Deutschland kauft weitere 20 Eurofighter

Deutschland wird noch in dieser Legislaturperiode 20 zusätzliche Eurofighter bestellen, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem heutigen Besuch auf der ILA. Und er hatte weitere positive Botschaften für die Luftwaffe mitgebracht, etwa dass die aktuelle Bundesregierung bereit sei, Entwicklungen wie Automatisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und unbemannte Systeme im militärischen Bereich mitzutragen.

Die Bestellung weiterer 20 Eurofighter, „zusätzlich zu den 38 Flugzeugen, die derzeit noch in der Pipeline sind“, versprach Bundeskanzler Olaf Scholz heute auf der ILA.
Die Bestellung weiterer 20 Eurofighter, „zusätzlich zu den 38 Flugzeugen, die derzeit noch in der Pipeline sind“, versprach Bundeskanzler Olaf Scholz heute auf der ILA.
Foto: D. Frank/cpm Defence Network

Deutschland werde „noch in dieser Legislaturperiode 20 weitere Eurofighter bestellen“, sagte der Bundeskanzler. „Zusätzlich zu den 38 Flugzeugen, die derzeit noch in der Pipeline sind. Zudem setzen wir uns für weitere Perspektiven beim Eurofighter ein, auch, was den Export betrifft.“

Zeitenwende: Unterstützung der Industrie

Diese neue Unterstützung der Industrie sei ebenfalls ein Zeichen der Zeitenwende. „Ich möchte, dass unsere Industrie in all diesen Bereichen ganz vorne mitspielt, in Sachen Forschung und Technologie, aber eben auch in der Produktion, am besten digitalisiert“, sagte Scholz. „Das ist eine enorme Herausforderung; denn in den Jahrzehnten vor 2022 wurde in Deutschland und in ganz Europa zu wenig in die Ausstattung unserer Streitkräfte investiert. Die Industrie hatte daher Kapazitäten heruntergefahren, Standorte geschlossen und Investitionen in neue Technologien vertagt. Das ändert sich gerade.“

Es habe zu lange die Ansicht geherrscht, Europa sei ein Hort des Friedens und der Freiheit, Waffensysteme passten nicht in dieses Konzept. Doch was einmal verschwunden ist, lässt sich nicht sofort wieder aufbauen.

„Heute sehen wir klarer denn je, wie wichtig eine europäische und deutsche Verteidigungsindustrie ist, die alle wichtigen Waffengattungen und die nötige Munition kontinuierlich produzieren kann“, beschrieb Scholz. „Dies gilt natürlich auch in den Dimensionen von Luftverteidigung und Weltraum. Hier stand bislang das Kampfflugzeug im Mittelpunkt. Künftig wird es stärker um die Vernetzung von bemannten und unbemannten Plattformen gehen, um moderne Sensoren und Effektoren, um Drohnen, um Cloud- und KI-Technologien oder um den Loyal Wingman, dessen Prototypen ich gerade besichtigen konnte.“

Damit bekannte sich der Kanzler in seiner Rede auch zur militärischen Nutzung von IT, KI und unbemannten Systemen – trotz alles Widerstands aus seiner eigenen Partei.

Eurofighter als Perspektive für die Luftfahrtindustrie

„Ich hatte im Januar ja schon Gelegenheit, die Eurofighter-Produktion in Manching zu besuchen. Wir werden dort für eine kontinuierliche Auslastung sorgen“, verpflichtete sich der Kanzler und betonte: „Das bietet Sicherheit für Airbus, für den Standort, aber auch für die gesamte Zuliefererkette. Und wir werden – möglichst gemeinsam mit unseren Partnern – in die Weiterentwicklung des Eurofighter investieren, einschließlich der Entwicklung von unbemannten Begleitern.“

Auch hier betonte Scholz wieder die durchaus gewünschte Nutzung der IT-Technologien sowie der Automatisierung und Autonomisierung durch die Bundeswehr: „KI, Cloud und Loyal Wingman, sie werden dann eine Brücke zu FCAS bilden, dem Luftkampfsystem der Zukunft. Gerade in diesen Zukunftsfeldern hat die deutsche Industrie bei FCAS die Führungsrolle. Das ist eine große Chance, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.“

Zusage der Finanzierung

Bei seinem heutigen Besuch auf der ILA verpflichtete sich Bundeskanzler Olaf Scholz zudem zur Finanzierung dieser modernen und siegfähigen Bundeswehr: „Deutschland bekennt sich zur Landes- und Bündnisverteidigung und zum Zwei-Prozent-Ziel klar und unmissverständlich. Dafür gibt es das Sondervermögen. Dabei bleibt es. Darauf können Sie sich verlassen.“

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