Wie Rheinmetall heute meldet, wurden eine zweistellige Zahl von Skyranger-Flugabwehrsystemen für die niederländischen Streitkräfte beauftragt. Eine Besonderheit beinhaltet der aktuelle Auftrag dabei: Die Systeme befinden sich nicht fest auf einem Fahrzeug, sondern auf einer Tragstruktur. Womit sie tatsächlich wieder mehr dem seinerzeit mobilen, in der Bundeswehr eingeführten (und dann an die Ukraine abgegebenen) Mantis ähneln.
„Die Skyranger-Waffenplattform besteht aus einem Standard-Skyranger-30- Turm und einer Tragstruktur“, berichtet Rheinmetall. „Hierdurch lässt sich das System entweder mobil auf einem gepanzerten Kampfunterstützungsfahrzeug des Kunden oder abgesetzt vom Boden aus einsetzen.“
Mantis hatte seinerzeit das Problem, dass erst ein Betonsockel gegossen werden musste, dessen Aushärtung mehrere Tage in Anspruch nahm, bevor das System einsatzbereit war, weshalb es sich in der Bundeswehr nie durchsetzen konnte. Dieses Dilemma konnte das Unternehmen nun anscheinend durch die Tragstruktur lösen, wodurch der Skyranger nun mobil und verlegefähig sowie vollständig Fahrzeug-agnostisch wird – auch wenn auf den durch das Unternehmen zur Verfügung gestellten Fotos ein Kettenfahrzeug zu sehen ist.
Zum niederländsichen Auftrag gehören neben den Skyrangern auch taktische Führungscontainer und Transportplattformen für den rein stationären Einsatz sowie die Integration in die bestehende niederländische Luftverteidigungsarchitektur, stationäre Simulatoren und ein umfassendes integriertes Logistikunterstützungspaket. Der Auftragswert soll im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen.
Als Zeitansatz nennt Rheinmetall: „Die ersten Skyranger-Waffenplattformen sollen Ende 2028 ausgeliefert werden, die letzte Lieferung erfolgt Ende 2029. Ein großer Teil der Wertschöpfung erfolgt vor Ort in den Niederlanden.“
Drohnenabwehr mit dem Skyranger 30
Der Turm Skyranger 30 ist als modulare Hybridlösung konzipiert und beherbergt eine leistungsstarke KCE-Revolverkanone im Kaliber 30 x 173 mm sowie die erforderlichen Sensoren, darunter ein Tracking- Radar. Zukünftig kann er auch mit zusätzlichen Effektoren wie Boden-Luft-Lenkflugkörpern ausgestattet werden.
Durch das Design, die hohe Dynamik, den großer Höhenrichtbereich und die hochmodernen Sensoren wird ein autonomer sowie ein vernetzter Betrieb möglich. Die Airburst-Munition des Systems, deren Detonationspunkt programmierbar ist, ist besonders wirksam gegen Drohnen, da sie eine für Drohnenschwärme undurchdringbare Wolke von Kleingeschossen in der Luft produziert.
Aufgrund dieser Vorteile wird der Skyranger 30 auch das Hauptwaffensystem der neuen Heeresflugabwehrtruppe, dort allerdings auf Boxer-Basis.
„Wir sind dankbar für das Vertrauen der niederländischen Streitkräfte in unsere Fähigkeiten“, sagt Oliver Dürr, Geschäftsführer der Rheinmetall Air Defence, zum niederländischen Vertrag. „Dieser jüngste Auftrag festigt die Position Rheinmetalls als Weltmarktführer im Bereich der kanonenbasierten Luftabwehr. Er setzt auch den Erfolg des Skyranger 30 fort. Die Konfiguration für die niederländischen Streitkräfte, die sowohl hochmobile Einsätze als auch den stationären Einsatz ohne Trägerfahrzeug ermöglicht, ist bislang einzigartig. Ein weiteres NATO-Land hat bereits Interesse an dieser Konfiguration bekundet.“
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