Israels Präzisionsangriff in Syrien: Warnung an den Iran?

Israelische Quellen teilten cpm Defence Network mit, dass der Angriff der israelischen Verteidigungskräfte (IDF) in Syrien im September 2024 auf eine der Möglichkeiten hindeutet, mit denen Israel die unterirdischen Nuklearanlagen des Iran zerstören möchte.

Soldaten einer Shaldag-Kommandoeinheit der israelischen Luftwaffe stürmen in einem Präzisionsangriff eine unterirdische Anlage zur Herstellung von Raketenteilen in Syrien.
Soldaten einer Shaldag-Kommandoeinheit der israelischen Luftwaffe stürmen eine unterirdische Anlage zur Herstellung von Raketenteilen in Syrien.
Foto: IDF

Am 8. September 2024 überfiel und zerstörte eine Shaldag-Kommandoeinheit der israelischen Luftwaffe eine unterirdische Anlage zur Herstellung von Präzisionsraketen in der Region Masyaf, tief im syrischen Territorium. Jahrelang hatte das Nachrichtendienstdirektorat umfangreiche Geheimdienstinformationen für diesen Präzisionsangriff gesammelt, um den hohen Stellenwert des Ziels zu bestätigen. In den Monaten vor der Operation wurde ein Plan zur Zerstörung durch die israelische Luftwaffe ausgearbeitet.

Die Soldaten landeten mit Hubschraubern und wurden bei der Aufklärung und Feuerunterstützung von Flugzeugen, Kampfjets und Schiffen der israelischen Marine unterstützt. Ziel des Angriffs war ein unterirdisches Areal, welches vom Iran finanziert und unterstützt wurde. Das Bauwerk war ein Vorzeigeprojekt für die Bemühungen des Iran, seine Terror-Stellvertreter an der Nordgrenze Israels zu bewaffnen. Es umfasste moderne Fertigungsstraßen zur Herstellung von Präzisionslenkflugkörpern und Langstreckenraketen, wodurch die Raketenversorgung der Hisbollah und anderer iranischer Terror-Stellvertreter in der Region erheblich verbessert wurde.

Während der Operation stießen die Streitkräfte auf wichtige Anlagen zur Herstellung von Präzisionsraketen, darunter ein Planetenmischer, zahlreiche Waffen und geheime Dokumente, die zur Untersuchung weitergeleitet wurden. Die Soldaten zerstörten durch diesen Präzisionsangriff das Gelände und kehrten sicher auf israelisches Staatsgebiet zurück. Israelische Quellen berichteten, dass syrische Streitkräfte, die versuchten, das unterirdische Gelände zu betreten, aus der Luft angegriffen wurden.

Israelische Quellen gaben an, dass die Kommandoaktion ein Beweis für die Fähigkeit der israelischen Streitkräfte sei, Angriffe gegen „Standorte durchzuführen, an denen Waffen hergestellt werden, die gegen Israel eingesetzt werden können“. Eine der Quellen fügte hinzu, dass Israel auch Pläne für einen Präzisionsangriff auf die iranischen Nuklearstandorte habe. Diese befänden sich an verschiedenen Orten tief unter der Erde.

In der unterirdischen Anlage fanden die israelischen Soldaten unter anderem einen industriellen Planetenmischer, mit dem die Chemikalien für den Raketenantrieb zu einer homogenen Masse vermischt wurden.
In der unterirdischen Anlage fanden die israelischen Soldaten unter anderem einen industriellen Planetenmischer, mit dem die Chemikalien für den Raketenantrieb zu einer homogenen Masse vermischt wurden.
Foto: IDF

„Der Präzisionsangriff in Syrien ist eine sehr deutliche Warnung an den Iran“, so die Quellen. Israel hat deutlich gemacht, dass es sich auf einen Angriff auf die am iranischen Atomprogramm beteiligten Standorte vorbereitet. Auch eine Folge der Anweisung aus Teheran an seine Nuklearspezialisten, die Urananreicherung zu beschleunigen.

