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Entscheidung zum Nachfolger für den WOLF

Mit der heutigen Entscheidung durch den Haushaltsausschuss über die „25 Mio Vorlagen“ kommt endlich auch Bewegung in die Nachfolgeregelung für den WOLF in der Bundeswehr. Allerdings muss dabei unterschieden werden zwischen dem Luftlande-WOLF und dem „normalen“ WOLF. Der Nachfolger für die ausgelaugten und alternden Luftlande-WÖLFE wurde bereits vor einiger Zeit mit dem CARACAL gefunden und beauftragt. Der CARACAL wird von den Partner Rheinmetall, Mercedes-Benz AG und der Armoured Car Systems GmbH geliefert.

Der Nachfolger des WOLF: Die G-Klasse für Rettungs- und Sondereinsätze (Baureihe 464) ermöglicht höchste Mobilität auch unter schwierigsten Bedingungen.
Der Nachfolger des WOLF: Die G-Klasse für Rettungs- und Sondereinsätze (Baureihe 464) ermöglicht höchste Mobilität auch unter schwierigsten Bedingungen.
Bild: Mercedes-Benz

Bei der jetzigen Entscheidung geht es um den Rest der Fahrzeugflotte an WÖLFEN. Seit Jahren wird an der Ablösung der Fahrzeuge gearbeitet. Was auch dringend notwendig ist – jetzt ist es endlich soweit.

Der Abschluss sieht einen Vertrag mit einem Volumen von mehr als 25 Mio. Euro im Epl. 14 und im Sondervermögen Bundeswehr; Abschluss einer Rahmenvereinbarung mit Festbeauftragung von Fahrzeugen (Lastkraftwagen militärisch geländegängig leicht) vor. Bei dem „Lastkraftwagen militärisch geländegängig leicht“ aus der BMF-Vorlage Nr. 149/2024 handelt es sich um Mercedes G-Klasse (Wölfe) mit einer Zuladung von 0,5 bis eine Tonne.

WOLF-Ersatz durch das neue G-Modell

Damit wird der WOLF – ein G-Modell von Mercedes-Benz durch das neue G-Modell ersetzt. Wie die Luftlande-Fahrzeugfamilie CARACAL basiert auch der neue WOLF auf dem neuen G-Klasse-Fahrgestell der Baureihe 464.

Der CARACAL – welcher auf dem ENOK basiert – ist mit einem Sechszylinder-183-kW-Dieselmotor (249 PS) Euro 3 ausgestattet, welcher das Fahrzeug auf bis zu 140 km/h beschleunigen kann und ein Drehmoment von 600 Nm entwickelt. Mit 4,35 m Länge, 1,81 m Breite und 1,85 m Höhe zählt das Fahrzeug zu den kompaktesten Plattformen seiner Klasse. In Verbindung mit dem 4×4-Allradantrieb verfügt das Fahrzeug über eine hohe Geländegängigkeit. Steigungen bis zu 60 Prozent, eine Kletterfähigkeit von 33 Zentimeter sowie eine Grabenüberschreitfähigkeit von 50 Zentimeter sind laut Hersteller möglich.

Präsentation auf der Eurosatory

Auf der Eurosatory 2024 in Paris präsentierte Mercedes-Benz zwei neue Varianten der G-Klasse für Rettungs- und Sicherheitseinsätze. Die G-Klasse für Rettungs- und Sicherheitsreinsätze der Baureihe 464 ermöglicht höchste Mobilität auch unter schwierigsten Bedingungen, so Mercedes. Alle Fahrzeug-Varianten bieten optimale Voraussetzungen für den Transport von Teams und Equipment.

Als Messepremiere wurde eine aufgelastete Variante des Stationswagens und Fahrgestell für Fremdaufbauten gezeigt. Die aufgelastete Variante des bekannten G 350 d Stationswagens kommt auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 4,5 Tonnen und bietet eine Nutzlast von deutlich über 1,0 Tonnen. Spezielle Verzurr- und Bergeösen an Front und Heck ermöglichen sowohl den Innentransport als auch den Außentransport per Hubschrauber. Außerdem verfügt das Einsatzfahrzeug über eine begehbare Motorhaube, die ein einfaches Beladen des Dachgepäckträgers ermöglicht.

