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Digitale Modernisierungsoffensive bei der Bundeswehr

Die Bundeswehr geht neue Wege in der digitalen Kommunikation und hat sowohl einen eigenen WhatsApp-Kanal gestartet als auch ihre Website einer umfassenden Überarbeitung unterzogen. Beide Maßnahmen sind Teil einer umfassenden digitalen Modernisierungsoffensive, mit der die Streitkräfte ihre Informationsangebote zeitgemäß weiterentwickeln.

Digitale Modernisierungsoffensive bei der Bundeswehr: Viele Millionen Menschen in Deutschland nutzen den Chatdienst WhatsApp schon seit langem. Unter „Aktuelles“ finden Interessierte dort jetzt auch Neuigkeiten aus der Bundeswehr.
Viele Millionen Menschen in Deutschland nutzen den Chatdienst WhatsApp schon seit langem. Unter „Aktuelles“ finden Interessierte dort jetzt auch Neuigkeiten aus der Bundeswehr.
Foto: Bundeswehr / Jörg Hüttenhölscher

Die Einführung des WhatsApp-Kanals ist in einem größeren Kontext einer digitalen Modernisierungsoffensive bei der Bundeswehr zu betrachten: Erst vor zwei Wochen hatten das Bundesverteidigungsministerium, die Bundeswehr sowie ihre untergeordneten Dienststellen ihren Rückzug von X (ehemals Twitter) bekannt gegeben.

Damit endete ihre langjährige Präsenz auf der Plattform, die bisher eine zentrale Rolle in der digitalen Öffentlichkeitsarbeit spielte. Zumindest aktiv, denn die Accounts sind nach wie vor sichtbar. Sie werden schlicht nicht bedient. Die Entscheidung zum Rückzug wurde unter anderem mit den veränderten Rahmenbedingungen und den negativen Entwicklungen auf der Social-Media-Plattform X seit der Übernahme durch Elon Musk begründet.

Mit dem WhatsApp-Kanal will die Bundeswehr nun eine Alternative bieten, die eine direkte und unkomplizierte Informationsvermittlung ermöglicht. Insbesondere die breite Nutzerbasis von WhatsApp dürfte dazu beitragen, eine große Zielgruppe zu erreichen, als das zuvor mit X der Fall war. Der im Zuge der Modernisierungsoffensive etablierte Kanal ist für alle Interessierten zugänglich und erfordert keine separate Anmeldung, was die Hürde für die Nutzung senkt.

Auch das Bundesministerium der Verteidigung selbst, die Teilstreitkräfte Heer und Luftwaffe, der Generalinspekteur und Bundeswehr Karriere haben bereits eigene WhatsApp-Kanäle. Für die Marine und den künftigen Unterstützungsbereich, für das neue Operative Führungskommando der Bundeswehr sowie für die Bereiche Personal, AIN (Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung) und IUD (Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen) sind eigene Kanäle bereits in Vorbereitung.

Generalüberholt: der Webauftritt der Bundeswehr

Parallel zur Einführung des WhatsApp-Kanals hat die Bundeswehr heute auch ihre offizielle Website überarbeitet. Der neue Webauftritt soll nicht nur moderner und benutzerfreundlicher sein, sondern auch eine bessere Strukturierung von Informationen und eine optimierte Navigation bieten. Insbesondere die Übersichtlichkeit durch eine neue Menüführung und die Anpassung an mobile Endgeräte (Responsives Design) standen bei der Neugestaltung im Fokus.

Navigation leicht gemacht: Neue Elemente wie ein ausklappbares Menü und eine Schnelleinstiegsleiste mit Schwerpunktthemen auf der Startseite ersetzen die seitliche Navigation und erleichtern die Orientierung Bundeswehr | Grafik: Astrid Höffling
Navigation leicht gemacht: Neue Elemente wie ein ausklappbares Menü und eine Schnelleinstiegsleiste mit Schwerpunktthemen auf der Startseite ersetzen die seitliche Navigation und erleichtern die Orientierung.
Grafik: Bundeswehr / Astrid Höffling

Mit der neuen Website möchte die Bundeswehr sicherstellen, dass Interessierte, ob Bürgerinnen und Bürger, Soldatinnen und Soldaten oder potenzielle Bewerber, noch gezielter auf relevante Informationen zugreifen können. Durch eine moderne Gestaltung und eine verbesserte Suchfunktion soll der Zugang zu sicherheitspolitischen Themen, Karrieremöglichkeiten und aktuellen Entwicklungen erleichtert werden.

Eine Reduktion von CSS- und HTML-Code sorgt zudem für ein schnelleres Laden und eine flüßigere Nutzung der Website. Optisch kamen mehr Weißflächen dazu. Das bisherige Design wurde 2019 etabliert und nach einer Nutzerbefragung in 2023 überarbeitet.

Vor- und Nachteile der digitalen Modernisierungsoffensive

Ein großer Vorteil der neuen digitalen Angebote liegt in der direkten und niederschwelligen Kommunikation: Nutzerinnen und Nutzer können Nachrichten der Bundeswehr unkompliziert über ihr Smartphone abrufen. WhatsApp ist dazu eine App, die ohnehin von sehr vielen Menschen tagtäglich genutzt wird. Eine zusätzliche Social-Media-Plattform ist nicht nötig.

Allerdings gibt es auch einen Haken: Im Gegensatz zu klassischen Social-Media-Plattformen – insbesondere zu X – fehlt bei WhatsApp die Möglichkeit zur direkten Interaktion. Nutzer können keine Fragen oder Kommentare hinterlassen, was den Dialog einschränkt. Lediglich eine Honorierung durch das Hinterlassen eines Emoticons ist möglich, um beispielsweise ein Stimmungsbild auf einen Beitrag zu erzeugen.

Trotz dieser potenziellen Nachteile zeigt der Schritt, dass die Bundeswehr bestrebt ist, neue Wege in der digitalen Kommunikation zu gehen und sich – falls nötig – von anderen auch zu trennen. Wenngleich die Trennung von X nur halbherzig geschah, da die Accounts weiter bestehen bleiben.

Mit der Einführung des WhatsApp-Kanals und der Neugestaltung der Website setzen BMVg und Bundeswehr jedoch ein klares Zeichen für ihre digitale Modernisierungsoffensive. Ob sich der WhatsApp-Kanal langfristig als erfolgreiche Alternative etablier, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Auch das CPM Defence Network verfügt seit einiger Zeit über einen solchen Kanal. Weiteres dazu hier.

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