Herr Thumann, Sie haben als Donaustahl-Chef vor neun Monaten auf der Rü.Net den Innovation Award des CPM-Verlags erhalten. In Ihrer Dankesrede brachten Sie starke Kritik an den Finanzierungsmöglichkeiten für Donaustahl zum Ausdruck. Mich würde interessieren, ob sich seither etwas geändert hat.
Nein, es hat sich tatsächlich nichts geändert. Wir haben diese Situation einfach auf einem anderen Weg gelöst. Wir haben eine Inhaberschuldverschreibung ausgegeben. Unsere Publicity hat uns das einfach ermöglicht, dass wir innerhalb von einer Woche über eine Million Euro eingenommen haben. Das haben wir als Zwischenfinanzierung genutzt.
Mittlerweile sind wir mit etlichen Investoren für Eigenkapitalinvestitionen im Gespräch. Aber ohne das – ohne dieses Wertpapier, das wir ausgegeben haben – wäre das wahrscheinlich bis heute noch nicht so weit.
Sie sprachen auf der Mission 2044, einer Veranstaltung, bei der auch sehr viele Investoren anwesend sind. Was für eine Bedeutung hat Ihre Teilnahme für Donausstahl?
Ich glaube, dass diese Veranstaltung mehr von mir profitiert als umgekehrt. Wir haben eine gewisse Publicity. Wir werden auch gerne eingeladen zu Diskussionen und Speeches, einfach weil ich der Typ bin, der einfach geradeaus sagt, was los ist. Das wird teilweise sehr gerne gesehen.
Natürlich haben wir jetzt auch potenzielle Investoren wieder getroffen, aber die gibt es wie Sand am Meer. Jeder will momentan mit Defence Geld verdienen, aber ich bin in der sehr glücklichen Lage, dass ich mir die einfach komplett per Hand aussuchen kann. Ich bin auf Keinen mehr angewiesen und werde da ganz stark selektieren, ob diese zu uns passen oder nicht.
Sie Sprache letztes Jahr auch davon, dass Produktionsstandorte vielleicht auch nicht in Deutschland liegen werden. Wie ist da die Entwicklung gelaufen?
Ja, da hat sich Gott sei Dank etwas Positives entwickelt. Langsam ist jetzt hier zumindest die Partnerindustrie aufgewacht. Da sind wir jetzt so breit aufgestellt wie wahrscheinlich kein zweites Start-up.
Abschließende Frage: Ihre Produkte werden auch in der Ukraine eingesetzt. Haben Sie vom Endnutzer dort in jüngster Zeit Feedback erhalten, worüber Sie als Donaustahl-Chef berichten könnten?
Leider nein. Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal betonen, dass weder unsere Hard- noch unsere Software in den Aktionen der letzten Tage in Russland involviert waren.
Und allgemein aus der Ukraine das Feedback?
Ja, natürlich. Die Ukraine ist das härteste Testfeld für Defence-Produkte. Es gibt, glaube ich, kein Unternehmen der Welt, dass mit einem Produkt in die Ukraine gehen kann, und es wäre perfekt. Jeder, der das behauptet, lügt. Auch wir bekommen sehr hartes Feedback, aber je härter es ist, desto besser ist es, weil nur so kann man daraus lernen.
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