Fähigkeiten der Loitering Munition

Die Unterschiede verschwimmen zwischen Loitering Munition und Drohnen. Während vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine das Thema bewaffnete Drohnen durch die deutsche Politik noch stark abgelehnt wurde, hat sich dies mittlerweile deutlich verändert. Wodurch sich auch neue Nutzungsmöglichkeiten von Loitering Munition für die Bundeswehr ergeben.

Hero-Loitering Munition verbindet die Eigenschaften von Drohnen und Lenkflugkörpern. Hero-Systeme aus der Kooperation von UVision mit Rheinmetall werden bei der ILA am Messestand Dis G / 006 ausgestellt.
Hero-Loitering Munition verbindet die Eigenschaften von Drohnen und Lenkflugkörpern. Hero-Systeme aus der Kooperation von UVision mit Rheinmetall werden bei der ILA am Messestand Dis G / 006 ausgestellt.
Foto: UVision

Vor 2022 musste das BAAINBw beispielsweise eine sehr enge Definition der Loitering Munition vorlegen, damit sich diese klar von Drohnen unterscheidet und durch die Beschaffer überhaupt betrachtet werden durfte. Damals hieß es noch: Alles was nicht zurück kommt ist Munition und somit erlaubt. Wodurch viele Hersteller in die Bedrängnis kamen, dass ihre Systeme zu viel konnten. Schließlich ist es für Streitkräfte durchaus wünschenswert, dass die Loitering Munition bei Nicht-Benutzung zu ihrem Startplatz zurückkehrt, um für weitere Einsätze zur Verfügung zu stehen.

Loitering Munition aus Israel

Wenn es sich auch bei einfachen Systemen um kaum mehr als fliegende Minen handelt, oder um einfache Lenkflugkörper, ist moderne Loitering Munition weitaus mehr. Sie kann über einem Gebiet stehen, aufklären und dann direkt wirken. Ihre Top-Attacken sind für alle gepanzerten Fahrzeuge ein Problem, da diese über Jahrzehnte auf Angriffe von unten oder der Seite bzw. vorne ausgelegt wurden. Zudem besitzt Loitering Munition eine andere Signatur und oftmals einen deutlich geringeren Angriffsanflug als etwa Panzerabwehrwaffen.

Israel zählte zu den Pionierländern, welche die ersten wirklich guten Systeme präsentierten, wie etwa der Hersteller UVision mit seiner Hero Loitering Munition. Diese wurde auch in Zusammenarbeit mit den Spezialkräften Israels weiterentwickelt und besitzt entsprechende Fähigkeiten. Zu den Besonderheiten zählt etwa das Anfliegen per Routennavigation. Damit die Soldaten durch den Start nicht ihre Stellung an den Gegner verraten, kann Hero mittels eigener Navigation zum Zielgebiet fliegen und dort die Stellung einnehmen. Wenn die Energie langsam nachlässt ist sie natürlich auch in der Lage, wieder zu ihrer oder einer anderen einprogrammierten Heimatbasis zurückzukehren.

Kooperation für Deutschland und Europa

Für den Kunden Bundeswehr ist UVision eine Kooperation mit Rheinmetall eingegangen. Auf der morgen beginnenden ILA können die Besucher am Messestand Dis G / 006 die Ergebnisse dieser Kooperation sehen: Hero Loitering Munition in verschiedenen Größen und für unterschiedliche Missionen, inklusive entsprechender Werfer. Die vorgestellte Loitering Munition erhöht die Fähigkeit von Infanterieeinheiten, Ziele über eine große Distanz in einem Zielgebiet aufzuklären. Diese Ziele können dann zeitnah, aber zu einem selbst gewählten Zeitpunkt abstandsaktiv und präzise bekämpfet werden.

Wie Rheinmetall meldet, wird das Unterehmen noch in diesem Jahr im Rahmen eines großvolumigen Auftrags mit der Lieferung von loiterfähiger Hero-Munition an Ungarn beginnen. Ein weiterer europäischer NATO-Staat setzt die Munition bereits im Bereich seiner Spezialkräfte ein, so die Mitteilung von Rheinmetall.

Hero Loitering Munition von UVision

Bei der Hero handelt es sich um eine Familie einsatzerprobter, weit verbreiteter Effektoren. Sie wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der israelischen UVision Air Ltd. Und Rheinmetall in Europa hergestellt und vertrieben. Dazu vereinbarten die beiden Unternehmen im Oktober 2021 eine strategische Partnerschaft.

Ein Hero-System kreist über dem Zielgebiet, ortet und verfolgt den Gegner, analysiert mögliche Ziele, hilft dabei, Hochwertziele sowie passendes Timing, Angriffsrichtung und -winkel auszuwählen. Schließlich führt es – nach entsprechendem Befehl des Bedieners – einen Präzisionsschlag durch. Das Hero-System kann einen Angriff aber auch mitten in der Luft abbrechen, in den Flugmodus zurückkehren und dann den Angriff wieder aufnehmen oder die Ziele neu zuweisen. Dies bietet den Einsatzkräften auf dem modernen Gefechtsfeld eine hohe taktische Flexibilität.

Alle Hero-Systeme sind für anspruchsvolle Gefechtsfeldbedingungen ausgelegt, einschließlich Umgebungen ohne GPS-Empfang oder solche mit gestörten Funkverbindungen. Die loiterfähige Hero-Munition hat sich bereits bei modernen Streitkräften weltweit, darunter auch führenden NATO-Staaten, im Einsatz bewährt.

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