Unter den Eigenentwicklungen der ukrainischen Industrie nimmt der Marschflugkörper Neptun sicherlich eine herausragende Position ein. Geschaffen zum Schutz der Küste bewährte er sich bereits mehrfach im Einsatz gegen die russischen Streitkräfte, besonders gegen Schiffe der Schwarzmeerflotte, und konnte dabei auch deren Gegenmaßnahmen erfolgreich überwinden.
Mit dem Neptun plante die Ukraine bereits vor dem russischen Angriff den Schutz ihrer Küsten und Häfen zu gewährleisten. Nach der Invasion wurde die Produktion der Marschflugkörper deutlich beschleunigt und der Einsatz bzw. die Fähigkeiten ausgeweitet. Neptun soll laut Aussagen des ukrainischen Verteidigungsministeriums bereits mehrere bedeutende Treffer auf russische Einheiten erzielt haben, „sowohl auf See als auch an Land“.
Das Gesamtsystem besteht aus Launchern, Transport- sowie Nachladefahrzeugen und einem mobilen Gefechtsstand. Das Gewicht des Flugkörpers liegt bei rund 870 kg, wovon der Gefechtskopf etwa 150 kg ausmacht. Die Reichweite wird mit bis zu 300 km vermutet, offizielle Zahlen wurden nie genannt. Bekannt ist allerdings, dass die Ukraine eine neue Version mit einer Reichweite von bis zu 1.000 km plant.
„Der erste Kampfeinsatz des Neptun soll ein Angriff auf die Fregatte Admiral Essen Anfang April 2022 gewesen sein“, berichtet das Verteidigungsministerium der Ukraine. „Und am 13. April 2022 trafen zwei Anti-Schiffs-Flugkörper erfolgreich das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, den Kreuzer Moskwa, der daraufhin auf den Grund des Schwarzen Meeres sank.“
Allein diese Einsätze beweisen, dass der Neptun trotz der auf den russischen Schiffen selbstverständlich vorhandenen Gegenmaßnahmen erfolgreich ins Ziel gelangen konnte. Das ukrainische Verteidigungsministerium betont zudem bezüglich der Ziele, „dass es sich aufgrund der ständigen Weiterentwicklung und Modernisierung der Marschflugkörper nicht nur um See-, sondern auch um Landziele handelt. Insbesondere ist bekannt, dass russische Flugabwehrraketensysteme und militärische Infrastruktureinrichtungen im tiefen Hinterland der Russen zerstört worden sind.“
Die Landziele steuert der Marschflugkörper mittels GPS-Navigation an. Die Resistenz gegen russische Störmaßnahmen auch aus dem Bereich des EloKa hat Neptun dabei in mehreren erfolgreichen Einsätzen eindrucksvoll bewiesen.
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