Bundeswehr testet Minenaufklärung mit Minesweeper

Gemeinsam mit der Luftlandepionierkompanie 270 testet der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw) mit Drohnen die Software „Minesweeper“ in Seedorf. Herzstück dieses Innovationsvorhabens ist eine zentrale Softwarelösung, die unbemannte Luftfahrzeuge (UAV) steuert und zur Erkundung von Minensperren und kampfmittelbelastetem Gelände einsetzt.

Ein Magnetometer – befestigt an einer Drohne – misst Richtung und Stärke des Magnetfeldes und die Software „Minesweeper“ wertet die Daten aus.
Ein Magnetometer – befestigt an einer Drohne – misst Richtung und Stärke des Magnetfeldes und die Software „Minesweeper“ wertet die Daten aus.
Foto: CIHBw

Die Software wurde von dem Startup ASDRO GmbH aus Essen ursprünglich zur Detektion von möglichen Kampfmitteln im Baugrund entwickelt und wird nun gemeinsam mit dem CIHBw auf die Bedürfnisse der Truppe angepasst.

Ausgestattet mit Sensoren werden mit Hilfe der Drohne Minensperren und Verlegemuster schnell und präzise erkannt. Im ersten Feldtest wurde ein Magnetometer eingesetzt. Mit einem Magnetometer können Richtung und Stärke eines Magnetfeldes gemessen werden. Zukünftig sollen als Plattformlösung auch Bodenradar, Infrarot- und Thermaltechnik sowie KI-gestützte Systeme integriert werden.

Auswertung durch Minesweeper

Ausgestattet mit einer KI-basierten Analyse wertet die Software „Minesweeper“ die gesammelten Daten dabei parallel aus und bewertet sie. Auf einer Karte werden die Minenfunde und die minenfreien Durchgangsgassen visualisiert. Der nächste Entwicklungsschritt der Software wäre neben der Integration der unterschiedlichen Sensortechniken und KI-gestützter Systeme, auch eine Anbindung an das Battle-Management-System der Bundeswehr (SitaWare), um die gesammelten Daten und Minenkoordinaten anderen Truppenteilen zugänglich zu machen.

Dies birgt eine enorme Erleichterung im Feld, denn das Erkunden von Minensperren erfordert viel Zeit und hochspezialisiertes Personal. Das ist nicht nur gefährlich für die Kampfmittelabwehrkräfte. Denn im aktiven Gefecht sind die übrigen Soldatinnen und Soldaten während der Minenerkundung und -räumung den feindlichen Angriffen ausgesetzt – ohne selbst weiter Angreifen zu können.

Einsatz gegen Minen

Antipersonenminen stellen nicht nur für Soldatinnen und Soldaten, sondern auch für die Zivilbevölkerung und Landwirtschaft ein immenses Problem dar – und das auch noch Jahrzehnte nach Ende eines Konflikts. Trotz internationaler Ächtung und Verträgen werden auch in der Ukraine massenhaft Antipersonenminen eingesetzt – wo genau sie platziert werden, weiß niemand. Dieses Beispiel zeigt: Es braucht innovative Multi-Sensor-Instrumente, um große Flächen effektiv abzusuchen und einen digitalen Minenerkundungsnachweis zu erhalten, um sehen zu können, wo genau welche Minen verlegt sind.

Der erste Feldtest war vielversprechend und das Fazit zeigt: Der Einsatz von Technologien wie der „Minesweeper“-Software beschleunigt die Aufklärungs- und Erkundungsquote und minimiert so das Risiko für Soldatinnen und Soldaten.

 

Autorin: Josefine Neuschäffer, Cyber Innovation Hub der Bundeswehr

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