Darüber hinaus zeigte Mercedes-Benz auf der Eurosatory 2024 den G 350 d Stationswagen der Baureihe 464 mit vier Sitzplätzen und geschlossener, fünftüriger Karosserie. Dabei vereint er außerordentliche Geländegängigkeit und Robustheit mit Dynamik und Komfort auf der Straße. Das bewährte Leiterrahmenkonzept, drei 100-prozentige Differenzialsperren, die Geländeuntersetzung sowie die große Bodenfreiheit von 225 Millimetern bilden die Grundlage für herausfordernde Offroad-Einsätze. Die Steigfähigkeit beträgt bis zu 100 Prozent, die Schräglage bis zu 54 Prozent und die maximale Wattiefe bis zu 750 Millimeter. Das Fahrwerk mit Starrachse vorne und hinten ermöglicht lange Federwege und maximale Verschränkung. Die leichtgängige und direkte Lenkung trägt derweil zu agilem Handling auf der Straße bei.

Einzigartige Fähigkeiten der neuen Fahrzeuge

Der Common-Rail-Turbodiesel in der G-Klasse ermöglicht Reichweiten von mehr als 600 Kilometern und läuft auch mit minderwertigen Kraftstoffen oder Kerosin. Die Antriebskraft wird über ein Neun-Gang-Automatikgetriebe übertragen, das auch eine Schleichfahrt mit 2 bis 14 km/h im ersten Gang ermöglicht (LOW RANGE Modus). Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 3,5 Tonnen, die Nutzlast beträgt mehr als 1,0 Tonnen. Davon können 200 Kilogramm auf dem Dach transportiert werden.

Hinzu kommt eine Anhängelast von 3,5 Tonnen. Für die G-Klasse für Rettungs- und Sicherheitseinsätze ist als Sonderausstattung eine EMV-Absicherung (EMV = elektromagnetische Verträglichkeit) gegen Störsignale durch elektrische Einbauten erhältlich. Das System schützt auch vor Störimpulsen, die von außen kommen. Das umfangreiche Angebot an Sonderausstattungen des nach spezifischen Standards wie MIL-STD und STANAG zertifizierten Fahrzeugs umfasst darüber hinaus Infrarotlicht und Tarnbeleuchtung. Für die Beleuchtung kommt unter anderem LED-Technik zum Einsatz. Auf Wunsch ist die G-Klasse außerdem mit 24-Volt-Bordnetz verfügbar.

Einzigartig ist das Emergency Override System (EOSys). Der gesicherte und verplombte Schalter wird in Gefahrensituationen aktiviert, wenn der Motor aufgrund einer Störung in den Komponentenschutz geht, die Besatzung sich und das Fahrzeug aber umgehend in Sicherheit bringen muss. In diesem Fall werden gewisse Motorschutzmaßnahmen, wie beispielsweise der Kochschutz, außer Kraft gesetzt, um so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich zu gelangen. Diese Funktion wurde von Einsatzkräften bereits seit Jahren in vielen Fahrzeugen gefordert, um einer „Bevormundung“ durch das Fahrzeug in Krisensituationen entgegenwirken zu können. Mercedes-Benz hat diesen Bedarf jetzt umgesetzt, der im Ernstfall Leben retten kann. Für einen Fahrzeughersteller ist diese Änderung nicht trivial, da die Entwicklung und Herstellung damit signifikant von den zivilen Modellen und damit der Massenproduktion abweicht.

G-Klasse für anspruchsvolle Einsätze

Die in Paris gezeigte G-Klasse für Rettungs- und Sicherheitseinsätze überzeugt mit einem ergonomisch durchdachten Interieur samt höhenverstellbarem Lenkrad und vier Einzelsitzen für die Passagiere.

Der Fahrersitz ist in der Höhe und das Sitzkissen in der Neigung verstellbar. Handschuhtaugliche Schalter zur Steuerung der wichtigsten Komponenten für Offroad-Fahrten wurden neu ausgerichtet und lassen sich nun noch intuitiver bedienen. Das Ergebnis all dieser Maßnahmen ist ein sicheres und komfortables Fahrerlebnis für Personen aller Körpergrößen, so Mercedes-Benz. Wer in Paris den Stand von Mercedes-Benz besucht hat, wird die WOLF-Plattform der Zukunft bereits gesehen haben.

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