Unternehmen im öffentlichen Sektor hinken der modernen Arbeitswelt meilenweit hinterher. Soweit das Vorurteil. Die BWI GmbH als IT-Systemhaus der Bundeswehr setzt zukünftig auf hybride Arbeitsmodelle, moderne Räumlichkeiten und damit auf jede Menge Flexibilität, um die gestiegenen Anforderungen der Bundeswehr erfüllen zu können.
Die BWI (Bundeswehr Informationstechnik) ist das IT-Systemhaus der Bundeswehr: Sie betreibt und entwickelt die IT der deutschen Streitkräfte weiter – und das, wie sie selbst sagt: innovativ, verlässlich und wirtschaftlich. Mit gutem Grund, denn eine leistungsfähige IT-Infrastruktur ist die Basis, um in der digitalisierten Welt erfolgreich zu sein.
Moderne IT-Standards für die Bundeswehr
Wir konnten uns am 15. März am Bonner Standort Auermühle über die Weiterentwicklung der BWI im Rahmen ihrer Aufgaben für die Bundeswehr informieren, und dabei auch Einblicke in interne Vorhaben zur innovativen und zukunftsfähigen Gestaltung moderner Arbeitsplätze bei der BWI gewinnen.
Geschäftsführerin Katrin Hahn verantwortet seit April 2020 als Chief Human Resources Officer (CHRO) den Personalbereich der BWI GmbH. Im Rahmen des Pressebesuchs am Standort Bonn-Auermühle am 15. März 2023 präsentierte sie die Vision der BWI GmbH für die digitale Zukunftsfähigkeit unseres Landes.
Fotos: BWI GmbH
Geschäftsführerin Kathrin Hahn stellte zunächst das Unternehmen BWI in der Vielfalt seiner Aufgaben vor: Als Inhouse Gesellschaft der Bundeswehr ist die BWI vorrangig mit dem Betrieb des IT-Systems der Bundeswehr beauftragt, darüber hinaus entwickelt sie im Auftrag der Bundeswehr betriebsfertige IT-Komplettlösungen.
Quantitativer und qualitativer Wachstumsbedarf
Das Ziel sei dabei: raus aus Insellösungen und heterogenen IT-Infrastrukturen, rein in moderne Standards und industrieübliche Prozesse – mit umfangreichen Auswirkungen auf die Prozesse, Standards, Ausrüstung und Verfahren bei den Streitkräften und der zivilen Verwaltung der Bundeswehr. Die Unterstützung der Bundeswehr reiche dafür bis hin zur Übernahme von Aufgaben im Projektmanagement „weißer“ und „grüner“ IT-Vorhaben, so die Geschäftsführerin.
Zur Übernahme dieser Aufgaben müsse die BWI wachsen, und das sowohl qualitativ als auch quantitativ. Vom reinen Vor-Ort Service hin zur qualitativ hochwertigen Unterstützung in der Durchführung und Realisierung von IT-Vorhaben der Zukunft.
Security Operation Center: Arbeitsplätze im Wandel
Am Beispiel des Security Operation Center zeigte das Unternehmen auf, wie sich zu diesem Zweck Arbeitsplätze bei der BWI bereits im Wandel befinden. Sicherheit in der Informationstechnik ist eine (überlebens-)wichtige Aufgabe, gerade in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzung wie wir sie aktuell erleben. Sie wird daher auch bei der BWI auf höchstem Niveau sowohl aus einem Center als auch von verteilten Arbeitsplätzen aus sichergestellt.
Nicht zuletzt die überwundene Corona-Krise habe gezeigt, dass verteiltes Arbeiten unter Sicherstellung der Informationssicherheit technisch umsetzbar und realisierbar ist. Wie dies auch praktisch möglich ist, und wie sich die Arbeitsformen bei der BWI gerade verändern und verändert haben, wurde unter dem Motto „Delivering Future Work“ aufgezeigt. Die Herausforderungen dieses neuen Ansatzes, den die BWI zur Leistungserbringung für die Bundeswehr anwendet, reichen dabei von der Kommunikation untereinander über die Kommunikation mit den Kunden bis hin zum virtuellen Führen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In Konkurrenz um die „besten Köpfe“
Moderne Arbeitsformen und moderne Arbeitsmittel sind aus Sicht der BWI die Grundvoraussetzung für die Attraktivität eines Arbeitsgebers. Ziel der BWI sei es, sich in einer Situation der Konkurrenz um die „besten Köpfe“ maximal erfolgreich am Arbeitsmarkt zu positionieren, und dafür zu einem der modernsten Unternehmen im öffentlichen Sektor zu werden.
Um den gestiegenen Herausforderungen durch die veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen und der damit verbundenen „Zeitenwende“ begegnen zu können, sei es laut BWI nötig, einen noch effizienteren Umgang mit den vorhandenen Ressourcen zu pflegen – seien es Budgets, Arbeitskräfte oder Räumlichkeiten. Was aus den Erfahrungen der Coronapandemie gelernt und erfolgreich eingeführt wurde, überführt die BWI daher aktuell an insgesamt 14 Standorten in den Normalbetrieb.
Wandel vom Arbeitsplatz zur Homebase
Ein Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeitete und arbeitet in Telearbeit. Auf den persönlichen Austausch und die Gespräche mit Kollegen und Kunden will man trotzdem nicht verzichten. Deswegen wird der alte Arbeitsplatz mit neuem Konzept und neuer Ausstattung zur „Homebase“, in der man vor allem für den persönlichen Austausch im Büro zusammenkommt.
Um moderne und flexibel nutzbare Arbeitsplätze für rund 1.000 Mitarbeitende zu schaffen, wurden am Standort Auermühle in Bonn rund 12.000 qm Bürofläche mit knapp 500 Arbeitsplätzen modernisiert und mehr als 20 schallgeschützte Besprechungs- und Telefonboxen eingerichtet. Dieses Konzept soll zukünftig dann in den weiteren 13 Großstandorten der BWI ebenfalls umgesetzt werden.
Autor: Rainer Krug, Chefredakteur cpmFORUM