Mit dem heutigen Tag wird das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) seinen Kanal auf der Plattform X (ehemals Twitter) ruhen lassen und vorerst keine Beiträge mehr veröffentlichen. Dies betrifft auch nachgeordnete Kanäle wie dem des Generalinspekteurs und den zentralen Kanal der Bundeswehr. Das BMVg nannte einen konkreten Grund für die Entscheidung.
Das Verteidigungsministerium begründete seinen Schritt mit der sich verändernden Kommunikation auf der Plattform. Aus Sicht des BMVg würde „der sachliche Austausch von Argumenten zunehmend erschwert.“
Nach der Übernahme durch den Milliardär Elon Musk Ende 2022 änderte dieser nicht nur den Namen der Plattform – von Twitter in X – sondern auch nahezu sämtliche Regeln und Richtlinien. Die Plattform sollte die Meinungsfreiheit im „libertären Sinn“ auslegen und nur noch in seltenen Einzelfällen regulierend einschreiten.
In der Folge nahmen Hass und Desinformation messbar zu. Nach seiner Übernahme entsperrte Musk medienwirksam Konten, die beispielsweise wegen Antisemitismus (Kayne West) oder Anstiftung zur Gewalt (Donald Trump) zuvor von Twitter gesperrt worden waren.
Jenseits von X – Neue Kommunikationswege
Schon 2022 schlossen Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen ihre Twitter-Konten, da sie eine „entfesselte“ Meinungsfreiheit nicht unterstützen wollten. Jetzt – über zwei Jahre später – folgt auch das deutsche Verteidigungsministerium diesem Beispiel.
Dabei wies das Ministerium heute auch auf andere Kanäle in den Sozialen Netzwerken hin, die zukünftig stärker bespielt werden sollen. Um weiterhin über relevante Themen, Termine und Entscheidungen zu informieren, setzt das BMVg künftig auf alternative Kanäle, darunter:
- Ein neuer WhatsApp-Kanal für aktuelle Updates.
- Der bestehende Instagram-Kanal des BMVg.
- Pressemitteilungen und Pressestatements des Ministers.
- Interviews auf YouTube im Format „Nachgefragt“.
- Die offiziellen Websites BMVg.de und Bundeswehr.de.
Nutzung nur bei Bedarf
Das Ministerium betonte zudem, dass Social Media nur einen Teil der Kommunikation abdecken würde. Für eine transparente und umfassende Information der Öffentlichkeit werden verschiedene Plattformen und Formate genutzt. In Ausnahmefällen – wie bei Desinformationskampagnen – behält sich das BMVg jedoch vor, erneut auf X aktiv zu werden.
Der Verzicht auf „Musk-Media“ schließt jedoch nicht nur einen Kommunikationskanal von Ministerium bzw. Bundeswehr in Richtung der Bevölkerung – sondern auch andersherum. Bei der vom Ministerium genannten Alternative WhatsApp besteht nicht die Möglichkeit, auf die Beiträge des Ministeriums zu antworten oder mit anderen Usern über einen Beitrag in Austausch zu treten. Bei YouTube, der Musk-Alternative Bluesky oder den zu Meta gehörenden Plattformen Instagram und Facebook ist eine beidseitige Kommunikation weiterhin möglich.
CPM Defence Network mit neuen Social Media-Kanälen
Auch das CPM Defence Network sucht nach alternativen Kanälen der Kommunikation. Schon seit Längerem wird ebenfalls ein WhatsApp-Kanal bespielt. Relativ neu dazugekommen ist der Kanal @cpmdefencenetwork.bsky.social bei Bluesky. Die Plattform Bluesky wurde von ehemaligen Twitter-Beschäftigten ins Leben gerufen, die nach Musks deutlicher Kursänderung das Unternehmen verlassen hatten.
Bluesky erinnert in den Funktionen und in dem Aufbau stark an Musks Plattform. Interaktion mit anderen ist möglich und erwünscht. Wir würden uns freuen, Sie auch auf dieser Plattform als Leserin oder Leser begrüßen zu dürfen. Klicken Sie dazu einfach hier. Vorläufig bleibt auch unser X-Account zusätzlich bestehen.
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