Österreich bestellt 225 PANDUR EVO

Wie bereits in der letzten Woche bekannt wurde (cpm Defence Network berichtete), wurde General Dynamics European Land Systems (GDELS) mit der Lieferung 225 weiterer Radpanzer PANDUR EVO an das Österreichische Bundesheer beauftragt. Ein entsprechender Vertrag wurde heute im Beisein von Bundeskanzler Karl Nehammer und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bei GDELS-Steyr in Simmering unterzeichnet. Dazu wurden weitere Details bekannt.

Vor einem PANDUR EVO 6x6: GDELS-Geschäftsführer Martin Reischer, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Bundeskanzler Karl Nehammer (v. l. n. r.)
Vor einem PANDUR EVO 6x6: GDELS-Geschäftsführer Martin Reischer, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Bundeskanzler Karl Nehammer (v. l. n. r.)
Foto: Verteidigungsministerium Österreich

Auf X wies der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Wien, Michael Bauer, auf die große Funktionsbandbreite der Pandur-Familie hin: „Mit der Flottenerweiterung verfügt das Bundesheer neben den Mannschaftstransportfahrzeugen auch Sanitäts, Panzerabwehr, Funkaufklärungs, Funkstör, Beobachtungs, Aufklärungs, Granatwerfer, Pionier und Fliegerabwehrfahrzeuge.“ Je nach Mission können die Soldaten beim Pandur EVO auf flexible Umrüstsätze zurückgreifen.

Im Bezug auf die Feuerkraft wird die Fahrzeugfamilie PANDUR 6×6 EVO dabei um die Varianten 120-mm-Mörserkampfsystem, mobile Flugabwehr und elektronische Kampfführung ergänzt. Die Beschaffung erfolgt im Rahmen des “Aufbauplans 2032“, mit dem die österreichischen Streitkräfte umfassend modernisiert werden sollen.

PANDUR EVO 6x6 von GDELS Steyr.
PANDUR EVO 6x6 von GDELS Steyr.
Foto: Verteidigungsministerium Österreich

Mit der Nachbeschaffung werden die mittleren infanteristischen Kräfte des Bundesheeres von einem erhöhten Minenschutz, einem Rundumsichtsystem, mehr Platz im Innenraum, ABS, sowie einer ABC-Anlage und leistungsfähigerer Elektronik profitieren.

Die Fahrzeuge kommen demnach der 3. Jägerbrigade zugute und werden somit in den Jägerbataillonen 17, 19 und 33, sowie im Miliz-Jägerbataillon Burgenland und dem Pionierbataillon 3 Verwendung finden.

„Die Beschaffung von zusätzlichen 225 Pandur Evolution in unterschiedlichen Varianten ist die größte Beschaffung seit 20 Jahren bei den Landstreitkräften des Österreichischen Bundesheeres.

Mit dem Investitionsvolumen von 1,8 Milliarden Euro investieren wir nicht nur in die Sicherheit Österreichs, sondern auch in den Wirtschaftsstandort Österreich. Damit sichern und schaffen wir Arbeitsplätze bei über 220 Unternehmen. Mit der nationalen Pandur- Produktion liegt die Wertschöpfung in Österreich bei 70 Prozent“
– Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

Bislang standen 100 PANDUR EVO unter Vertrag, deren drittes Los sich gegenwärtig in der Fertigung und Auslieferung befindet. Die Produktion des nunmehr beauftragten vierten Loses wird nahtlos anschließen und ermöglicht weitere Investitionen und den Aufbau hochqualifizierter Arbeitsplätze am Produktionsstandort Wien.

Heimische Produktion des PANDUR EVO stärkt europäische Industrie

„Seit der Unterschrift des ersten Loses 2016 haben wir durch Einbindung von mehr als 220 österreichischen Unterauftragnehmern das Fundament für hohe Wertschöpfung in Österreich gelegt“, erklärt der Geschäftsführer von GDELS-Steyr, Martin Reischer.

Im Beisein von Bundeskanzler Karl Nehammer unterzeichnen (v. l. n. r.) GDELS-Geschäftsführer Martin Reischer, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Generalstabschef General Rudolf Striedinger bei GDELS-Steyr in Wien-Simmering den Vertrag.
Im Beisein von Bundeskanzler Karl Nehammer unterzeichnen (v. l. n. r.) GDELS-Geschäftsführer Martin Reischer, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Generalstabschef General Rudolf Striedinger bei GDELS-Steyr in Wien-Simmering den Vertrag.
Foto: Verteidigungsministerium Österreich

Martin Reischer erklärte weiter: „Darauf aufbauend bildet das nunmehr vierte Lieferlos über 225 PANDUR EVO einen weiterführenden Beitrag zur geschützten Mobilität des Österreichischen Bundesheeres und erlaubt es uns und unseren Zulieferunternehmen, weitere Fachkräfte einzustellen und in den Produktionsstandort Österreich zu investieren.“ Eine Entwicklung, die auf dem gesamten europäischen Rüstungsmarkt ins Bild passt.

Die weltweit etwa 850 eingesetzten PANDUR Radpanzer – in den Konfigurationen 6×6 und 8×8 – finden sich unter anderem in Belgien, Kuwait, Portugal, Slowenien, Tschechien und den USA. Gebaut werden sie bereits seit 1996 in Wien-Simmering.

Navid Linnemann

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