NewsRüstung

Prototypensatz: A400M für Feuerbekämpfung aufgerüstet

Airbus Defence and Space hat eine neue Flugtestkampagne des A400M-Roll-on/Roll-off-Brandbekämpfungsprototyps durchgeführt. Dabei wurden 20.000 Liter Löschmittel abgeworfen und am Boden hochkonzentrierte Linien von über 400 Metern Länge gebildet. Mit dem Prototypensatz soll jeder A400M für Feuerbekämpfung umgerüstet werden können.  

Neuer Prototyp-Bausatz für den A400M für Feuerbekämpfung von Airbus getestet.
Neuer Prototypsatz für den A400M für Feuerbekämpfung von Airbus getestet.
Foto: Airbus

Über einen Zeitraum von zwei Wochen führte der A400M für Feuerbekämpfung eine Boden- und Flugtestkampagne im Südwesten und in der Mitte Spaniens durch, bei der sechs Abwürfe erfolgten, von denen drei mit rot gefärbtem Löschmittel und drei mit Wasser durchgeführt wurden.

„Wir haben eine neue Version des Kits getestet, die die Abwurfeffizienz verbessert und die Abwurfzeit im Vergleich zum letzten Jahr um über 30 % verkürzt hat, und das bei schnellem Einsatz und einfacher Installation auf dem A400M-Flugzeug“, sagte Jean-Brice Dumont, Leiter von Military Air Systems bei Airbus Defence and Space. „Wir leisten weiterhin Pionierarbeit bei der Entwicklung neuer Lösungen und Fähigkeiten für unsere A400M-Flotte, in diesem Fall zum Schutz der Bevölkerung und der natürlichen Umgebung vor Bränden.“

Laut Airbus handelt es sich um eine einfach zu installierende Lösung. Dieses Roll-on/Roll-off-Kit erfordert keine Modifikation des Flugzeugs und ist daher mit jedem Flugzeug der A400M-Flotte nutzbar. Das Wasser oder Löschmittel wird in einem Tank im Frachtraum des Flugzeugs gelagert, und mit Hilfe eines mechanischen Hebels wird eine Tür geöffnet, damit die Flüssigkeit durch Schwerkraft über ein Abflussrohr aus dem Flugzeug fließen kann. Der derzeitige Prototyp für den A400M für Feuerbekämpfung ist in der Lage 20.000 Liter bei einem einzigen Endanflug abzulassen.

Die Tanks können in weniger als 10 Minuten mit Standard-Hochdruckpumpen am Boden befüllt werden. Der A400M zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, auf kurzen und unbefestigten Start- und Landebahnen zu starten und zu landen sowie auf einer Vielzahl von Flugplätzen und Flugfeldern zu landen.

Während der Kampagne war die 43. Löschstaffel der spanischen Luftwaffe als technischer Berater beteiligt und stellte sicher, dass diese Fähigkeit des A400M für jeden potenziellen Betreiber von Nutzen ist.

Im Juli 2022 testete Airbus zum ersten Mal ein abnehmbares Feuerlösch-Demonstrationskit am A400M. Das Unternehmen kam zu dem Schluss, dass der Satz A400M für Feuerbekämpfung dank seiner hohen Abwurfkapazität, seiner hohen Manövrierfähigkeit mit den neuesten Sicherheitsstandards, dem Tag- und Nachtbetrieb und der Möglichkeit, jede reguläre A400M in jeder Flotte in kürzester Zeit in ein Löschflugzeug umzuwandeln, zusätzliche Fähigkeiten bietet, die auf dem Markt nicht verfügbar sind.

Mit der einfach zu integrierenden Lösung können auch alle A400M der Luftwaffe zur Brandbekämpfung genutzt werden. Ohne Umbauten an den Flugzeugen. Deutschland – in Form der Bundeswehr, eines Bundeslandes, oder das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) – müsste nur eine entsprechende Anzahl dieser Kits beschafften. Eine andere Alternative stellen die neuen Lockheed Martin C-130J Flugzeuge der Luftwaffe dar, für die es ein ähnliches Kit seit Jahren am Markt gibt. Bei den steigenden Anzahlen an Waldbränden in den vergangenen Jahren wäre dies sicherlich eine gute Investition.

André Forkert

Abonieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige

Verwendete Schlagwörter

A400MAirbusFeuerbekämpfungPrototypSpanien
Index