Wie das PIZ AIN mitteilt, wurden durch den Hersteller Defenture vier neue Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeuge (AGF 2) in verschiedenen Varianten als sogenannte Nachweismuster an die Wehrtechnische Dienststelle für landgebundene Fahrzeugsysteme, Pionier- und Truppentechnik (WTD 41) in Trier übergeben. Dort und an anderen Wehrtechnischen Dienststellen werden sie nun auf Herz und Nieren getestet. Die Übergabe erfolgte nun mit erheblicher Verspätung.
Das AGF 2 basiert auf der Plattform Defenture Mammoth, einem 9-Tonnen-Fahrzeug. Bei den anstehenden Erprobungen müssen die Fahrzeuge beweisen, dass sie alle an sie gestellten Anforderungen erfüllen und für eine Verwendung in der Truppe uneingeschränkt geeignet sind, so das AIN in seiner Meldung.
Mit den Teilaspekten Mobilitätsuntersuchung, Waffenqualifikation, IT-Integration und technisch-logistische Einsatzprüfung erhält jedes der vier Nachweismuster dazu aber einen anderen Untersuchungsschwerpunkt. Auf diese Weise wird eine parallele und somit insgesamt schnellere Erprobung an den hierfür jeweils spezialisierten Wehrtechnischen Dienststellen des Organisationsbereichs Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung (AIN) ermöglicht.
Zwei Grundvarianten für die Spezialkräfte
Die neuen Fahrzeugtypen sollen zukünftig die seit 2003 beim Kommando Spezialkräfte (KSK) für landbasierte Operationen als Hauptwaffensystem genutzten Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeuge (AGF) ablösen.
Die leicht abgewandelte Fahrzeugvariante „Mittleres taktisches Unterstützungsfahrzeug Kommando Spezialkräfte“ (UFK) wird dann dem Personal-, Material- und Munitionstransport dienen. Es folgt dem AGF 2 im Einsatz, um die benötigte Versorgung zu gewährleisten.
Durch den Ausbau der modularen Sitze und Abnahme des hinteren Überrollbügels können hier Motorräder, Munition, Verpflegung oder weitere Ausrüstung mitgeführt werden, so das AIN.
Was können die neuen Gefechtsfahrzeuge?
Das Fahrzeugsystem AGF 2/UFK bietet eine hochmobilegeländegängige Basisplattform. Der kraftvolle Antriebsstrang und die Vierradlenkung der Gefechtsfahrzeuge sorgen für Agilität und eine einfache Handhabung. Die Nutzer können sich somit ganz auf ihren Auftrag konzentrieren.
Die integrierten Schutzkomponenten gegen ballistische- und Minen-Bedrohungen bieten einen modularen Schutz und sind wesentliches Merkmal eines taktischen Gefechtsfahrzeugs. Die sehr hohe Zuladungskapazität von circa 3,5 Tonnen ermöglichtes der Truppe, das Fahrzeugsystem flexibel zu verwenden.
Ausgestattet ist das Fahrzeugsystem AGF 2/UFK mit bis zu vierunterschiedlichen Hauptwaffen (u.a. MG .50 BMG, MG 6, GraMaWa) auf einer Unterlafette mit einheitlichem, elektrischem Drehring. Daneben bietet das Fahrzeug zusätzliche Sekundärlafetten zur Aufnahme weiterer Waffen.
Für die Fähigkeiten Führung, Kommunikation und Aufklärung wurde im Fahrzeugsystem AGF 2/UFK ein Netzwerk geschaffen, das diverse Kommunikationsmittel, Sensoren und Aufklärungssysteme miteinander vereint. Nach den aktuellen Tests werden vorgezogene Einsatzprüfungen zusammen mit dem KSK in El Paso (USA), Panama und Alaska folgen.
André Forkert
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