Nach einem spannenden und fachlich tiefgehenden ersten Tag startete Tag 2 der RÜ.NET2023 zunächst mit Vorträgen im Plenum und geht am Nachmittag mit vier spannenden Vorträgen in unseren Open Sessions weiter.
Das in der Bundeswehr verantwortliche Amt für die Fähigkeitsplanung referierte über Möglichkeiten und damit verbunden unterschiedlichen Geschwindigkeiten bei der Planung und Realisierung von Vorhaben. Ein Thema, das in der Vorbereitung der Div 2025 von besonderer Bedeutung ist. Dabei wurde darauf abgehoben, dass es je nach Beschaffungsweg unterschiedliche Geschwindigkeiten in der Realisierung von Projekten gebe. Das Thema nationaler Schlüsseltechnologien ist gerade für den Mittelstand ein wichtiges Thema. Besitz und Bewahrung von Schlüsseltechnologien sind allerdings auch für die wehrtechnische Autarkie wichtige Bausteine. Mit der Fertigungsstätte in Nürnberg hat Fa. SAAB Deutschland eine neue Komponente elektronischer Schlüsseltechnologien aufgebaut. Technologien für den elektronischen Kampf besitzen mit Blick auf die Ukraine eine besondere Wichtigkeit.
Seit dem 24.02.22 – dem Tag des Angriffs Russlands auf die Ukraine – sind vielfältige Maßnahmen zur kurzfristigen Verbesserung der Fähigkeiten der Bundeswehr gestartet worden. In einem weiteren Beitrag berichtete die Fa. Diehl zu ihren Erfahrungen in der Beschaffung seit der „Zeitenwende“.
Deeptech in der Verteidigung – Lehren aus der Ukraine zeigte ebenfalls auf, welche Bedeutung Technologien in einem modernen Gefecht unserer Tage hat. Vier Technologie-Themen schlossen die beiden Tage der RÜ.NET2023 ab. Dabei präsentierte zunächst Fa. Diehl die gewonnenen Erfahrungen mit IRIS-T und stellte darauf aufbauend das Familienkonzept füt die Luftverteidigung vor. Der Einfluss künstlicher Intelligenz im Kontext einer „software defined Defence“ wurde durch IBM präsentiert bevor erneut das Thema der Combat Cloud im Gefecht und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Sanitätsdienstlichen Vorsorgung sowie die Autarkie bei der Bereitstellung von Energie behandelt wurde. Zukünftige Energiesysteme der Bundeswehr ermöglichen neue taktische Fähigkeiten und eröffnen Wege zu mehr Klimaschutz auch in der Anwendung von Waffensystemen in militärischen Operationen.
Insgesamt blicken wir zurück auf zwei fachlich tiefgehende Tage mit einem ansprechenden und vielseitigen Programm, das erneut aufzeigte, dass wir in Deutschland auf eine kompetente und breite industrielle Basis im Bereich Sicherheit und Verteidigung setzen können.
Das 6. Anwenderforum Rüstung und Nutzung – RÜ.NET2024 – findet nächstes Jahr vom 04.-05. September, erneut in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz, statt. Wir bedanken uns bei unserer Community für eine erfolgreiche Veranstaltung und freuen uns, Sie nächstes Jahr begrüßen zu können.
Autor: Rainer Krug, Chefredakteur cpmFORUM