Noch in diesem Jahr soll die Auslieferung der 31 bestellten NH90 Sea Tiger an die deutsche Marine beginnen. In Paris wird jetzt ein Teil der Bewaffnung des neuen Bordhubschraubers gezeigt. Auf der Paris Air Show können die Besucher den NH90 NFH Sea Tiger von NH Industries (Airbus, Leonardo & Stork Fokker Aerospace) begutachten – mit einer neuen Bewaffnungsoption.
Schon seit dem Erstflug des deutschen Sea Tigers ist bekannt, dass der für die deutschen Fregatten vorgesehene Bordhubschrauber an Außenlastträgern bis zu zwei Torpedos vom Typ MU90 oder bis zu zwei MARTE-ER Anti-Schiff-Lenkflugkörper mitführen kann. Dazu kommen Maschinengewehre auf Drehkugellafetten in den Seitentüren.
Mögliche Missionslayouts des Mehrrollenhelikopters Sea Tiger sind mit dieser Bewaffnung sowohl ASW (Anti-Submarine Warfare) und ASuW (Anti-Surface Warfare). Wesentlicher Unterschied zum Vorgänger Sea Lynx ist, dass der NH90 für die U-Bootjagd auch alleine auf Jagd gehen kann. Er bietet Raum für Sonar-Technik und Bewaffnung, kann also alleine feindliche U-Boote aufklären und bekämpfen. Weitere Aufgaben der NH90 Sea Tiger sind Truppentransport, Search and Rescue (SAR), Boardingoperationen.
Neu gezeigt wurde in Paris jedoch ein nicht näher bestimmter 6-fach Werfer für 70 mm Raketen, gelenkt und ungelenkt. Dieser kann alternativ zu den Torpedos bzw. Lenkflugkörpern an den Außenseiten des Helikopters angebracht werden. Denkbar ist eine Integration aller regulären Hersteller – zum Beispiel die gelenkte Euro-GATR von Diehl Defence oder die Cirit vom türkischen Hersteller Roketsan.
In Paris steht derzeit jener erste NH90 Sea Tiger, der vor rund zwei Jahren in Donauwörth zum Erstflug abhebt. Ihm sollen 30 weitere Exemplare (je zwei pro Fregatte + einer für Testzwecke) folgen. Für eben solche Tests war der Sea Tiger für 140 Flugstunden in rund 11 Monate in Frankreich unterwegs. Getestet wurde dabei das gesamte Missionssystem des Helikopters, darunter das Sonar, elektrooptische Beobachtungs- und Zielsysteme sowie Waffen.
Nach der Paris Air Show wird der gezeigte NH90 direkt ins Marinefliegergeschwader 5 nach Nordholz fliegen. Dort können die Piloten der Marine dann selbst erste Tests mit ihrem neuen Bordhubschrauber durchführen.
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