Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall könnte seine Investitionen am Rüstungsstandort Litauen noch erweitern. Fest steht bereits der Bau einer Fabrik für Artilleriemunition in Baisogala im Bezirk Radviliškis. Sie soll bis Ende 2026 fertig sein. „Ich sehe weitere Möglichkeiten für Rheinmetall, in Litauen zu investieren“, sagte Rheinmetall-CEO Armin Papperger nach einem Treffen mit Premierminister Gintautas Paluckas gegenüber litauischen Journalisten in Vilnius.
Papperger betonte nach dem Treffen die Attraktivität von Litauen als Rüstungsstandort für zusätzliche Investitionen im Verteidigungssektor. Für das Land gelte es, eine wirtschaftlich starke Basis für seine Verteidigungsfähigkeiten zu erschaffen.
Munitionsfabrik als erster Investitionsschritt in Litauen
Die geplante Munitionsfabrik von Rheinmetall in Litauen soll 155-mm-Artilleriemunition produzieren, wobei etwa die Hälfte der Produktion für Litauen bestimmt und der Rest für den Export vorgesehen sei. Als Baukosten wurden Zahlen zwischen 260 und 300 Millionen Euro angegeben. Im vergangenen Jahr war noch von einer Investition in Höhe von 180 Millionen Euro die Rede.
Das Projekt zielt darauf ab, Litauens Verteidigungsfähigkeiten zu verbessern und die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten zu reduzieren. Die Fabrik entsteht im Rahmen eines im Dezember gegründeten Joint Ventures zwischen Rheinmetall und zwei litauischen Staatsunternehmen. Rheinmetall hält dabei nach litauischen Medienangaben einen Anteil von 51 Prozent, während Epso-G Invest 48 Prozent und die Giraitė Armament Plant (GGG) 1 Prozent besitzen.
Im Zuge des Projekts wurde in Vilnius eine Absichtserklärung zwischen Rheinmetall, Epso-G Invest und GGG unterzeichnet, die den Einsatz von erneuerbaren Energien, Energiespeichersystemen und bei Bedarf von Biogas in der Anlage vorsieht.
Die litauische Regierung hat das Projekt als prioritär für die nationale Sicherheit und Verteidigung eingestuft. Diese Zusammenarbeit sei Teil umfassenderer Bemühungen, die Verteidigungsindustrie des Landes zu entwickeln und zudem die Beziehungen zum wichtigen Sicherheitspartner Deutschland zu stärken. Deutschland baut derzeit eine dauerhaft in Litauen stationierten Brigade auf.
Rüstungsstandort Litauen – Was kommt als Nächstes?
Zwar liege der aktuelle Fokus am Rüstungsstandort Litauen auf der Munitionsfabrik, doch haben beide Seiten signalisiert, dass weitere Investitionen in die litauische Verteidigungsproduktion in Betracht gezogen werden könnten. „Rheinmetall ist hierzu bereit und ich halte die Entwicklung von Fähigkeiten in den Bereichen Fahrzeuge und Munition für möglich“, sagte Papperger. Auf Nachfrage bei Rheinmetall konnten gegenüber CPM Defence Network jedoch keine konkreten Projekte genannt werden. Grundsätzlich dürfte die Arbeit des Düsseldorfer Unternehmens im Rüstungsstandort Baltikum jedoch eher wachsen als abnehmen.
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