Rüstungshammer: Türkei hofft auf 6 Milliarden

Die Türkei strebt ein umfangreiches Rüstungsgeschäft mit Saudi-Arabien im Wert von sechs Milliarden US-Dollar an. Das Abkommen soll den Verkauf von Kriegsschiffen, Panzern und einem Raketenabwehrsystem an das Königreich umfassen. Zudem ist geplant, dass Saudi-Arabien sich am türkischen Kampfjet-Programm „Kaan“ beteiligt.

Rüstungshammer: Türkei hofft auf 6 Milliarden
Der türkische Außenminister Hakan Fidan (l.) traf sich in Riad mit dem Außenminister von Saudi-Arabien, Faisal bin Farhan Al Saud.
Foto: Außenministerium der Türkei

Der Türkei steht nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg ein umfassender Rüstungsdeal mit Saudi-Arabien ins Haus. Ein solcher Deal über rund sechs Milliarden US-Dollar soll beim gestrigen Besuch des türkischen Außenministers Hakan Fidan bei seinem Amtskollegen Faisal bin Farhan Al Saud in Riad besprochen worden sein. Darin enthalten der Kauf von des neuen türkischen Kampfpanzers Altay, sowie Kriegsschiffen und Raketen unbestimmten Typs.

Besonders spannend: Auch eine Partnerschaft an dem als „heimisches und nationales Projekt“ geplanten türkischen Kampfjet Kaan soll Teil des Rüstungsabkommens sein. Ob es auch zu einer technologischen Kooperation oder nur zu einer finanziellen Beteilligung kommt, bleibt offen.

Anders der geplante Kauf türkischer Kampfpanzer. Schon länger ist bekannt, dass die Golf-Monarchie Interesse am Altay hat. Bisher sind die saudi-arabischen Landstreitkräfte mit dem AMX-30 aus Frankreich und M1 Abrams sowie M60 aus den USA ausgestattet. Trotz jahrzehntelangen Bemühens war nie ein Kauf deutscher Leopard-Panzer zustande gekommen. Wie viele Kampfpanzer aus türkischer Produktion Teil des Deals werden, konnte auf Nachfrage von CPM Defence Network nicht geklärt werden.

Vertragsabschluss über 6 Mrd US-Dollar für die Türkei geplant

Die Unterzeichnung des Vertrags wird während des für März geplanten Besuchs von Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Saudi-Arabien erwartet. Bereits 2023 hatten beide Länder eine Vereinbarung getroffen, die es Saudi-Arabien ermöglichte, Drohnen des türkischen Unternehmens Baykar zu erwerben. Die Türkei plant nun, seine Verteidigungsexporte durch den Verkauf von Raketenabwehrsystemen und Altay-Panzern an Saudi-Arabien weiter auszubauen.

Der türkische Kampfpanzer Altay von BMC im Profil
Der türkische Kampfpanzer Altay von BMC im Profil.
Foto: BMC

Mit dem höchsten Militärbudget in der Region von rund 75 Milliarden US-Dollar (im Jahr 2023) gilt Saudi-Arabien international als kauffreudig bei Rüstungsgütern. Die Türkei als potenzieller Verkäufer weist hingegen seit vielen Jahren deutliche Außenhandelsdefizite auf. Rüstungsverkäufe – insbesondere in dieser Größenordnung – dürften dem Land daher sehr willkommen sein.

Zudem ist das Geschäft – sollte es zustande kommen – deutliches Zeichen für eine erstarkende Exportstrategie der türkischen Verteidigungsindustrie auf dem globalen Markt. Die Türkei, die laut dem Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstitut (SIPRI) bereits jetzt der weltweit elftgrößte Waffenexporteur ist, hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Entwicklung und Produktion eigener Militärtechnologie gemacht.

Der geplante Rüstungsdeal mit Saudi-Arabien könnte nicht zuletzt auch die bilateralen Beziehungen weiter stärken, die 2018 nach der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im saudi-arabischen Generalkonsulat in Istanbul extrem gelitten hatten.

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Verwendete Schlagwörter

AltayDealKampfpanzerSaudi ArabienTürkei