Heute meldet Diehl Defence, dass zwei weitere Feuereinheiten, also Launcher plus Radar plus Gefechtsstand, IRIS-T SLM durch das slowenische Verteidigungsministerium beschafft werden. Diese Beschaffung findet im Rahmen der European Sky Shield Initiative (ESSI) statt, also zu den durch Deutschland seinerzeit ausgehandelten Konditionen, weshalb die Verträge durch das BAAINBw mit Vollmacht der anderen Nationen gezeichnet werden.
Nach der Erstbeschaffung einer Feuereinheit des bodengebundenen Luftverteidigungssystems mittlerer Reichweite IRIS-T SLM im Januar 2024 kauft Slowenien nun also zwei weitere Feuereinheiten, bestehend aus den Komponenten Radar, Gefechtsstand und entsprechenden Startgeräten sowie IRIS-T SLM Lenkflugkörper und logistische Unterstützung. Sie werden durch Unterstützungselemente wie mobile Werkstatt-, Ersatzteil- und Nachladefahrzeuge ergänzt.
„Die Folgebeschaffung ist ein starkes Signal, nicht nur für die hervorragende Leistung des Systems, sondern auch für die ausgezeichnete Kundenbeziehung zwischen Diehl Defence und dem slowenischen Projektteam“, freut sich Diehl Defence. „Der Auftrag ist die erste Anschlussbeschaffung innerhalb von ESSI unter dem vertraglichen Rahmen des BAAINBw. Beschaffungen innerhalb von ESSI ermöglichen einen schnelleren Beschaffungsprozess sowie in Zukunft große Synergieeffekte in den Bereichen Training, Wartung und Logistik, wovon ESSI-Kunden profitieren.“
Skyranger und IRIS-T SL für ESSI
Mittlerweile sind 24 Mitgliedsstaaten Teil der von Deutschland initiierten „European Sky Shield Initiative“, deren Ziel es ist die Luftverteidigungsfähigkeiten der europäischen Streitkräfte auf- und auszubauen. Neben IRIS-T SL von Diehl Defence sind vor allem die Skyranger von Rheinmetall gefragte Systeme, welche bereits durch zahlreiche Nationen im Rahmen von ESSI unter Vertrag gingen.
Der Skyranger für den Nahbereich, IRIS-T SL für den Layer darüber, dieses Erfolgskonzept wird in Zukunft den Standard in Europa bilden. Das Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM ist dabei auf die Abwehr von Bedrohungen durch gegnerische Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und Drohnen auf eine Distanz von bis zu 40 km und einer Höhe von 20 km ausgelegt. Es zeichnet sich durch eine echte 360°-Abdeckung, hohe taktische Mobilität, Dislozierbarkeit der Startgeräte und Mehrfachzielbekämpfung bei geringem Personalaufwand aus.
Mit seinen hervorragenden Leistungen bewährt sich das Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM seit mittlerweile drei Jahren im Krieg in der Ukraine. Laut Aussagen aus den ukrainischen Streitkräften hat das System dabei eine sehr hohe Trefferquote, sogar in Angriffswellen mit über 15 Zielen.
Die Luftverteidigungssysteme von Diehl Defence
Mittlerweile umfasst die IRIS-T-Familie laut Unternehmensangaben 21 Nutzerländer, die entweder den ursprünglichen Luft-Luft-Lenkflugkörper IRIS-T oder eines der darauf entstandenen Luftverteidigungssysteme IRIS-T SL bereits beschafft oder deren Beschaffung beauftragt haben. Das Luftverteidigungssystem IRIS-T SLS nutzt dabei den Luft-Luft-Lenkflugkörper während IRIS-T SLM (Surface Launched Medium range), einen modifizierten Flugkörper IRIS-T einsetzt. Es lassen sich also nicht die Lenkflugkörper der Luftwaffe direkt durch dieses System nutzen, sondern es sind Anpassungen erforderlich. Dadurch erhält der Interceptor allerdings auch eine Reichweite von 40 km bei einer maximalen Höhe von 20 km.
Weitere Modifikationen sind bereits in der Entstehung. So präsentierte Diehl Defence auf der ILA 2024 erstmals das neue System IRIS-T SLX (Surface Launched eXtended range), welche die Familie mit einem neuen Lenkflugkörper mit erweiterten Funktionen ergänzt.
Das Unternehmen Diehl Defence ruht sich also nicht auf den verdienten Lorbeeren für sein Luftverteidigungssystem aus, sondern sucht stetig nach Verbesserungen und ist hierfür ebenfalls am europäischen Projekt HYDEF beteiligt, mit dem die EU der Bedrohung durch Hyperschall-Marschflugkörper begegnen will.
Eine breite Kundenbasis könnte also in Zukunft auf die verschiedenen Versionen von IRIS-T SL zugreifen, bei denen sich durch den modularen Aufbau immer die Elemente mit eigenen oder Fremdsystemen kombinieren lassen. Denn die Ukraine zeigt, dass nur flexible Waffensysteme ihre Wirksamkeit tatsächlich erhalten können.
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