FOG GmbH: Technologische Spezialausrüstung für Landes- und Bündnisverteidigung

Die FOG GmbH (Halle 9, Stand 231) mit Sitz in Werder an der Havel bietet Lösungen für anspruchsvolle Herausforderungen in der Entwicklung und Produktion von Einsatztechniken für Polizei und Militär an. Dabei reicht das Portfolio von Spezialausrüstung im Bereich der Entschärfungstechnik, Sensor- und Überwachungssysteme, Kommunikationsequipment bis hin zu Übungssystemen und taktische Ausrüstung für Präzisionsschützen. Die Firma feierte vor Kurzem ihr zwanzigjähriges Jubiläum und blickt nun voller Vorfreude auf die bevorstehende Enforce Tac 2025, um dort alle neu angekündigten Produkte zu präsentieren. Die gesamte Produktlinie wurde umfassend überarbeitet und um innovative Lösungen erweitert. Erstmals auf der Messe zu sehen sein werden unter anderem die Mission Underwater (MUW) Boje und das verkaufsfertige Sniper Trainings System (STS). Interview mit DENNIS REHMER, FOG GmbH

Spezialausrüstung: Das Sniper Trainings System (STS). (Foto- AF)
Das Sniper Trainings System (STS).
Foto: CPM / André Forkert
Herr Rehmer, stellen Sie uns das Portfolio der FOG GmbH bitte einmal näher vor.

Die FOG GmbH bietet ein umfassendes Portfolio spezialisierter Einsatztechnik für Polizei und Militär. Dieses umfasst unter anderem USBV/EOD-Technik, wie unsere Funk- und Basis-Sprenggeräte (FSG®/BSG). Diese vielseitigen Systeme sind für unterschiedliche Einsatzszenarien konzipiert und ermöglichen eine sichere Entschärfung von explosiven Gegenständen sowie unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen. Jedes System kann durch vorgefertigte Optionen individuell an die Anforderungen des Anwenders angepasst werden – sei es zum Beispiel für sehr hohe Reichweiten, die Integration in ROVs, zum Breachen oder für Unterwasseranwendungen.

Darüber hinaus bieten wir innovatives Sniper-Equipment an, darunter das „Sniper Trainings System (STS)“, das sich bereits erfolgreich im Einsatz befindet und digitale Video- und Zeitauswertungen zur Optimierung des Trainings ermöglicht. Ergänzt wird das Portfolio durch das MARK-System, das eine präzise Kommunikation zwischen Feuerleitstelle und Schütze sicherstellt.

Unsere Observationstechnik umfasst Sensor- und Überwachungssysteme zur präzisen Erfassung und Langzeitüberwachung von POIs und Umgebungen. Zusätzlich stellen wir fortschrittliches Kommunikationsequipment bereit, das eine zuverlässige und sichere Kommunikation auch unter anspruchsvollen Einsatzbedingungen gewährleistet.

Zeigen Sie Neuheiten auf der diesjährigen Enforce Tac?

Wir freuen uns sehr, auf der Enforce Tac 2025 mehrere spannende Neuheiten präsentieren zu können. Zu den Highlights gehört die Mission Underwater (MUW), eine hochmoderne Boje für Unterwasseranwendungen, die flexibel zeitverzögert, konspirativ oder ad hoc eingesetzt werden kann. Außerdem präsentieren wir die Weiterentwicklung unserer FSG® Produktlinie. Die nächste Generation dieser Systeme wurde mit neu gestalteten Gehäusen mit verbesserten Verschlusssystemen und einem erweiterten Frequenzbereich ausgestattet, wodurch nahezu die doppelte Reichweite erzielt werden kann.

Ein weiteres Highlight ist der neue ShockTube® Empfänger, der selbstverständlich ebenfalls mit unserer neuen Verschlusstechnik ausgestattet wurde. Ergänzt wird unser High Voltage Angebot durch die Neuauflage des High Voltage Koffers, der speziell auf die Anforderungen von Sprengplätzen zugeschnitten ist.

