Wie der niederländische Hersteller DEFENTURE am 19. Dezember 2023 bekannt gab, hat die armasuisse, das Bundesamt für Rüstungsbeschaffung in der Schweiz, Vertrag über die Lieferung des Defenture GRF (Groundforce) für das Programm LAUF20 unterzeichnet. Der unterzeichnete Vertrag ist eine Fortsetzung der ersten Prototypenlieferung aus dem Jahr 2021. Das LAUF20-Programm sieht vor, die Schweizer Armee mit dem leichten taktischen und luftverladbaren GRF mit modernsten Mobilitätsfähigkeiten auszustatten. Nutzer wird das Schweizer Kommando Spezialkräfte (KSK) sein. Dieses nutzt bisher, wie das KSK der Bundeswehr das Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeug (AGF) SERVAL von Rheinmetall. Dieses nutzt ein Sonderfahrgestell von Mercedes-Benz.
Das Programm LAUF 20 sieht die Lieferung eines Loses eines kundenspezifisch angepassten Defenture GRF vor. Das GRF wird mit einer breiten Palette von Subsystemen ausgestattet sein, z.B. Waffensystemen, Kommunikationssystemen, verschiedenen (optischen) Systemen und einer Mastlösung. Defenture als GRF OEM (Original Equipment Manufacturer) wird auch als Systemintegrator für die Lieferung des Gesamtsystems fungieren. Für die Lieferung der Systeme besteht eine enge Zusammenarbeit mit international bekannten OEM’s, u.a. General Dynamics und Comrod. Neben der Integration von Teilsystemen werden die Fahrzeuge auch in einer spezifischen Karosserievariante geliefert.
Das Defenture GRF Fahrzeug wird bereits durch das niederländische Programm Air Transportable Tactical Vehicle (ATTV) VECTOR von den niederländischen Spezialkräften Korps Commandotroepen genutzt. Und das deutsche KSK lässt auf Basis des GRF 5.12 die größere Variante MAMMOTH (ein 9-Tonnen-Fahrzeug) entwickeln. Die Programme AGF 2 (Mittleres Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeug Spezialkräfte) und UFK (Mittleres taktisches Unterstützungsfahrzeug Kommando Spezialkräfte) umfassen die Lieferung von vier Prototypenfahrzeugen in unterschiedlichen Konfigurationen. Nach etlichen Verzögerungen sollen Anfang 2024 die Prototypen an die Truppe geliefert werden. Im Anschluß soll sie Kälteerprobung im Frühjahr 2024 beginnen.
Henk van der Scheer, CEO Defenture: „Für Defenture ist es eine großartige Ergänzung, dass eine qualitativ hochstehende Fokusorganisation wie armasuisse Defenture als One-Stop-Shop Mobilitätslieferant auswählt. Nach einer gründlichen Testphase mit einem vollständigen Prototypsystem freuen wir uns auf die weitere Zusammenarbeit mit armasuisse. Armasuisse schließt sich der stetig wachsenden internationalen Nutzerbasis von Defenture-Plattformen an und bestätigt damit die internationalen Anforderungen an gefechtserprobte und echte MOTS-Systeme (Anm. d. Red.: Military oft he Shelf), die speziell für diejenigen entwickelt wurden, die dazu dienen, uns und unsere Gesellschaft zu schützen.“
Defenture stellt hohe Anforderungen an Mobilität, Sicherheit, Nutzlast, modularem Aufbau und konzentriert sich auf möglichst niedrige Lebenszykluskosten. Diese Anforderungen werden in jeder Phase des Designs unserer Fahrzeuge kombiniert und integriert. Die Fahrzeuge von Defenture werden von Grund auf so gebaut, dass sie sich im Einsatz bewähren. Ein starkes Leichtbaudesign, beeindruckende Konstruktionstechniken und dynamische Fahreigenschaften schaffen eine verbesserte Mobilität für Truppen und Spezialisten.
Defenture, ein in den Niederlanden ansässiger Hersteller von leichten taktischen und luftverladbaren Fahrzeugen mit einem Gewicht von einer bis neun Tonnen, ist bereits stolzer Mobilitätspartner verschiedener Spezialeinheiten und Para-Einheiten, unter anderem des niederländischen und deutschen Verteidigungsministeriums.
André Forkert
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