Bereits zum Beginn der Paris Air Show feierten die Besucher die neue Kampfdrohne von Dassault als den Star der Messe. Der französische Luftfahrtspezialist stellte heute in Le Bourget „sein“ zukünftiges UCAS (Unmanned Combat Air System) vor – auch um sein Kampfflugzeug Rafale F5 für Frankreich als Gegenentwurf bzw. sehr langfristige Übergangslösung zu FCAS zu platzieren.
Die Kampfdrohne ähnelt sehr dem ebenfalls von Dassault stammendem Konzept nEURon. Das aktuell auf der Paris Air Show gezeigte UCAS hat die gleiche Form, Farbe und Größe, ist aber dennoch nicht identisch. nEURon war ein Entwicklungskonzept in den 90er Jahren, die Drohne hatte 2023 ihren Erstflug. Und seit langen konnte man dazu öffentlich nichts mehr hören. Die Dassault nEUROn ist/war eine unbemannte, selbständig agierende Stealth-Kampfdrohne. Schon damals wurde sie als „Loyal Wingman“, also Begleiter, für ein Kampfflugzeug angedacht.
Die jetzt vorgestellte „zukünftige Kampfdrohne“ UCAS ist durch das FCAS- und ähnliche internationale Programme neu ins Leben gerufen worden und fällt unter das französische Militärprogrammgesetz. Ziel ist der Einsatz ab 2032 bei der französischen Luftwaffe.
Der auf der Grundlage des Technologiedemonstrators nEUROn basierende Entwurf zeigt eine autonome, hyper-tarnkappenfähige Kampfdrohne, ausgestattet mit „Flush”-Sensoren, ohne Leitwerke und ohne Elevons, die ihre Waffen in einer inneren Ladebucht mit sich führt und für verschiedene Missionen einsetzbar ist, von der Luftüberlegenheit über den Abwurf von Bomben oder Präzisionsraketen bis hin zur elektronischen Kriegsführung. Sie kann dank ihrer Stealth-Fähigkeit dem bemannten Kampfflugzeug vorausfliegen und Flugabwehrsysteme des Gegners aufklären, stören oder zerstören.
Die Drohne ist wohl nicht nur im vorderen Bereich getarnt (low observable technology (LO)) wie die Kampfflugzeuge F-35 oder F-22, sondern eine hyper-getarnte Drohne (very low-observable (VLO)), die in allen Bereichen und über einen breiten Radarfrequenzbereich getarnt ist.
Kampfdrohne als Wingman zur F5 von Dassault
Das UCAS soll im Duo mit der Rafale F5 als ihr „Wingman” zum Einsatz kommen. Sie ist damit der Dassault Gegenentwurf zu FCAS (mit Airbus als deutschem und französischem Industrievertreter). UCAS soll sowohl den Luftraum als auch die Bedrohungen am Boden im Vorfeld der Rafale „säubern”.
Im Oktober 2024 hatte Frankreich die ersten Bestellungen für die ersten Tranche des Mehrzweckkampflugzeuges Rafale F5 platziert. Sie sollen in der nuklearen Abschreckungsrolle und im Rahmen der „Force de Frappe“ eingesetzt werden. Also dass, was in Deutschland als „nukleare Teilhabe“ bezeichnet wird.
Der F5-Standard wird über leistungsstärkere Safran M88-Triebwerke verfügen, mit der Hyperschall-Atomrakete ASN4G, dem Radar RBE2 XG, einer verbesserter Überlebensfähigkeit und Datenverbindungen ausgestattet sein und von einem unbemannten Kampfflugzeug (UCAS) begleitet werden. Neben der Atomwaffe soll das Luftfahrzeug auch Hyperschallraketen weit ins Feindesgebiet tragen. Die ersten Rafale F5 sollen ab 2023 zulaufen und bis mindestens 2040 das Hauptkampfflugzeug der französischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte sein. Damit stellt sich Dassault als Gegenentwurf oder zumindest Übergangslösung zu FCAS und F-35 auf.
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