemen für China nach wie vor ein großes Hindernis darstellt.
80 Prozent mehr – chinesische Waffen im Nahen Osten
Die Exporte für chinesische Waffen in den Nahen Osten stiegen zwischen 2013 und 2023 um 80 Prozent, obwohl ihr Gesamtvolumen immer noch weit unter dem der USA liegt. China konzentriert sich dabei auf Märkte, in denen die Optionen der USA oder Russlands durch politische, finanzielle oder operative Bedenken eingeschränkt sind.
China bietet wettbewerbsfähige Preise, flexible Zahlungsbedingungen und minimale politische Auflagen. Das macht chinesische Waffen für Länder attraktiv, die nach Alternativen oder Verhandlungshebeln gegenüber Washington suchen. China hat bereits eine Reihe von Plattformen wie Drohnen, ballistische Raketen und Luftabwehrsysteme in Länder wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, den Irak und Ägypten exportiert.
Saudi-Arabien und Abu Dhabi haben mit chinesischen Firmen zusammengearbeitet, um vor Ort Kapazitäten für die Herstellung von Raketen und Drohnen aufzubauen. Dies geschieht teilweise, um US-Beschränkungen zu umgehen oder ihre Lieferketten im Verteidigungsbereich zu diversifizieren.
US-amerikanische und russische Verteidigungssysteme dominieren jedoch nach wie vor sowohl hinsichtlich des Volumens als auch der Reputation auf dem Schlachtfeld. Viele Streitkräfte im Nahen Osten sind stark in die US-Hardware integriert, sodass eine vollständige Umstellung auf chinesische Ausrüstung finanziell und operativ riskant wäre.
Trotz des rasanten Wachstums machen chinesische Waffen weniger als fünf Prozent der Waffenimporte des Nahen Ostens aus – in den arabischen Golfstaaten sogar weniger als zwei Prozent. Die USA bleiben der wichtigste Lieferant, aber China erschließt sich zunehmend Nischen, insbesondere mit Drohnen, Raketentechnologie und günstigeren Luftabwehrsystemen.
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