Wingman auf der ILA 2024 – die neue Airbus-Drohne

Der Wingman von Airbus ist ein neues Drohnenkonzept, welches auf der aktuell stattfindenden Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert wird. Das hochmoderne unbemannte Luftfahrzeugt (UAV) soll bemannte Kampfflugzeuge unterstützen und deren Fähigkeiten erweitern. Die offiziell als Ergänzung für den Eurofighter entwickelte Drohne wird auch als Bestandteil des FCAS-Projekts gehandelt.

Der Wingman von Airbus auf der ILA 2024 in Berlin.
Der Wingman von Airbus auf der ILA 2024 in Berlin.
Foto: cpm / Navid Linnemann

Der Airbus Wingman ist speziell darauf ausgelegt, in enger Kooperation mit bemannten Flugzeugen wie dem Eurofighter zu operieren. Er dient dabei als „fliegender Begleiter“ und soll als MUM-T-Fähigkeit (Manned UnManed Teaming) eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen können.

„Die deutsche Luftwaffe hat klar zum Ausdruck gebracht, dass sie ein unbemanntes Flugzeug benötigt, das ihre bemannten Kampfjets bei ihren Einsätzen begleitet und unterstützt, bevor das Future Combat Air System im Jahr 2040 einsatzbereit sein wird“, erklärte Michael Schöllhorn, CEO von Airbus Defence and Space. „Unser Wingman-Konzept ist die Antwort.“

Im Rahmen der elektronischen Kampfführung soll der Wingman beispielsweise feindliche Kommunikations- und Radarsysteme stören und dadurch die Effektivität bemannter Flugzeuge erhöhen. Auch für Zwecke der vorgelagerten Aufklärung sowie für Kampfeinsätze gegen Boden- und Luftziele soll er eingesetzt werden können.

Technische Daten Airbus Wingman (soweit bisher bekannt):

  • Gesamtlänge: 15,54 m
  • Flügelspannweite: 12 m
  • Höhe: 2,53 m
  • Abfluggewicht: ca. 10 t
  • Antrieb: 1 x Wingman-Triebwerk-Konzept von Rolls-Royce
  • Bewaffnung: sowohl außen als auch Waffenschacht

Damit entspricht die Größe des Airbus Wingman in etwa den Maßen eines Eurofighters – nur eben ohne Piloten. Doch im Gegensatz zum bewährten Kampfjet wird die Airbus-Drohne als Nurflügler über gewisse Stealth-Fähigkeiten verfügen. Zusätzlich von Vorteil für eine schwerere Radarerfassung ist dabei der Umstand, dass sie nur über ein einziges Triebwerk verfügen wird. Dieses soll von Rolls-Royce kommen.

Das "Loyal Wingman"-Triebwerkkonzept von Rolls-Royce für die neue Airbus-Drohne
Das "Loyal Wingman"-Triebwerkkonzept von Rolls-Royce für die neue Airbus-Drohne
Foto: cpm / Navid Linnemann

Ein entsprechendes Konzept in Kooperation mit ITP Aero aus Spanien wird ebenfalls auf der ILA 2024 in Berlin vorgestellt. Das Triebwerk soll auf dem Advance2 core demonstrator basieren, welches bereits kommerzielle und militärische Plattformen antreibt. Der Advance2-core ist das Rückgrat der Pearl-Triebwerksfamilie für Business-Flugzeuge und wird bisher für den Antrieb von fünf Flugzeugtypen verschiedener Hersteller verwendet.

Künstliche Intelligenz in Zusammenarbeit mit Helsing

Ein wesentliches Merkmal des Airbus Wingman ist seine Integration eines hohen Anteils an künstlicher Intelligenz (KI). Diese KI wird in Zusammenarbeit mit Helsing entwickelt und ermöglicht der Drohne, autonome Entscheidungen zu treffen und sich flexibel an dynamische Kampfsituationen anzupassen. Die KI verbessert die Fähigkeit des Wingman, unabhängig zu operieren und effektiv auf Bedrohungen zu reagieren, ohne dass sie völlig ohne menschliche Kontrolle agiert.

„Auch wenn immer ein Mensch im Spiel sein wird, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass die gefährlichsten Teile einer unbemannten Mission ein hohes Maß an Autonomie erfordern und daher KI erforderlich ist“, sagte Gundbert Scherf, Co-CEO bei Helsing. „Von der Verarbeitung von Sensordaten über die Optimierung von Subsystemen bis hin zum Schließen des Kreislaufs auf Systemebene: Softwaredefinierte Fähigkeiten und KI werden eine entscheidende Komponente des Wingman-Systems für die deutsche Luftwaffe sein.“

Zukunftsperspektiven des Wingman von Airbus

Die Einführung des Airbus Wingman markiert einen bedeutenden Fortschritt in der militärischen Luftfahrt. Durch die Kombination aus autonomen Fähigkeiten, Stealth-Eigenschaften und fortschrittlicher KI bietet der Wingman von Airbus erhebliche strategische Vorteile.

Als innovatives System kann er die Effektivität bemannter Flugzeuge steigern, durch den vorgeschobenen Einsatz Risiken für menschliche Piloten minimieren und die Einsatzflexibilität der Luftstreitkräfte erhöhen. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Integration dieser Technologie könnte der Wingman eine zentrale Rolle in zukünftigen Luftoperationen spielen.​

Seine angestrebten Fähigkeiten, in Echtzeit zu kommunizieren, autonom zu operieren und verschiedene Missionsanforderungen zu erfüllen, sollen ihn zu einem wertvollen Instrument für die deutsche Luftwaffe machen. Auf der ILA 2024 in Berlin zeigt Airbus daher ein Modell im Format 1:1 und informiert über das Potenzial dieses „unbemannten Begleiters“​.

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