Bundeswehr erhält Artilleriemunition für bis zu 8,5 Milliarden Euro

Rheinmetall hat von der Bundeswehr einen Rahmenvertrag erhalten, der die Lieferung von 155mm-Artilleriemunition im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro umfasst. Der Vertrag wurde heute von der Präsidentin BAAINBw, Annette Lehnigk-Emden, und Vertretern Rheinmetalls in Koblenz unterzeichnet.

Die Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg zeigen den immensen Bedarf an Artilleriemunition aufgrund des enormen Verbrauchs.
Die Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg zeigen den immensen Bedarf an Artilleriemunition aufgrund des enormen Verbrauchs.
Foto: Bundeswehr/Marco Dorow

Für diese neue Beschaffung wurde ein bereits bestehender Rahmenvertrag in erheblichem Umfang erweitert. Die Bestellung dient vor allem der Aufstockung der bei der Bundeswehr und ihren Verbündeten vorhandenen Lagerbestände sowie auch der Unterstützung der Ukraine bei ihrem Abwehrkampf.

Der Beginn der Lieferungen soll ab Anfang 2025 erfolgen. Hauptabnehmer wird Deutschland, ein Teil der Lieferungen soll allerdings der Ukraine zur Verfügung gestellt werden. Zudem partizipieren auch die Partnerländer Niederlande, Estland und Dänemark an der Bestellung.

Gleichzeitig unter Vertrag genommen wurde ein initialer Abruf aus dem Rahmenvertrag, der die Auslastung des in Deutschland am Standort Unterlüß (Niedersachsen) neu entstehenden Werkes im Hochlauf gewährleistet. Dieser Auftrag umfasst ebenfalls Geschosse des Kalibers 155mm in unterschiedlichen Ausführungen mit einem Auftragswert von rund 880 Millionen Euro. Die Auslieferung soll ebenfalls bereits im Jahr 2025 beginnen. Weitere erhöhte Abrufe auch in den kommenden Jahren werden erwartet.

„Die Bundesregierung hält Wort“

„Wir freuen uns über den größten Auftrag unserer jüngeren Firmengeschichte“, sagt Armin Papperger, CEO von Rheinmetall. „Dieser großvolumige Rahmenvertrag unterstreicht Rheinmetalls führende Rolle als Munitionsausrüster in Deutschland und unsere Position als weltweit größter Hersteller von Artilleriemunition. Wir sind dankbar für das große Vertrauen, das sich in dieser langfristigen Beauftragung im Rahmen der Sicherheitsvorsorge der Bundesrepublik und ihrer Verbündeten ausdrückt.“

Rheinmetall wird im niedersächsischen Unterlüß die komplette Wertschöpfungskette für Artilleriemunition entstehen lassen, um den „Full Shot“ aus einer Hand bieten zu können: das Geschoss, den Zünder, die Sprengladung sowie die Treibladung, die das Geschoss beim Abschuss aus dem Rohr treibt. Vor Ort wird eine jährliche Kapazität von 100.000 Geschossen ab dem zweiten Jahr der Produktion erreicht, später steigt die Kapazität auf 200.000 pro Jahr an.

„Die Bundesregierung hält Wort“, betont Papperger. „Dieser Rahmenvertrag sichert die erforderliche Auslastung des neuen Werks, das wir an unserem Standort Unterlüß in Niedersachsen zur Munitionsversorgung unserer Streitkräfte entstehen lassen. Der Bundeskanzler hatte uns dies bei seinem Besuch anlässlich des feierlichen ersten Spatenstichs am 12. Februar 2024 zugesichert.“

Ausbau der Produktion von Artilleriemunition

Angesichts der langen Friedensdividende waren die verfügbare Produktionskapazität der westlichen Welt bereits auf die von der Ukraine benötigte Menge an Artilleriemunition nicht mehr ausgelegt. Deutschland plant daher – wie auch andere Länder – über einen längeren Zeitraum die Beschaffung großer Mengen.

Rheinmetall hat in diesem Zusammenhang erhebliche Investitionen in seinem Produktionsnetzwerk getätigt. Ab 2025 will Rheinmetall an seinen Standorten in Deutschland, Spanien, Südafrika, Australien und Ungarn zusammen bis zu 700.000 Artilleriegranaten produzieren sowie 10.000 Tonnen Pulver.

Zu der Munitionsfamilie, die Rheinmetall im Artilleriebereich anbietet, gehören unter anderem das Sprenggeschoss DM121, das Nebelgeschoss DM125 und die Suchzündermunition DM702 SMArt (eine Entwicklung mit Diehl Defence) sowie das Übungsgeschoss RH68 und die reichweiten-optimierten Nebelgeschosse RH1901 und RH1902. Zudem umfasst das Portfolio die vielseitige 155mm-Assegai-Artilleriemunitionsfamilie aus dem Hause Rheinmetall Denel Munition: insensitive Munition (IM), konventionelle Sprenggeschosse (High Explosive/HE) sowie Nebel-, Leucht-, Infrarot-Leucht und weitere Geschosse. Das gesamte Assegai-Munitionsspektrum kann auf die volle Reichweite von rund 40 Kilometern genutzt werden.

 

Quelle: Rheinmetall

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