Kandidat für die ALADIN-Nachfolge der Bundeswehr

Den wahrscheinlich aussichtsreichsten Kandidaten zur ALADIN-Nachfolge bei der Bundeswehr können die Besucher aktuell auf der EnforceTac in Nürnberg sehen: Den Twister von Quantum Systems. Der Twister fliegt bereits, sagte ein Mitarbeiter zum aktuellen Technologiestand gegenüber CPM Defence Network. Von der Drohne über das System bis zur KI stammt dabei alles von Quantum Systems, wodurch auch Lehren aus dem Ukraine-Krieg mit einfließen können.

Der Twister von Quantum Systems ist aktuell der wahrscheinlich aussichtsreichste Kandidat zur ALADIN-Nachfolge bei der Bundeswehr.
Der Twister von Quantum Systems ist aktuell der wahrscheinlich aussichtsreichste Kandidat zur ALADIN-Nachfolge bei der Bundeswehr.
Bild: Quantum Systems

Der Twister würde dem Bundeswehr-Soldaten, der die ALADIN gewohnt ist, viele neue Möglichkeiten, Verbesserungen und Erleichterungen bieten. In der aktuellen Konfiguration befinden sich in jedem Case drei Twister, die über einen Roboterarm in die Luft entlassen und auch wieder aus der Luft gepfückt werden. Der menschliche Bediener bzw. Starter ist also nicht mehr notwendig.

Neuheit Vector AI von Quantum Systems

Eine weitere Neuheit auf der EnforceTac ist die Vector AI, welche die Fähigkeiten der auch in der Ukraine bereits bewährten Vector-Drohne auf ein neues Level hebt. Die Besonderheit: Alle Daten werden durch die Künstliche Intelligenz von Quantum Systems direkt auf der Drohne verarbeitet. Dies entlastet eine mögliche Combat Cloud und reduziert die Belastung der Bediener und Systeme deutlich.

Die Vector AI sendet also keine Rohdaten wie Bilder mehr, sondern Informationen, die durchaus detailliert sein können. Zum Beispiel sendet die Drohne nicht mehr ein Bild oder andere Daten eines entdeckten Panzers, sondern die Information, dass sich ein Panzer X am Ort Y befindet – und dieser Panzer durch die Drohne breites zum Zeitpunkt Z am Ort XYZ gesehen worden ist. Durch die KI sollen um die 95 Prozent der Arbeit von der Drohne geleistet werden und nur noch fünf Prozent überhaupt den menschlichen Operator erreichen. Ohne diese Reduzierung des Workflows für Bediener und Cloud ist der Einsatz einer wirklich großen Anzahl von Drohnen nicht realisierbar.

Inhouse KI mit Lehren aus der Ukraine

Alle Elemente, inklusive Software und KI, stammen dabei von Quantum Systems. Dies ist auch notwendig, da Software immer auch die Hardware beeinflussen kann. Für den zusätzlichen Chip bei der Vector AI musste beispielsweise die Nase des UAV verändert werden. Unternehmen, die dann nicht alles Inhouse abdecken können, müssen sich in solchen Fällen oft mit Kompromissen zufriedengeben, statt die Hardware oder IT auf die Leistung zu optimieren.

Vector AI Drohne Quantum Systems EnforceTac
Foto: CPM Defence Network/Dorothee Frank

Bei dem Training der KI profitiert Quantum Systems von den Auswertungen der Daten der eigenen Systeme in der Ukraine. Aktuell fliegen über 600 Drohnen des deutschen Unternehmens im Freiheitskampf. Es existiert ein eigenes Werk in der Ukraine mit rund 70 Mitarbeitern, sowohl für die Hardware als auch die Software.

Eine der großen Erkenntnisse ist, dass in einem Krieg die Systeme sehr schnell angepasst werden müssen. Die Zyklen der Anpassung liegt im Durchschnitt bei drei bis vier Wochen und hierfür ist es von Vorteil, wenn sich das Know-how im Unternehmen befindet. Wie erfolgreich bzw. wirksam die Drohnen von Quantum Systems in der Ukraine sind, beweist die Tatsache, dass sie sich fast immer auf den Wunschlisten der ukrainischen Streitkräfte befinden.

Von all diesen Vorteilen könnte also auch die Bundeswehr profitieren, sollte sie sich bei der ALADIN-Nachfolge für den Twister entscheiden. Die Verkündung des Gewinners wird noch in diesem Jahr erwartet.

Quantum Systems auf der EnforceTac: Halle 9, Stand 434
Der Twister auf dem Roboterarm.
Der Twister auf dem Roboterarm.
Foto: CPM Defence Network/Dorothee Frank
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