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Weltpremiere: Neues Drohnenkonzept vorgestellt

Die deutsche Firma B&S Tech on Target GmbH (5b A234) aus Neustadt in Schleswig-Holstein stellt mit seinem HITBIRD ein neues Drohnenkonzept vor. Dabei geht es nicht nur um die Fähigkeiten, sondern vielmehr um die Produktionseigenschaften. Bisher kaufen Nutzer wie die Bundeswehr Drohnen (UAV) eher in kleinen Mengen von 100 oder 200 Stück, was auch durch die Verfügbarkeit bedingt ist. B&S will dies ändern. Der Blick in die Nutzung von Drohnen in der Ukraine zeigt, dass von beiden Seiten dort über 20.000 Drohnen pro Monat „verbraucht“ werden. Das bezieht sich auf alle Arten und Größen, von den kleinen und handelsüblichen DJI-Drohnen und ihren hemdsärmeligen Anpassungen bis hin zu den großen militärischen Modellen. Und genau hier setzt das Konzept an.

Neues Drohnenkonzept HITBIRD auf der eurosatory 2024 in Paris vorgestellt.
Neues Drohnenkonzept HITBIRD auf der eurosatory 2024 in Paris vorgestellt.
Foto: B&S Tech

Beim neuen Hitbird-Drohnenkonzept handelt es sich um eine Nurflügler-Konstruktion, zunächst in drei Größen im Drohnenkonzept (Spannweiten von 175, 350 und 700 cm) und aus Aluminium in innovativer Leichtbaukonstruktion. Der Verzicht auf zeitaufwendige Fertigungsprozesse wie z. B. bei CFK ermöglicht die kostengünstige Produktion mit automatisierten Maschinen. Das Ziel ist die Fähigkeit zur flexibel skalierbaren Massenproduktion – schnell, einfach und günstig, selbst im Krisen- und Kriegsfall.

Bereits jetzt können dank des neuen Drohnenkonzept bis zu 400 Stück pro Monat produziert werden. Dank der Auslegung als Ganzmetalldrohne sind die Modelle zudem schnell und einfach reparierbar. Hinzu kommt dank der Gleichartigkeit des Designs in einer Nurflüglerauslegung eine hohe Skalierbarkeit und Defragmentierung der Komponenten des HITBIRDs. Zudem ist eine schnelle Designanpassung möglich, was zum Beispiel Nutzlastanforderungen oder weitere Größen angeht, da für die Herstellung kein Formenbau notwendig ist.

Die neuen Drohnenmodelle

Bei der 175 cm Drohne soll eine Nutzlast (inklusive Treibstoff) von 7 kg, bei der 350 cm-Drohne 35 kg und bei der großen 700 cm-Drohne 130 kg möglich sein. So kann die 175 cm-Drohne 5,5 kg Nutzlast bei 2 kg Treibstoff oder 3,5 kg Nutzlast bei 3,5 kg Treibstoff aufnehmen und so die Flugzeit erheblich verlängern. Beispielsweise beträgt die Reichweite des HITBIRD 700 mit 80 kg interner oder externer Nutzlast 1.500 km und die Flugzeit bis zu 10 Stunden.

Die jetzt auf der Eurosatory gezeigten Modelle HITBIRD 350 und 700 nutzen einen Zugpropeller. Laut Hersteller sind je nach Anforderung auch Auslegungen mit Druckprop oder Turbine realisierbar. Die kleinere und mittlere Exemplare im Drohnenkonzept sind zudem katapultstartfähig.

Das Eigengewicht beträgt beim HITBIRD 175 6 kg, bei HITBRID 350 20 kg und beim großen HITBIRD 700 60 kg. Die maximale Fluggeschwindigkeit wird mit über 200 km/h angegeben, die Reisegeschwindigkeit mit 140 km/h. Dabei soll die Ziel-Endannäherungsgeschwindigkeit bei über 300 km/h liegen.

Anwendungsbereiche für neues Drohnenkonzept

Das neue Drohnenkonzept HITBIRD ist konfigurierbar für eine Vielzahl von Einwegmissionen als Loitering Munition oder Mehrwegmissionen (ISTAR, wiederverwendbare/nachladbare Effektoren usw.). Außerdem sind Schwarmanwendungen möglich. Die so möglichen Sättigungsangriffe versprechen eine hohe Endwirkung am Ziel, da die Wirkung von HITBIRD dank der hohen Geschwindigkeiten und unterschiedlichsten Optionen für Flug-/Missionskontrolllösungen, Kommunikation sowie Nutzlasten skalierbar sind. HITBIRD bietet dafür interne und externe Nutzlastoptionen, einschließlich Flügel-Hardpoints.

So können die Drohne als Jammer oder Kommunikations-Relay genauso genutzt werden wie zur Aufklärung (inkl. EO/IR-, WBG-Kameras, Radar oder elektromagnetische Sensoren). Als Effektor kann HITBIRD durch Spezialkräfte/JTAC als Kamikazedrohne für Close-Air-Support direkt eingesetzt werden.

Sie kann aber auch Minen oder andere passive/aktive Überwachungssensoren abwerfen, als Loitering Munition wirken, oder Luft-Luft- bzw. Luft-Boden-Raketen tragen und abschießen.

Dank visueller Navigation und an Bord befindlicher Künstlicher Intelligenz (KI) sind die Fluggeräte unabhängig von GNSS/GPS bei der Navigation.

So kann die Navigation aus visuellen Informationen aus verschiedenen Quellen an Bord generiert (Foto, Radar, Wärme) werden. Das Ganze wird komplettiert durch eine entsprechende Software. Alle Kommunikation ist End-zu-End-verschlüsselt mit AES-256. Die Planung und Steuerung erfolgt durch ein gehärtetes Tablet und kann so einfach auch durch einen Joint Terminal Attack Controller (JTAC) mitgeführt werden. Für diese Anwendungen ist eine Bedienung und Kontrollübergabe durch mehrere Bediener dezentral möglich.

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