Droid TW – KI-gestützter Kampfroboter in der Ukraine

Mit dem Droid TW von DevDroid steht der Ukraine heute eine robotisierte Waffenplattform zur Verfügung, die mit künstlicher Intelligenz und leistungsstarker Bewaffnung in vorderster Front unterstützen soll. Für den Preis eines Kleinwagens erhalten die Soldaten ein fernbedienbares und mobiles MG.  

Der Droid TW von DevDroid aus der Ukraine ist ein mobiles, fernbedienbares MG.
Der Droid TW von DevDroid aus der Ukraine ist ein mobiles, fernbedienbares MG.
Foto: DevDroid

Der Droid TW ist eine ukrainische Entwicklung, um präzise sowie autonome Kampfhandlungen bei gleichzeitiger Schonung eigener Kräfte zu ermöglichen. Als ferngesteuerte Waffenplattform verbindet der Droid TW eine schwere Bewaffnung in Form eines Maschinengewehrs mit einer mobilen Plattform. Dazu kommt der Einsatz von künstlicher Intelligenz, die eine effektive Zielerfassung und -verfolgung ermöglichen soll und das alles zum Preis von rund 30.000 US-Dollar.​

„Der Hauptunterschied zwischen dem Droid TW und vielen anderen Bodenplattformen besteht darin, dass der Komplex von Anfang an für die Durchführung von Aufklärungs- und Angriffsmissionen konzipiert und gebaut wurde“, schreibt das ukrainische Verteidigungsministerium auf seiner Internetpräsenz. Ähnliche Anbieter wie der deutsche Hersteller ARX Robotics setzen bisher auf unbewaffnete Plattformen.

Die Entwicklung des Droid TW begann bereits vor einigen Jahren, um Bedürfnisse der ukrainischen Armee zu befriedigen. Nach erfolgreichen Feldtests im Jahr 2023 wurde die Plattform im Dezember 2024 offiziell für den Einsatz bei den Streitkräften der Ukraine zugelassen.

Droid TW – KI unterstützt, der Mensch steuert​

Der Droid TW fährt in beiden erhältlichen Versionen auf Kette, um auch bei schlechten Wetterverhältnissen und im schwierigen Gelände voranzukommen. Für die vertikale Ausrichtung des MGs sorgen hydraulische Stützen. Mit einer Reichweite von bis zu 14 km und Kommunikation über Satelliteninternet ergeben sich mehrere Einsatzmöglichkeiten, darunter auch Patrouillenfahrten.

Künstliche Intelligenz kommt beim Droid TW gleich zweimal zum Einsatz. Zum einen unterstützt KI bei der Zielerfassung und -verfolgung, zum anderen ist eine Software enthalten, mit der sich automatisch die Flugbahn der Geschosse berechnen und Anpassungen automatisiert durchführen lassen. Die Steuerung des Droid TW und die Schussabgabe selbst finden durch den Bediener statt.

Die Plattform ist grundsätzlich mit verschiedenen Waffensystemen kompatibel. Derzeit wird der Droid TW mit einem ein 12,7-mm-Browning-Maschinengewehr oder eine einem Maschinengewehr mit NATO-Kaliber 7,62-mm angeboten. Auch die mitgeführte Munition unterscheidet sich je nach Ausführung – der Droid TW kann 480 oder 1.000 Schuss Munition mitführen.​

Auch bei Nacht ist der Droid TW einsatzbereit: Ein integrierter Wärmebildsensor mit verschiedenen Anzeigemodi erlaubt die Zielerfassung bei Tag bis zu 1,5 km und bei Nacht bis zu 1 km.

Dank seiner kompakten Bauweise lässt sich der Droid TW leicht transportieren, beispielsweise in einem Pick-up oder auf einem Anhänger, und ist innerhalb von fünf Minuten einsatzbereit. Die Steuerung kann über ein Tablet oder Gamepad erfolgen, was eine intuitive Bedienung ermöglicht.​

Technische Daten des Droid TW

  • Bewaffnung: 12,7-mm-Browning-MG oder 7,62-mm-MG (je nach Ausführung)
  • Munition: 480 oder 1.000 Schuss (je nach Ausführung)
  • Reichweite: 14 km
  • Feuerreichweite: Bekämpfung von Zielen bis zu 1 km
  • Sensorik: Wärmebildsensor mit verschiedenen Anzeigemodi
  • KI-Unterstützung: Zielerkennung und -verfolgung, ballistische Berechnungssoftware
  • Kommunikation: Starlink- und LTE
  • Steuerung: Fernsteuerung über Tablet oder Gamecontroller​

Fünf Minuten soll es nach Angaben des Herstellers dauern, bis der Droid TW vom Pick-up oder Anhänger abgeladen und vollständig einsatzbereit ist. Die Bedienung des vergleichsweisen günstigen Geräts erfolgt dann via Tablet.

Damit ist der Droid TW eines von vielen Beispielen für die in der Ukraine vorherrschende Innovationskraft. Unter großem militärischen Druck kombinieren Hersteller wie DevDroid moderne Technologie und künstliche Intelligenz, um den Anforderungen des Gefechtsfeldes gerecht zu werden.​

Die Waffenstation Wolly 7.62 von DevDroid aus der Ukraine.
Die Waffenstation Wolly 7.62 von DevDroid aus der Ukraine.
Foto: DevDroid

Unter dem Namen Combat Module Wolly 7.62 bietet DavDroid auch eine stationäre Version der Waffenstation an. Dieses ebenfalls ferngesteuerte System für Kampf- und Aufklärungsaufgaben unter anspruchsvollen Bedingungen verfügt über ein Maschinengewehr im NATO-Kaliber 7.62 mm. Es kann mit einer Batterieladung fünf Tage betrieben werden und verfügt ebenfalls über eine automatische Zielerfassung.

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