Auch Marschflugkörper haben ein Haltbarkeitsdatum, das sich durch Wartungsintervalle nach hinten verschieben lässt. Ursprünglich sollte der Marschflugkörper TAURUS eine Lebensdauer von 25 Jahren besitzen, dies wird demnächst erreicht. Doch mit den geplanten Upgrades soll nicht nur die Lebensdauer auf 40 bis 45 Jahre erweitert werden, der Marschflugkörper kommt damit zudem im modernen digitalen Zeitalter an.
Als der TAURUS im Jahr 2005 in Dienst gestellt wurde, mussten noch zwei weitere Jahre bis zur Entwicklung des ersten iPhones vergehen. Dies nur, um den damaligen technologischen Stand zu verdeutlichen. Zudem begann die Entwicklung des Marschflugkörpers im Jahr 1998. Zur Einordnung: 1993 revolutionierte der erste grafikfähige Webbrowser die Akzeptanz und Verbreitung des Internets, vorher war es reiner Text.
Szenarioabhängige personalintensive Vorbereitung des TAURUS
Die durch den Marschflugkörper genutzte Technologie war also damals an der Spitze der Entwicklung – und ist heute zum Teil veraltet. Die Karten müssen über Wochen, manchmal sogar Monate, für TAURUS vorbereitet werden, bevor der Marschflugkörper rein geländeorientiert in GPS-denied-Umgebungen sein Ziel finden kann. Trotz dieser technologischen Situation ist der Marschflugkörper heute aus operationeller Sicht weiterhin ein Spitzenprodukt.
Für den künftigen Fähigkeitserhalt bietet es sich an, die Verlängerung der Lebensdauer mit der Implementierung neuer Technologien zu verbinden. So sieht das nächste Upgrade eine Automatisierung der Kartenerstellung des TAURUS vor. Unter anderem sollen die Suchköpfe ersetzt und die Bildverarbeitung überarbeitet werden.
All dies kostet natürlich Geld. Die TAURUS Systems GmbH hofft, dass die entsprechende 25-Mio-Vorlage noch in den kommenden Wochen durch den Haushaltsausschuss gebilligt wird, damit ab 2025 dann mit den Upgrades der TAURUS Flugkörper begonnen werden kann. Somit bietet der TAURUS auch künftig einen entscheidenden Beitrag zur Landes- und Bündnissicherheit.
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