Was genau kann die neue „MUW“ Boje für Unterwasseranwendungen?

Die Mission Underwater (MUW) ist eine hochmoderne Boje, die zeitverzögert, konspirativ oder ad hoc einsetzbar ist. Sie wurde speziell auf die aktuellen Anforderungen zukünftiger Anwender zugeschnitten. Integrierte Empfänger dienen sowohl der Kommunikation als auch als Relais für die Ladungen.

Aus Rücksicht auf die Interessen der Anwender möchten wir derzeit keine weiteren technischen Details bekannt geben. Wir laden jedoch alle Interessierten herzlich ein, uns auf der Enforce Tac 2025 an unserem Stand zu besuchen, um sich näher über die MUW und ihre Einsatzmöglichkeiten zu informieren.

Die Mission Underwater (MUW) Boje. (Foto- AF)
Die Mission Underwater (MUW) Boje.
Foto: CPM / André Forkert
Sie sprechen bei Ihrer Spezialausrüstung über eine Auslösereichweite von 18 km (LOS). Auf welche Technologien greifen Sie dabei zurück, um diese Entfernung auch unter Wasser überwinden zu können?

Beim Einsatz der MUW kann flexibel auf unterschiedliche Szenarien reagiert werden. Der Funkkontakt zum Sender wird erst hergestellt, wenn die Boje durch eine der verfügbaren Aktivierungsmöglichkeiten aktiviert wurde und die Wasseroberfläche durchbrochen hat. Die Reichweite unterliegt dabei natürlichen Einflüssen wie Wetterbedingungen, Wellengang und der Position des Senders. Dennoch orientiert sie sich an den Reichweiten, die auch bei Einsätzen an Land erreicht werden.

Wie funktioniert das Sniper Trainings System (STS) und an wen richtet es sich?

Das Sniper Trainings System (STS) ist ein innovatives Trainingssystem für Präzisionsschützen, das eine digitale Video- und Zeitauswertung im Anschluss an das Training ermöglicht. Es ist mit nahezu jeder Schulterwaffe und jedem Präzisionsgewehr kompatibel, ohne dass der Schütze Umbauten oder Veränderungen an seiner Konfiguration vornehmen muss. Das STS richtet sich an Präzisionsschützen und Einheiten, die ihre Fähigkeiten unter realistischen Bedingungen verbessern möchten.

Die Montage und Bedienung sind intuitiv. Ein Aufzeichnungsmodul wird unkompliziert hinter der Zielvorrichtung der Waffe montiert. Statt echter Munition wird spezielle Lasermunition geladen, die durch den originalen Schlagbolzen der Waffe ausgelöst wird. Ein am Lauf montierter Empfänger erfasst das Signal und überträgt die Daten in Echtzeit. Die Auswertung erfolgt anschließend mit einer Software, die auf nahezu jedem Notebook genutzt werden kann. Der größte Vorteil ist, dass der Präzisionsschütze seine Waffe nicht umbauen muss, sie bleibt unverändert in seiner gewünschten Konfiguration.

Funk Spreng Geräte (FSG) der FOG GmbH aus Werder (Havel) in Brandenburg. (Foto- AF)
Funk Spreng Geräte (FSG) der FOG GmbH aus Werder (Havel) in Brandenburg.
Foto: CPM / André Forkert
Auch die Spezialkräfte müssen sich wieder in Richtung Landes- und Bündnisverteidigung ausrichten. Welche angepassten und neuer Fähigkeiten werden daher aktuell nachgefragt oder entwickelt?

