Insgesamt hat die Ukraine bisher – mit Stand 17. Februar 2025 – sechs Luftverteidigungssysteme IRIS-T SLM/SLS erhalten. Der Unterschied zwischen den beiden Versionen liegt hauptsächlich im Flugkörper und somit in der Reichweite, wobei die größere Reichweite natürlich auch bessere Sensoren erfordert, um ihre Wirksamkeit zu entfalten.
Das Luftverteidigungssystem IRIS-T SLS (Surface Launched Short range) nutzt den IRIS-T Air-to-Air Flugkörper der Luftwaffen, während IRIS-T SLM (Surface Launched Medium range) einen modifizierten Flugkörper IRIS-T einsetzt. Es lassen sich also nicht die Lenkflugkörper der Luftwaffe direkt durch SLM nutzen, sondern es sind Anpassungen erforderlich. Dadurch erhält der SLM-Interceptor allerdings auch eine Reichweite von 40 km bei einer maximalen Höhe von 20 km, während die Reichweite von SLS bei 12 km und einer maximalen Höhe von sechs bis acht km, je nach Konfiguration, liegt.
IRIS-T SL Luftverteidigungssysteme für die Ukraine
Während seines Besuchs in Deutschland hat der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov gestern ein Memorandum of Understanding mit Diehl Defence unterzeichnet. „Die Vereinbarung ebnet den Weg für gemeinsame Industrieprojekte, welche die Fähigkeiten der ukrainischen Luftverteidigung verbessern werden. Das Memorandum sieht außerdem eine Verdreifachung der Lieferungen von Flugkörpern und Luftverteidigungssystemen vor“, berichtet das Verteidigungsministerium der Ukraine zu diesem wichtigen Schritt.
„Wir danken Diehl Defence für das Vertrauen und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit“, sagte Umerov. „Es ist wichtig, dass die führenden Rüstungsunternehmen der Welt einen Schritt auf die Ukraine zugehen.“
Die Verteidigung des ukrainischen Luftraums und der besiedelten Gebiete habe für das Verteidigungsministerium weiterhin höchste Priorität, so der Verteidigungsminister der Ukraine. „Die IRIS-T-Systeme haben ihre Wirksamkeit als wichtiger Bestandteil des ukrainischen Luftverteidigungsschildes bereits unter Beweis gestellt.“
Luftverteidigung im Rahmen von ESSI
Nachdem das deutsche Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM in der Ukraine mit einer bisher kolportierten erfolgreichen Bekämpfungsrate von nahezu hundert Prozent weltweite Aufmerksamkeit auf sich zog, wurde es auch zu einem der Hauptsysteme, welche im Rahmen der European Sky Shield Initiative (ESSI) durch die Nationen erworben werden kann. Hier soll der mittlere Bereich (bis 15 km Reichweite und sechs km Höhe) durch die Luftverteidigungssysteme aus dem Hause Diehl Defence abgedeckt werden.
Mit dem Beitritt von Albanien und Portugal am 13. Februar 2025 haben sich bereits 23 Staaten zu ESSI für eine gemeinsame bodengebundene Luftverteidigung in Europa zusammengeschlossen, mehrere Beschaffungsverträge von IRIS-T SL werden dementsprechend in den kommenden Monaten durch ESSI-Mitglieder erwartet. Womit nicht nur die Ukraine, sondern Gesamteuropa in den kommenden Monaten bis Jahren eine deutliche Erhöhung der erfolgreichen deutschen Luftverteidigungssysteme verzeichnen wird.