Combat Gereon von ARX lernt schießen

Mit dem „Combat Gereon“ will ARX Robotics aus Deutschland seinen ersten Kampfroboter an die Front bringen. In Kooperation mit dem slowenischen Hersteller Valhalla Turrets und basierend auf ukrainischen Erfahrungen soll der Gereon bald den ersten Feindkontakt übernehmen und so das Überleben ukrainischer Soldaten schützen. Ein erwartbarer Schritt des deutschen UGV-Entwicklers – in der Ukraine jedoch keine Besonderheit mehr.

Combat Gereon: Die erste kampffähige Integration von Gereon RCS soll die Überlebensfähigkeit von Soldaten in Hochrisiko-Umgebungen erhöhen.
Die erste kampffähige Integration von Gereon RCS soll die Überlebensfähigkeit von Soldaten in Hochrisiko-Umgebungen erhöhen.
Foto: ARX Robotics

Das Münchner Defence-Tech-Unternehmen ARX Robotics plant, auf der Rüstungsmesse DSEI in London (9.–12. September) seinen „Combat Gereon“ vorzustellen. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eine Weiterentwicklung des bereits bekannten UGV (Unmanned Ground Vehicle) Gereon, welches bereits in der Ukraine als unbemanntes Begleitfahrzeug vorhanden ist.

Jetzt soll der Combat Gereon allerdings mit einer Waffenstation, KI-Steuerung und autonomen Fähigkeiten für den Erstkontakt mit dem Feind ausgerüstet werden. Der Vorteil laut ARX Robotics: Soldaten bleiben so aus der Schusslinie, wenn es direkt an der Front zum Feindkontakt kommt.

Combat Gereon – Waffenstation LOKI von Valhalla

Das Projekt ist eine europäische Gemeinschaftsarbeit: Während ukrainische Frontsoldaten ihr Praxiswissen einbrachten, sorgte Valhalla Turrets für die technische Integration der eigenen Waffenstation LOKI. Die Plattform selbst stammt aus Deutschland. Auch das KI-gestützte Betriebssystem Mithra-OS stammt von ARX Robotics und sorgt für ein gewisses Maß an Interoperabilität in das Flottenökosystem des ehemaligen deutschen Start-ups.

Herausgekommen ist ein System, das sich schon Kampfroboter nennen kann – wenngleich noch lange nicht auf dem Level, was Youtube-Videos aus China oder Hollywood zu bieten haben.

Dennoch sei der Combat Gereon der nächste Schritt, „Soldaten zu schützen und Europas Verteidigungsresilienz zu stärken“, erklärte Marc Wietfeld, Mitgründer und CEO von ARX Robotics. „Das System erweitert die Anwendungsbreite unserer autonomen Plattform in den kampffähigen Bereich und bleibt dabei unserem Kernfokus treu: die Überlebensfähigkeit an der Front zu erhöhen und europäischen Streitkräften ein wirksameres und risikoärmeres Operieren zu ermöglichen“, so Wietfeld weiter.

Ukraine: Kampfroboter kein Novum

Dank modularer Bauweise und skalierbarer Produktion in den Werken von ARX Robotics in Deutschland und der Ukraine soll der Kampfroboter für unterschiedlichste Missionen aufgerüstet werden. Die bewaffnete Version ergänzt hierbei zunächst einmal das Portfolio der Münchner, die beim Gereon bisher auf Funktionen wie Verwundetentransport und als Verbindungsrelais für taktischen Funk setzte.

Mit dem Schritt vom Logistikhelfer zum kampffähigen Gefechtsroboter markiert ARX einen Wendepunkt: Soldaten sollen weniger riskieren, Roboter mehr aushalten.

In der Ukraine – wo nahezu jede Unterstützung willkommen sein dürfte – ist der Combat Gereon allerdings keine Sensation. Hier gibt es mit dem Droid TW bereits eine ganz ähnliche Plattform, bei der ein 12,7-mm-Browning-Maschinengewehr oder ein Maschinengewehr mit NATO-Kaliber 7,62-mm auf einem UGV an die Front gefahren werden kann. Auch die Waffenstation LOKI kann mit verschiedenen MG-Kalibern ausgestattet werden.

Dennoch zeigen laut ARX bisherige Erfahrungen von der ukrainischen Front, dass unbemannte, softwaregestützte Systeme die Überlebensfähigkeit der Truppe dort erhöhen. Der Combat Gereon soll hier einen Beitrag leisten, indem er Einsätze übernimmt, in denen das Risiko für Soldatinnen und Soldaten am höchsten ist und fliegende Drohnen möglicherweise Schwierigkeiten haben. Das gilt beispielsweise bei der Aufklärung und Erkundung in umkämpften Zonen wie feindlichen Stellungssystemen.

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