Vom 26. Januar bis 9. Februar 2024 findet das „Tactical Leadership Programme“ in Albacete (Spanien) statt. Die multinationale Luftoperationsübung dient dem Ziel, die Verteidigungsfähigkeit der Teilnehmer durch internationale Kooperation zu stärken. Teilnehmer sind neben Spanien auch die Schweiz, Italien, Frankreich, Griechenland und Tschechien.
Das Tactical Leadership Programme (TLP) für die Luftoperationsübung in Albacete, Spanien, ist eine dauerhaft aufgestellte Organisation, die im Rahmen einer Vereinbarung zwischen zehn NATO-Staaten gegründet wurde. Neben den oben genannten Teilnehmern gehören auch die Nationen Belgien, Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Großbritannien sowie die USA zum TLP-Programm. Das TLP ist ein multinationales Hauptquartier mit Sitz auf dem Luftwaffenstützpunkt Los Llanos in Albacete.
Das Hauptziel besteht darin, die Wirksamkeit der beteiligten Luftstreitkräfte im Bereich der taktischen Führung sowie konzeptioneller und doktrinärer Initiativen zur Unterstützung des Obersten Alliierten Befehlshabers Europa (SACEUR), des Obersten Alliierten Befehlshabers Transformation (SACT) und der Nationalen Verteidigungskräfte zu steigern. Um diese Ziele zu erreichen, wird eine 5-Säulen-Strategie verfolgt, die auf folgenden Punkten basiert:
- Die Integration von Plattformen der 4., 5. und X. Generation
- Die Einführung des Agile Combat Employment-Konzepts
- Live-Virtuell-Konstruktives Training
- Eine hochmoderne Contested-Degraded Operations-Umgebung
- Die Einführung von Joint All Domain berücksichtigt die herausfordernden Flugszenarien sowohl im akademischen als auch im Flugkurs.
In Spanien trainieren zum Beispiel die Schweizer Piloten mit bis zu fünf Flugzeugen des Typs Boeing F/A-18 ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in der länderübergreifenden Luftverteidigung. Der Fokus liegt darin, die Systeme der Schweizer F/A-18 technisch mit den Partnernationen zu vergleichen, auf ihre Interoperabilität zu prüfen sowie Erfahrungen untereinander auszutauschen. Insgesamt reisen 36 Angehörige der Schweizer Armee nach Spanien.
Am Programm nehmen neben der Schweiz auch Italien, Frankreich, Griechenland, Spanien und Tschechien mit über 30 Kampfflugzeugen, diversen bodengestützten Systemen und mehr als 300 Angehörigen der Streitkräfte teil. Zuletzt war die Schweiz im Jahr 2016 Teilnehmerin an diesem Programm, obwohl sie kein NATO-Mitglied ist.
Im multinationalen Tactical Leadership Programme (TLP 24-1) werden die Piloten in komplexen Missionen geschult. Die Missionen beinhalten ein breites Spektrum an Szenarien, mit denen sich ein Kampfjetpilot auseinandersetzen muss. Die Teilnahme der Schweiz läuft unter dem internationalen Kooperationsprogramm Partnerschaft für den Frieden (PfP) und einem bilateralen Abkommen mit Spanien.
Aufgrund von geografischen und demografischen Begebenheiten kann die Schweizer Luftwaffe nicht alle relevanten Szenarien bei einer Luftoperationsübung im Inland trainieren. Die kleinen und knapp verfügbaren Trainingsräume, Höhen- und Geschwindigkeitslimits, eingeschränkte Flugbetriebszeiten, Auflagen bei der Anzahl Flugbewegungen auf den Flugplätzen, der dichte zivile Luftverkehr über der Schweiz sowie die hohe Besiedelungsdichte und die daraus resultierende Rücksichtnahme auf die Lärmbelastung der Bevölkerung führen zu Einschränkungen im Trainingsbetrieb.
Deswegen ist sie auf Trainingsmöglichkeiten mit Partnernationen für die Luftoperationsübung angewiesen. Diese ermöglichen es den Angehörigen der Armee bestehendes Wissen in einem neuen Umfeld anzuwenden, zu vertiefen und wichtige Erkenntnisse für die Fähigkeitsentwicklung zu gewinnen.
André Forkert
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