Paris Air Show: Deutscher Eurofighter-Pilot berichtet aus 1. Hand

Auf der Paris Air Show hatte CPM Defence Network die Gelegenheit mit einem deutschen Eurofighter-Piloten über seine Erfahrungen mit dem Kampfjet zu sprechen. Gefragt wurde er auch, was das Flugzeug von der F-35  unterscheidet und warum junge Menschen Eurofighter-Pilot bei der Bundeswehr werden sollten. Die Fragen stellte André Forkert.

Schauen Sie sich das Interview auch als Video an.

Deutscher Eurofighter-Pilot im Interview mit CPM Defence Network.
Deutscher Eurofighter-Pilot im Interview mit CPM Defence Network.
Foto: CPM / Navid Linnemann
Herr Hauptmann, Sie sind Eurofighter-Pilot im Demoteam. Was ist der Auftrag des Demoteams und wie könnte man den Nutzen für die Bundeswehr oder für die Luftwaffe noch erweitern?

Das Demoteam des Eurofighters ist dafür verantwortlich, den Eurofighter in seinen Fähigkeiten vorzustellen und das – hier auf der Paris Air Show – auf der weltweit größten Bühne.

Zeigen Sie wirklich alles, was so ein Eurofighter kann oder gibt es auch Dinge, die öffentlich nicht gezeigt werden?

Hier wird, was die Leistungsdemonstration angeht, so gut wie alles gezeigt bis auf den reellen und scharfen Waffeneinsatz.

Wie sieht die aktuelle Planung für die Weiterentwicklung des Eurofighters aus? Im Fähigkeitsprofil, neue Bewaffnung und dergleichen?

Es gibt viele Punkte, in denen der Eurofighter erweitert werden soll – sei es Software-Updates oder auch neue Waffen, wie zum Beispiel die Integration der Meteor oder anderer weitreichenden Waffen gegen Bohnenziele oder Luftziele.

Multinationalität ist gerade ein großes Thema in Europa und innerhalb der NATO. Wo können sich Eurofighter und Eurofighter-Pilot hier einbringen und glänzen?

Der Eurofighter kann sich hier insbesondere in der Hinsicht einbringen, dass er sehr gut in der Jagdrolle ist. Das heißt, er kann Lufträume schützen. Das machen wir unter anderem in Estland oder den baltischen Staaten, sowie auch in Rumänien, wo wir das verstärkte Air Policing durchführen. Dort helfen und unterstützen wir andere NATO-Mitgliedstaaten.

Die Luftwaffe wird neben dem Eurofighter demnächst auch die F-35 haben. Wo gibt es hier die Unterschiede bei Missionsprofil und Fähigkeiten?

Auch der Eurofighter ist ein Multirole-Combat Aircraft, das heißt, wir können sowohl Bodenziele als auch Luftziele bekämpfen. Unsere Stärke liegt darin – im Gegensatz zu F-35 – sehr hoch und sehr schnell zu agieren, insbesondere, was das Abfangen von anderen Flugzeugen angeht. Das ist es, wo der Eurofighter ein Juwel ist.

Warum sollte eine 17-Jährige oder ein 18-Jähriger sich entscheiden, Eurofighter-Pilot bei der Luftwaffe zu werden?

Man kann das mit einer Gegenfrage beantworten: Wer möchte nicht König der Lüfte sein. Ich denke, damit ist so gut wie alles gesagt.

Anschlussfrage, wie sieht Ihr täglicher Dienst aus?

Mein täglicher Dienst als Eurofighter-Pilot sieht so aus, dass ich knapp vier bis fünf mal die Woche auch wirklich fliege und da geht das meiste in die Missionsplanung und Missionsnachbereitung rein. Das heißt, das Fliegen an sich ist ungefähr anderthalb bis zwei Stunden und der größte Lerneffekt findet danach in dem ganzen Nachbesprechungen statt.

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