Schweiz plant Beschaffung von IRIS-T SLM noch in 2025

Wie die Schweizer Beschaffungsbehörde armasuisse mitteilt, sind die Verhandlungen mit Diehl Defence in „einer fortgeschrittenen Phase“. Die Beschaffung von vier bis fünf IRIS-T SLM soll im Rahmen der European Sky Shield Initiative stattfinden. Zum Zeitplan schreibt armasuisse: „Die Vertragsunterzeichnung findet voraussichtlich im dritten Quartal 2025 statt.“

Luftverteidigung in der Schweiz: Für IAMD kampferprobt. Interoperabilität trifft strategische Agilität: Startgerät IRIS-T SLM.
Kampferprobt. Interoperabilität trifft strategische Agilität: Startgerät IRIS-T SLM.
Foto: Diehl Defence

Für das neue Luftverteidigungssystem der Schweiz fanden jüngst verschiedene Tests statt. „Vom 31. März bis 11. April 2025 erprobte das Bundesamt für Rüstung armasuisse in Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee den Sensor (Radar) TRML-4D für das neue System zur bodengestützten Luftverteidigung mittlerer Reichweite“, berichtet armasuisse. „Mit der Erprobung wurde ein weiterer Schritt im Beschaffungsprozess erreicht. Die Eigenschaften des Radars wurden in der spezifischen Schweizer Topografie getestet und verschiedene Abklärungen zur Frequenzverträglichkeit mit zivilen Systemen wie dem Wetterradar durchgeführt. Die Erprobung fand wechselnd auf dem bundeseigenen ‚Homberg‘ sowie auf dem Gelände des Flugplatzes Emmen statt.“

Radar von IRIS-T SLM in den Schweizer Alpen

Mit der genannten „spezifischen Schweizer Topografie“ hatten die Streitkräfte in der Vergangenheit bereits mit den Systemen anderer Anbieter schlechte Erfahrungen gemacht. Schließlich ist in der Schweiz dank der Alpen nicht alles Große, was sich über einem befindet und sich nicht als berechtigtes Luftfahrzeug ausweisen kann, direkt verdächtig. Kühe zum Beispiel.

So witzig es erst einmal klingt, aber ein Radar, das Kühe als angreifende gegnerische Flugzeuge deklariert, führte bereits real zum Scheitern eines Vorhabens zur Luftverteidigung der Schweiz. Dementsprechend wichtig war die Bewährung der Sensorik von IRIS-T SLM in der Schweizer Alpenlandschaft.

„Die Eigenschaften des Radars wurden in der spezifischen Schweizer Topografie getestet sowie verschiedene Abklärungen zur Frequenzverträglichkeit mit zivilen Systemen, z.B. Wetterradar, durchgeführt“, berichtet die armasuisse zu den Versuchen. „Bei den Erprobungen fanden Flüge mit den Luftfahrzeugen PC-12, PC-7, F/A-18 und Helikopter statt, dies mehrheitlich in deren angestammten Trainingsräumen. In der Nähe des Teststandortes wurden nur wenig Lärmemissionen verursacht. Die Luftfahrzeuge flogen verschiedene Szenarien, um die Detektionsleistung, die Detektionsreichweite und die Klassifikationsleistung des Radars zu testen. Weiter diente ein Radarzielsimulator dazu, Ziele mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und verschiedenen anspruchsvollen Radarquerschnitten zu simulieren.“

In all diesen Tests konnte sich das Radar von IRIS-T SLM bewähren, sodass dieser kritische Schritt für die Schweizer Beschaffer erfolgreich seinen Abschluss fand. Einer Vertragsunterzeichnung mit Diehl Defence zur Beschaffung von IRIS-T SLM für die Schweiz im dritten Quartal 2025 steht also nichts mehr im Wege, höchstens noch die Entscheidung, wie viele Systeme und vor allem wie viele Lenkflugkörper es denn am Ende für die Schweiz sein sollen.

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