Nicht nur der Präzisionsangriff – Gesamtlage wird analysiert

In einer Analyse der Situation sagte Dr. Dan Diker, Präsident des Jerusalem Center for Security and Foreign Affairs, dass man nach der Amputation von „zwei Tentakeln des terroristischen Oktopus“ des iranischen Regimes – Hamas in Gaza und Hisbollah im Libanon – und dem anschließenden Zusammenbruch seiner syrischen Statthalterprovinz es den Anschein haben könnte, dass die Mullahs von Teheran neutralisiert worden seien. Das Regime stellt jedoch nach wie vor eine nukleare Bedrohung dar.

Laut dem Experten sieht die Islamische Republik diese Rückschläge als Chance, eine neue nukleare Abschreckung gegen Israel zu etablieren. Dies wird auch durch einen Artikel bekräftigt, der am 26. Oktober 2024 von Gholamreza Sadeghian, Chefredakteur der mit dem Korps der Iranischen Revolutionsgarden verbundenen Zeitung Javan, veröffentlicht wurde und in dem er auf die wachsende Stimmung im Iran hinweist, „nuklear zu werden“.

„Diese Erklärungen des Regimes zeigen die zunehmenden Bemühungen des Iran, Nuklearfähigkeiten zu erlangen. Gleichzeitig ist das Regime verwundbar, nachdem die israelische Luftwaffe (IAF) kürzlich seine Luftabwehr ausgeschaltet und damit wertvolle militärische Ziele für nachfolgende Luftangriffe offengelegt hat. Folglich wird Teheran wahrscheinlich weitere Angriffe auf Israel vermeiden, bis die Islamische Republik die Fähigkeit zur Nuklearbewaffnung erlangt hat.“

Vermutete Waffen, die in dem unterirdischen Areal hergestellt wurden
Vermutete Waffen, die in dem unterirdischen Areal hergestellt wurden
Grafik: IDF

Dr. Diker schreibt, dass die operative Bedrohung keine bloße Vermutung sei. Nachdem der Iran 2024 zweimal rote Linien überschritten habe, indem er Israel direkt angriff und Uran über 60 Prozent anreicherte, stehe das Regime kurz vor der nuklearen Ziellinie. Sollte der Iran sich für einen „Ausbruch“ entscheiden, würde er zunächst eine Atombombe in einer seiner zahlreichen Wüsten zünden, wahrscheinlich in der großen und abgelegenen Dasht-e-Kavir (Salz-Wüste) im Norden des Landes. Das Regime hofft, dass eine solche Detonation Feinde, „Freunde“ und die Großmächte davon überzeugen würde, dass der Iran es zur Atommacht geschafft habe.

Laut dem Experten besteht die reale Gefahr, dass „die mächtige Revolutionsclique alternder theokratischer Eiferer im Iran die Apokalypse heraufbeschwören könnte, indem sie versucht, eine ballistische Rakete mit einem nuklearen Sprengkopf gegen Israel abzufeuern, insbesondere wenn ihr Regime unmittelbar vor dem Zusammenbruch steht.“

“Israelische und westliche Entscheidungsträger dürfen nicht davon ausgehen, dass das iranische Regime seine apokalyptische schiitisch-theologische Weltsicht ändern oder seine aggressiven regionalen Aktionen anpassen wird, um sich den sich ändernden Machtverhältnissen anzupassen“, meint Dr. Diker. „Es sind immer noch genügend Gläubige in der Hierarchie des Regimes, die die mittelalterlichen Theoreme des Schiismus verfechten, nämlich dass die Apokalypse das globale ,goldene Zeitalter‘ der Schia einläuten wird, um anzunehmen, dass das Regime in einer existenziellen Krise nicht irrational handeln wird. Der Westen muss dieses Risiko verinnerlichen und bereit sein, präventiv zu handeln.“

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