Natürlich spüren wir die Auswirkungen der aktuellen sicherheitspolitischen Lage. Dieser Wandel spiegelt sich direkt in den Anforderungen an neue Technologien wider. Aus Sicherheitsgründen für unsere Kunden und Anwender können wir hier nur allgemein antworten. Es besteht ein klarer Bedarf an Systemen mit erweiterter Reichweite, sehr einfacher Handhabung und hoher Zuverlässigkeit, um Einsätze über größere Distanzen effektiv und simpel zu umzusetzen. Unsere neuen FSG Systeme leisten einen wichtigen Beitrag, da sie durch erweiterte Frequenzbereiche nahezu doppelte Reichweiten ermöglichen und damit die Reaktionsfähigkeit in kritischen Szenarien verbessern.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung maritimer Fähigkeiten in allen Bereichen der NATO. Mit der Entwicklung der MUW stellen wir sicher, dass auch anspruchsvolle Unterwasseranwendungen abgedeckt werden, die in modernen Verteidigungsszenarien und strategischen Maßnahmen eine entscheidende Rolle spielen.

Modularität und Flexibilität sind essenzielle Anforderungen, um die vielfältigen Einsatzszenarien der Spezialkräfte erfolgreich zu unterstützen. Durch die Integration modernster Drohnen- und ROV-Empfänger entwickeln wir passgenaue Lösungen, die den spezifischen Anforderungen in urbanen sowie maritimen Umgebungen gerecht werden. Unsere Entwicklungen basieren auf einer engen Zusammenarbeit und einem intensiven Austausch mit verschiedenen Spezialkräften und Anwendern. Ziel ist es, Spezialkräfte bestmöglich auf die dynamischen Herausforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung vorzubereiten.

Funk Spreng Geräte (FSG) High Power. (Foto- AF)
Funk Spreng Geräte (FSG) High Power.
Foto: CPM / André Forkert
Was werden wir an Entwicklungen kurz- oder mittelfristig von Ihnen noch sehen?

In naher Zukunft planen wir die vollständige Überarbeitung unseres Observation Equipments, um den aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen der Anwender noch besser gerecht zu werden. Zudem haben wir in diesem Jahr erstmals vorkonfigurierte Tactical Packs eingeführt, die für unterschiedliche Einsatzzwecke entwickelt wurden – von ungeschulten Soldaten über Breacher bis hin zu Spezialkräften und EOD Experten. In Kürze werden weitere Tactical Packs folgen, um das Angebot weiter auszubauen und noch spezifischere Einsatzmöglichkeiten abzudecken.

Wir laden unsere Anwender und zukünftigen Anwender herzlich ein, mit uns in den Dialog zu treten, um ihre Erfahrungen und Anforderungen einzubringen. Dieser Austausch ist für uns von großer Bedeutung, um die Weiterentwicklung unserer Produkte gezielt voranzutreiben und optimal auf die Bedürfnisse der Einsatzkräfte abzustimmen.

Wo kommen Ihre Materialien her und wo produzieren Sie? Im Falle eines Konfliktes/Krieges sind internationale Lieferketten nicht mehr unbedingt gesichert, wie können Sie die Produktion und Lieferung auch dann noch sicherstellen?

Unsere Materialien beziehen wir überwiegend von zertifizierten und spezialisierten Lieferanten innerhalb Europas, vorzugsweise aus Deutschland, um Qualität und Zuverlässigkeit sicherzustellen. Dennoch ist es unvermeidlich, bestimmte elektronische Bauteile auch außerhalb der europäischen Grenzen zu beziehen. Die Produktion, Fertigung der Produkte, findet in Deutschland statt – wobei wir einen sehr hohen Anteil der Fertigungstiefe intern abdecken. Dadurch reduzieren wir unsere Abhängigkeit von internationalen Lieferketten erheblich.

Für den Fall von Konflikten oder Unterbrechungen in den Lieferketten setzen wir auf strategische Materiallager und enge Partnerschaften mit regionalen Zulieferern, die eine kurzfristige Versorgung sicherstellen können. Darüber hinaus haben wir Prozesse etabliert, um kritische Komponenten eigenständig zu fertigen, was unsere Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit in Krisenzeiten weiter stärkt.

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