Enforce Tac: Indoor-Drohne kann fliegen und rollen

Konflikte in urbanen Räumen werden immer wahrscheinlicher. Die Kämpfe in Gaza, und auch in den dortigen Tunneln sind nur ein Beispiel dafür. Für diese und andere Herausforderungen hat die israelische Firma ROBOTICAN die Indoor-Drohne Hybrid Robotic Drone ROOSTER entwickelt. Die Drohne ist speziell für Einsätze in Innenräumen aller Art konzipiert worden. Und das System heißt Hybrid Robotic Drone weil sie nicht nur fliegen sondern auch über den Boden rollen kann. Damit ist ROOSTER ein revolutionäres Hybridsystem für unbemannte Einsätze und Missionen in Innenräumen und unter der Erde. Die Kombination aus Bodenroboter- und Luftdrohnenfähigkeiten bietet eine schnelle und sichere Plattform mit langer Ausdauer für Innenraumeinsätze.
ROOSTER Hybrid Drohne. Gut zu erkennen ist der Käfig. Dieser dient dem Schutz bei Inneneinsätzen und ermöglicht der Drohne auch einen Bodeneinsatz (Rollen). (Alle Fotos- AF)
ROOSTER Hybrid Drohne. Gut zu erkennen ist der Käfig. Dieser dient dem Schutz bei Inneneinsätzen und ermöglicht der Drohne auch einen Bodeneinsatz (Rollen).
Foto: cpm / André Forkert

Die Fähigkeit, über alle Arten von Gelände zu rollen und Hindernisse zu überfliegen, Treppen hinaufzusteigen oder durch Fenster zu fliegen, um enge Räume zu erreichen, bietet eine optimierte und einfach zu bedienende Lösung für Betreiber. Ein Firmenvertreter berichtete von einem Einsatz in Gaza: Die Indoor-Drohne wurde in einem Tunnel eingesetzt. Dort befand sich eine angelehnte Tür. Der Türspalt war zu klein für die Drohne. Also flog der Nutzer mehrfach mit voller Geschwindigkeit gegen die Türe. Jedes Mal fiel sie zu Boden, aber auch jedes Mal öffnete sich die Türe ein Stück weiter. Nach fünf Versuchen war der Spalt dann groß genug und die Mission konnte fortgesetzt werden.

Zum Schutz ist die Drohne mit einem Käfig umgeben, dieser ermöglicht auch die Rollfähigkeit. Sicherlich war dieser „Anklopfeinsatz“ nicht geräuschlos und ohne Aufmerksamkeit zu erzeugen. Aber die Aufklärung konnte fortgesetzt werden, ohne einen Soldaten oder Diensthund dabei zu gefährden.

Die robuste Käfigstruktur der Indoor-Drohne Rooster ermöglicht diesen Einsatz zu bewältigen. Das Rooster-System umfasst drei Relaisplattformen, die über Mesh- Kommunikation miteinander verbunden sind, um die Reichweiten im Untergrund und in Innenräumen zu erhöhen und die Kommunikation mit der Steuereinheit zu verbessern. Neben der Steuereinheit können alle Arten von mobilen Plattformen (Smartphone, Tablet etc.) das Kamerabild der Drohne empfangen.

Neben der FHD-Kamera (1080p) können zusätzliche Nutzlasten montiert werden, um die betrieblichen Anforderungen der Endnutzer zu erfüllen. Zum Beispiel eine TC-54 Wärmebildkamera, ein OS-91 Sauerstoffsensor, Mikrofon und ein RS-X5 Strahlungssensor (Radiation). Die Indoor-Drohne kann maximal eine Nutzlast von 300 Gramm aufnehmen. Das System hat ein maximales Eigengewicht von 1.450 Gramm. Der Hersteller gibt die maximale Einsatzzeiten so an: Maximal 45 Minuten rollen, oder maximal 15 fliegen. Damit liegen die typischen Einsatzzeiten, inklusive Beobachtungshalte, zwischen 8 und 90 Minuten.

Laut Hersteller wird das System bereits von mehreren militärischen Einheiten, auch Spezialeinheiten, (Katastrophen-)Ersthelfern, HLS-Kräften SWAT, Such- und Rettungsteams, etc. eingesetzt. Im deutschsprachigen Raum wird die Indoor-Drohne durch die Messer Waffenhandel und Sicherheitsgesellschaft mbH aus Offenbach angeboten. Diese zeigte das System seines israelischen Partners auch auf seinen Stand auf der Enforce Tac 2024.

André Forkert

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