TAURUS NEO unter Vertrag: Neue Schlagkraft für Eurofighter

Heute ging der neueste und modernste kommende Flugkörper für die Luftwaffe unter Vertrag. Der TAURUS NEO soll in Zukunft Standards setzen, um vom Eurofighter aus Hochwertziele zu bekämpfen – bis hin zu verbunkerten oder eingegrabenen Zielen in hunderten Kilometern Entfernung.

Der Taurus NEO soll auf den Eurofighter integriert werden, während die aktuell vorhandenen Taurus bisher nur vom Tornado verschossen werden können.
Der Taurus NEO soll auf den Eurofighter integriert werden, während die aktuell vorhandenen Taurus bisher nur vom Tornado verschossen werden können.
Bild: MBDA, TAURUS Systems/J. Gietl

„Mit heutigem Vertragsschluss beauftragen wir nach der gestern erfolgten Billigung im Haushaltsausschuss, den Hersteller Taurus Systems GmbH (ein Joint Venture von MBDA und Saab) mit der Vorbereitung einer Fertigungslinie für die Serienproduktion des neuen Marschflugkörpers TAURUS NEO“, meldet heute das BAAINBw und ergänzt: „Mit ihm können verbunkerte und eingegrabene Ziele sowie sogenannte Hochwertziele in hunderten Kilometern Entfernung präzise bekämpft werden, da der Flugkörper sein Ziel selbstständig findet und zerstört. So müssen Pilotinnen und Piloten nicht in den feindlichen Luftraum eindringen.“

Die genaue Anzahl der unter Vertrag genommenen Flugkörper wurde zwar nicht bekannt gegeben, aber im vergangenen Jahr stand die Beschaffung von 600 TAURUS NEO im Raum (Defence Network berichtete).

Fähigkeiten des TAURUS NEO

Auch wenn über die technologischen Details aktuell noch keine Informationen weitergegeben wurden ist doch klar, dass der TAURUS NEO die besonderen Qualitäten des bereits in der Bundeswehr vorhandenen Vorgängermodells behalten wird: Der sichere Flug über hunderte von Kilometern in geringer Höhe und somit für gegnerische Radare schwer zu erfassen. „Durch vier voneinander unabhängige Navigationssysteme findet der Luft-Boden-Lenkflugkörper sein Ziel sehr zuverlässig, auch bei gegnerischen Störmaßnahmen“, berichtet die Bundeswehr zu ihrem Taurus. „Der MEPHISTO-Gefechtskopf des Taurus KEPD-350 durchschlägt im Zusammenwirken mit der Vor-Hohlladung selbst stark gehärtete Zielstrukturen, beispielsweise Bunkeranlagen oder Führungsgefechtsstände.“

Hinzu kommen Wegpunktenavigation, eine Geschwindigkeit von fast einem Mach sowie eine Reichweite von rund 500 km. All diese Fähigkeiten machen den Taurus KEPD-350 bereits zu einem einzigartigen System für Deep Precision Strikes – und sie sollen im neuen TAURUS NEO noch einmal verbessert werden.

Als explizite Fähigkeiten des künftigen Marschflugkörpers nennt das BAAINBw: „Der TAURUS NEO soll zukünftig am Eurofighter genutzt werden und basiert auf dem bereits in der Bundeswehr befindlichen und am Tornado eingesetzten Lenkflugkörper Taurus. Die Weiterentwicklung wird über gesteigerte Leistungsdaten verfügen und zugleich elementarer Bestandteil der deutschen Abschreckungsfähigkeit sein.“

Wobei nicht nur Deutschland den Marschflugkörper beschaffen wird. Vielmehr soll das Projekt, so das BAAINBw, in ein europäisches Beschaffungskonzept überführt werden: „Als zukünftig gemeinsames Beschaffungsprojekt mehrerer verbündeter Partnerländer wird es unter dem Dach der europäischen Rüstungsagentur OCCAR weiterverfolgt.“

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