Mit Maschinenkanonen gegen Drohnen – Israel nutzt M61 Vulcan

Einfache, bewaffnete Drohnen, die mit primitiven Navigationsmethoden ihr Ziel erreichen, stellen eine der größten Bedrohungen für Soldaten sowie deren Material dar. Dies ist eine der Lehren, die Israel aus dem aktuellen Krieg zieht. Doch wie so viele Streitkräfte suchen auch die Israel Defense Forces (IDF) weiterhin nach einer wirksamen und bezahlbaren Verteidigung gegen die Drohnen. Eine von den IDF gewählte Zwischenlösung sind ausgemusterte und kürzlich überholte sechsläufige Gatling-Maschinenkanonen M61 Vulcan.

Kleine Starrflügler-Drohnen zählen zu den aktuell mit am schwierigsten zu bekämpfenden Waffensystemen.
Kleine Starrflügler-Drohnen zählen zu den aktuell mit am schwierigsten zu bekämpfenden Waffensystemen.
Foto: Bayhaluk

Viele Unternehmen weltweit entwickeln Systeme zum Schutz vor bewaffneten Drohnen, darunter auch einige in Israel. Tatsache ist jedoch, dass diese Systeme zwar kleine Rotordrohnen bzw. Quadcopter, die aus der Ferne erkannt werden können, effizient neutralisieren. Einfache Starrflügel-UAV mit Sprengköpfen stellen allerdings nach wie vor eine Bedrohung dar, der im Grunde keines der neuen Systeme wirksam begegnen kann.

Die ausgehende Gefahr ist besonders groß, wenn diese Starrflügel-UAV gerade nicht mit hochentwickelten GPS-basierten Navigationssystemen ausgestattet sind, die neutralisiert werden könnten. „Wenn eine solche bewaffnete Drohne mit einem einfachen Trägheitsnavigationssystem und einem vorprogrammierten Ziel gestartet wird, ist es fast unmöglich, sie rechtzeitig genug zu erkennen, um die verfügbaren Luftverteidigungssysteme einzusetzen“, erklärt eine Quelle aus dem israelischen Verteidigungsbereich.

Gefahr durch Starrflügler-Drohnen

Israel war während des weiterhin andauernden Krieges mehrfach mit diesem Problem konfrontiert. Von der Hisbollah aus dem Libanon gestartete bewaffnete Starrflügler-Drohnen wurden auf ein vorprogrammiertes Ziel gestartet und flogen tief, um sich mithilfe des bergigen Geländes vor Erkennungssensoren zu verstecken. So starteten Huthi-Rebellen beispielsweise ein solches bewaffnetes UAV mit starren Tragflächen aus dem Jemen, das System traf ein Gebäude im Zentrum der Großstadt Tel Aviv.

Die israelischen Luftverteidigungssysteme konnten die bewaffneten UAV und Drohnen nur teilweise abfangen. Dies liegt an der Topografie des Gebiets im Norden Israels, der geringen Radarsignatur dieser Plattformen und der kurzen Flugzeit.

Lösung in alten Systemen

Die israelischen Streitkräfte mussten nach einer Lösung suchen und betrachten dabei auch alternative Systeme. Eines davon ist die rotierende Vulcan-Kanone M61A1 Vulcan.

Brigadegeneral a. D. Miki Bar, ehemaliger Kommandeur einer der israelischen Luftwaffenstützpunkte, erklärte gegenüber CPM Defence Network, dass bewaffnete Drohnen sehr vielseitige Waffe seien: „Sie sind einfach zu bedienen und sehr kostengünstig. Einige der Drohnen sind handelsübliche Modelle, die mit Nutzlasten oder Sprengköpfen ausgestattet wurden.“

Er fügte hinzu, dass die Streitkräfte oft sehr teure Luftverteidigungssysteme einsetzen müssten, um diese sehr preisgünstigen Systeme abzufangen. „Der Einsatz dieser UAV wird dramatisch zunehmen und die Streitkräfte zwingen, sich an deren schnelle Verbreitung anzupassen.“

Diese problematische Lage zwingt Israel nun dazu, obwohl es über eines der modernsten, leistungsfähigsten und kampferprobtesten mehrschichtigen Luftverteidigungssysteme verfügt, das alte Waffensystem M61 Vulcan als vorübergehende Teillösung einzusetzen.

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