Das australische Unternehmen Electro Optic Systems Pty Ltd (EOS) hat einen Vertrag über die Lieferung von fernbedienbaren Waffenstationen (Remote Weapon Systems, RWS) an ein nicht näher genanntes westeuropäisches Land bekannt gegeben. Der Auftrag im Wert von 25 Millionen AUD (ca. 15 Millionen Euro) wurde Ende Dezember bestätigt. In Deutschland und anderen europäischen Staaten werden die Lösungen von EOS durch Diehl Defence angeboten.
Nach einem Vertrag im Wert von 32 Millionen Euro im Juni 2023 ist dies mittlerweile der zweite Vertrag zwischen EOS und demselben europäischen Kunden. Im Rahmen des neuen Vertrags wird EOS die Lieferung des RWS im Jahr 2024 abschließen. Der Vertrag umfasst auch Ausbildungsunterstützung, Ersatzteile und damit verbundene Dienstleistungen.
Die stabilisierten und ferngesteuerten Waffenstationen von EOS sind vor allem für ihre kompakten Maße und das geringe Gewicht bekannt. Damit lassen sie sich auch auf leichten Plattformen – Geländewagen 4×4 und unbemannte Bodenfahrzeuge – integrieren. Laut Hersteller bieten sie zudem im Vergleich zu konkurrierenden Systemen eine höhere Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Das Unternehmen hat weltweit mehr als 2.500 Einheiten verkauft und seine Systeme werden derzeit von Militärdiensten in Australien, Nordamerika, Europa, dem Nahen Osten und Südostasien eingesetzt. Auch die Ukraine nutzt EOS-Systeme. Im Jahr 2023 unterzeichnete EOS zwei Verträge über die Lieferung von insgesamt 150 RWS-Systemen an die Ukraine, einschließlich Munition, Ersatzteilen und damit verbundenen Dienstleistungen.
Die leichte R150 wurden durch Diehl Defence bereits mehrfach in Deutschland gezeigt, unter anderem beim KSK Symposium oder dem Tag der Infanterie in Hammelburg. Sie kann Maschinengewehre bis zum Kaliber .50 BMG nutzen. Die Dachlast beträgt unter 100 kg. EOS und damit auch Diehl Defence bieten von den leichten Waffenstationen wie der R150 bis zu schweren Waffenstationen die komplette Bandbreite an. Die R400 nutzt das Kaliber von 30 mm × 113 mm und kann so Ziele bis 2 km bekämpfen. Laut Hersteller läßt sie sich nahtlos integrieren, wobei Nutzlastkapazität, Mobilität und Einsatzfähigkeit erhalten bleiben. Das R400 bietet Flexibilität sowohl bei Einzel- als auch bei Doppelwaffenkonfigurationen. Als einzelnes ferngesteuertes Waffensystem mit einem Gewicht von weniger als 400 kg bietet es eine hochpräzise Waffenplattform mit der Feuerkraft einer 30-mm-Kanone. Das R400 unterstützt auch andere Waffen wie Maschinengewehre, automatische Granatwerfer und Panzerabwehrlenkraketen.
Die R600 kann Maschinengewehre im Kaliber 7,62×51 mm bis hin zu .50 BMG aufnehmen. Und die schwere R800 kommt schon einem Geschützturm gleich. Sie erhöht die Durchschlagskraft Ihres Kampffahrzeugs, ohne die Nutzlast zu beeinträchtigen oder umfangreiche Modifikationen für ein vollständiges Turmsystem vorzunehmen, so der Hersteller. Das ferngesteuerte Waffensystem R800 nimmt die Bushmaster Mk44S 30 × 173 mm Kanone mit koaxialem Maschinengewehr (Mk52 7,62 mm Kettenkanone oder M240 7,62 mm Maschinengewehr) auf und verfügt über Befestigungspunkte für Panzerabwehrlenkraketen, Boden-Luft-Raketen und zusätzliche Effektoren – zum Beispiel 1x Javelin oder 2x SPIKE (in der Bundeswehr als MELLS in Nutzung). Sie wird angeboten für eine Vielzahl von Fahrzeugklassen mit Schutzoptionen der STANAG-Stufen 2 bis 4.
Andre Forkert
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